Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)
sicher nicht schwierig sein, das Wohnhaus Kangaaras zu finden.
Turanor konzentrierte sich – und sprang.
*
Helemaiu, Hauptstadt Helematar, im Wohnhaus Kangaaras und Yonars
Kangaaras Freude über das Wiedersehen mit Turanor war überwältigend. Und Turanor konnte diese Freude anfangs nur daran erkennen, dass ihr Gesicht geradezu strahlte. Die Wirksamkeit der telepathischen Blockade, mit der Yonar und der Planetenrat die Mentalsphäre der Alendei versiegelt hatten, war nahezu perfekt.
Doch die Enttäuschung Turanors, der gehofft hatte, die Abschirmung durchbrechen zu können, währte glücklicherweise nicht lange. Denn Kangaara konnte einen Mentalverstärker besorgen, ein Gerät, das auf demselben Prinzip wie die Teleportationsstationen beruhte { * } , nur mit dem Unterschied, dass der kleine Kasten, aus dem zwei Transponderstifte ragten, für die Verstärkung telepathischer Impulse sorgte. Das Gerät musste allerdings, wie sich schnell zeigte, bis an seine Leistungsgrenze gefahren werden, um die Mentalblockade zu durchschlagen. Dies wiederum setzte Kangaara und Turanor einer Überbelastung aus: Bei den ersten Versuchen litten beide Schmerzen und konnten die Mentalbotschaften des jeweils anderen nur stark verzerrt wahrnehmen. Abhilfe schafften zwei Entzerrer, kleine Geräte, die man bequem unter der Kleidung tragen konnte.
Ein unerwünschter Nebeneffekt dieses technischen Arrangements bestand darin, dass sich Turanor und Kangaara der Gefahr aussetzten, von anderen Alendei belauscht zu werden, da die mentalen Energien dermaßen groß wurden, dass die Impulse weithin ausstrahlten. Ein privater Zweierkreis, der sich gegenüber der Großsphäre abschottete, war praktisch unmöglich.
Turanor kauerte auf einem weichen Sitzkissen. Kangaara saß ihm gegenüber. Das violette Dämmerlicht des Wohnraums war wunderbar. Turanor genoss die so typische alendeiische Atmosphäre und erfreute sich an den geschmackvollen Kelaari-Reliefs, welche die Wände bedeckten. Doch die größte Freude war auch bei ihm das Wiedersehen – das Wiedersehen mit Kangaara, jener bezaubernden und zugleich weisen Alendei, die ihm das mentale Überleben in seinem Exil auf Inyaan möglich gemacht hatte.
»Dass Yonar sich wieder zu den Basrul aufgemacht hat, kommt mir gelegen, liebe Kangaara« , äußerte Turanor auf telepathischem Wege und bemerkte beiläufig, wie die Farbe des Transponderstifts von Lila zu dunkel glühendem Rot wechselte. »Ich wüsste nicht, ob es uns möglich gewesen wäre zusammenzukommen, wenn Yonar in Helematar weilte.«
»Ich hätte es möglich gemacht, sei versichert, lieber Turanor. Doch wenn Yonar auch abwesend ist, ihm wird nicht entgehen, dass ich hier mit dir zusammenkam.«
»Die Hakaamya upo?«
»Eben diese. Ich schotte mich zwar im Augenblick gegen Yonar ab, doch die Hakaamya upo bringt es mit sich, dass ihn genügend Impulse erreichen werden, um im Bilde zu sein. Doch dies ist mir gleichgültig, Turanor!«
»Ich danke dir, Kangaara. Ich danke dir sehr. Hättest du mich nicht empfangen wollen, so hätte ich dir nicht den geringsten Vorwurf gemacht, denn auch ich möchte die politischen Entscheidungen, die getroffen wurden, respektieren. Doch ich befinde mich augenblicklich in einer Situation, in der ich den Rat meiner lieben und weisen Kangaara vielleicht dringender benötige als jemals zuvor.«
»Ich kann spüren, dass etwas Schlimmes passiert ist.«
»Du hast Izanagi vor zwei Tagen kennengelernt, als wir mit Commodore Frost hier in Helematar waren. Izanagi ist zu meinem Bruder im Geiste geworden, er ist mir ein Freund unter den Gaianii, wie ich sonst keinen habe. Unbedachtsam verführte ich ihn dazu, mit mir die Hakaamya upo einzugehen, als ich mich mit den Forderungen der Basrul einverstanden erklärte. Die Hakaamya upo mit Izanagi hätte mir vielleicht das Leben gerettet.«
»Niemals würdest du nur aus Selbstsucht handeln, Turanor! Ich kenne dich gut genug, um das zu wissen. Izanagi muss dir so nahe stehen, dass du auch unter anderen Umständen an eine Hakaamya upo mit ihm gedacht hättest.«
»Du kennst mich gut, Kangaara. In der Tat, der Gedanke an eine Hakaamya upo mit Izanagi kam mir bereits zuvor. Ich sehnte mich nach der mentalen Zweisamkeit mit Izanagi, die er als Gaian nur für begrenzte Zeit aufrecht erhalten konnte. Allein deshalb hätte ich es besser wissen müssen. Wie hatte ich nur glauben können, mit einem Gaian eine Hakaamya upo eingehen zu können?.«
»Was ist passiert,
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