Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung
Schaltkreise, was zwei Solid-State-Backup-Cluster, ein Kompressionsmodul und einen Sekundärkern zerstört hat.« Sie nickte dem Kommunikationsspezialisten anerkennend zu. »Das wird uns ein wenig Zeit kosten, lässt sich aber beheben.«
»Nur ein kleiner Spaziergang durch die K-Röhren«, seufzte Max Brooks.
Jenny nickte verkniffen. Ich freue mich auch schon.
Simon Kasalos hatte das Konzept des Röhrennetzes entwickelt, das die Stationen durchzog. Die Vorgabe war klar gewesen: Jeder neuralgische Punkt musste erreichbar sein, das Ganze sollte aber am besten nichts kosten.
Und wir dürfen uns seitdem regelmäßig mit Technikern rumschlagen, die stundenlang durch diese Dinger kriechen und danach klaustrophobische Anfälle bekommen , fluchte Jenny innerlich. Jemand muss denen da oben mal klar machen, dass ein wenig mehr Technikbudget die Krankenkosten einiger Offiziere senken könnte. Sie seufzte. Hoffentlich will Emily nie zum Star Corps.
Ihre siebenjährige Tochter lebte wohlbehütet bei ihren Großeltern in Montana, was auch noch möglichst lange so bleiben sollte.
»Das werden wir schon hinbekommen. In ein paar Stunden dürfen Sie die endlose Weite ihres Quartiers wieder genießen.«
Lieutenant Commander Brooks grinste. »Immerhin kann ich mich dort mit ausgestreckten Armen um mich selbst drehen. Dafür bin ich dankbar.
Ich habe vor Kurzem die historischen Dateien durchgesehen. Auf der STERNENFAUST II waren wohl alle Mannschaftsquartiere mit K-Röhren vergleichbar. Von der STERNENFAUST I gar nicht zu reden.«
Oh ja, wenn nicht sogar noch enger , erinnerte sich Jenny. Aber die Zeiten liegen ja lange hinter uns. Sie lächelte bei dem Gedanken an den alten Sondereinsatzkreuzer und die Crew. »Ein wenig gedulden müssen Sie sich aber noch, bis Sie Ihr Quartier wiedersehen. Packen wir es an.«
Gemeinsam verließen sie das Shuttle und betraten die Station. Wie zuvor stellte sich die Umgebung als Minimalismus in Reinkultur heraus. Die HD-Transmitterstationen hielten meist Jahre durch, ohne gewartet zu werden, folglich hatte das Augenmerk bei der Konstruktion nicht auf Komfort gelegen. Das Netzwerk war mittlerweile weit ausgebaut, wodurch es kaum noch Stellen innerhalb der Solaren Welten gab, die ohne HD-Funk auskommen mussten.
Die Versorgungsdepots waren schnell erreicht. Während Jenny die zusätzlichen Ersatzteile zusammensuchte, überspielte Lieutenant Commander Brooks das neueste Update für die K.I. auf den Stationskern.
Die Solid-State-Backup-Cluster konnten problemlos ausgetauscht werden, da sie am Rand des ovoiden Stationssegments untergebracht waren. Für das Kompressionsmodul mussten sie die K-Röhren verwenden. Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie den Zielort endlich erreicht hatten.
Als der Sekundär-Kern angeschlossen war, atmete Jenny erleichtert auf. »So, ich werde der K.I. den Startbefehl für den Meiler übermitteln. Wenn alles fehlerfrei funktioniert, gehen die ausgetauschten Elemente nach und nach wieder online.«
Sie verstaute ihren Handscanner und kroch zu einem Panel, das in die Wand eingelassen war. Alle Daten sahen gut aus, damit stand der Inbetriebnahme nichts im Wege. Der entsprechende Befehl brachte verschiedene Statussymbole zum Blinken – glücklicherweise in einem hellen Grün.
»Damit wäre unsere Arbeit wohl …« Ein rotes Warnsymbol ließ Jenny verstummen.
Fehlermeldungen rasten über den Monitor, die Eingabe von Kommandoparametern wurde gefordert.
Dann sprühten Funken.
»Verdammt!«, rief Jenny und schlug mit der Faust gegen das Panel.
»Was ist passiert? Das sah aus wie ein HD-Überlastungsimpuls. Aber die Anlage war doch gar nicht auf Senden geschaltet, sie war noch nicht einmal aktiv.«
»Natürlich war sie das. Verdammt, das hätte mir nicht passieren dürfen.« Jenny atmete tief durch. Ihre Finger entwickelten ein Eigenleben und riefen Status-Logs ab. »Wir haben dem Stationskern das Update aufgespielt. Daraufhin erfolgte ein Neustart, wodurch die K.I. ihre Bereitschaft an die Zentrale auf Karalon übermitteln wollte. Ohne den zugeschalteten Meiler war für die Übertragung jedoch nicht genug Energie vorhanden. Als wir diesen nun hochfuhren, begann die Übermittlung, aber …«
»… ohne das aktivierte Kompressionsmodul«, vollendete Max Brooks.
»Ganz genau. Wir haben den Transmitter völlig überlastet, weil die Nachricht nicht ordnungsgemäß komprimiert war, aber trotzdem mit voller Energie abgestrahlt wurde.«
»Was können wir tun?«
»Laut den
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