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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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bieten: grundlose Skepsis.«
    »Irgendwann wird uns schon noch etwas einfallen. Spätestens, wenn die Wanagi ihr wahres Gesicht zeigen.«
    »Ich fürchte, genau dann wird es zu spät sein. Und ich habe auch noch zugelassen, dass die wahrscheinlich technisch fortschrittlichste Rasse der gesamten Galaxis auf den Heimatplaneten der Menschheit ein gigantisches Kuckucksei bauen durfte. Und jetzt putze ich mich heraus, um als Oberleithammel die anderen Schafe zur Schlachtbank zu führen.«
    Savanna grinste. »War das ein Zitat aus deiner Ansprache heute Nachmittag?«
    Immerhin war es ihr damit gelungen, ihm ein Lächeln zu entlocken. »Nicht ganz.«
    »Sieh es nicht so schwarz, Vince! Es ist nicht alles zappenduster.«
    »Dann erleuchte mich mal«, antwortete er.
    »Wir sind vorbereitet. Wir sind gewarnt. Die GalAb hat jeden neuen Stein von Mayen Thule inspiziert und wahrscheinlich eine Million Überwachungskameras installiert.«
    Vince nickte.
    »Und wir haben Romana Hel’gara.«
    »Von der wir auch schon lange nichts mehr gehört haben.«
    »Und wir dürfen von den Wanagi lernen. Das kann uns nur nutzen, wenn wir uns eines Tages gegen sie wehren müssen.«
    »So wie es den Indianern einst genutzt hat, dass sie von den weißen Eroberern Feuerwasser und Jagdmunition erhielten?«
    Savanna zuckte mit den Schultern. »Damit wäre mein Vorrat an Aufheiterungsfloskeln leider verbraucht.«
    »Ich weiß, ich weiß«, lenkte Vince ein. »Du hasst es, wenn ich Trübsal blase. Ich hasse es ja selbst. Das sind dann die Momente, in denen ich mich an Romanas Hinweis klammere, dass wir zu den auserwählten Spezies gehören werden. Dass es uns gut gehen werde. Allerdings …«
    Vince überlegte, ob er aussprechen sollte, was ihn schon lange beschäftigte.
    »Vince!«, rief Savanna, »du glaubst doch nicht wirklich, ich merke nicht, dass du mir etwas Wichtiges sagen willst. Etwas, das dich offenbar schon länger beschäftigt. Und du weißt: Ich gebe solange keine Ruhe, bis du es endlich ausspuckst. Warum sparen wir uns das nicht, und du erzählst es einfach?«
    »Ich traue Romana nicht.«
    Savanna runzelte die Stirn. »Warum sollte sie uns belügen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat sie eigene Motive. Vielleicht weiß sie nur die Hälfte von dem, was die Wanagi planen. Es gibt jedenfalls zu viele Ungereimtheiten, auf die auch Romana keine überzeugenden Antworten hat.«
    »Die wären?«
    »Das Aussehen der Wanagi.«
    »Sie sehen aus wie wir, Vince!«
    »Und du findest das nicht seltsam? In all den Monaten haben wir sie nur als Menschen gesehen. Sogar als du mit Hilfe von Romana auf Makato Zan warst, sahen alle Wanagi wie Menschen aus. Bislang zeigte sich nie jemand in der Gestalt, die er vorher hatte. Kannst du dir vorstellen, dass ein ganzes Volk einfach so seine Gestalt einer anderen Spezies anpasst?«
    »Hast du Wambli Gleska danach gefragt?«
    »Natürlich.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Das übliche Geschwafel. Dass es vorher keine einheitliche Form gegeben hätte. Dass in einer polymorphen Gemeinschaft jede Gestalt existierte. Dass man den Menschen dankbar sei, Ordnung in dieses Chaos gebracht zu haben. Das Übliche. Doch ich glaube kein Wort davon. Wenn ich mir die Städte der Wanagi ansehe, so sind sie zu standardisiert. So sehen doch keine Städte aus, in denen jeder eine andere Gestalt hat. Und das Argument, die Wanagi hätten die menschliche Form und Sprache als Akt der Höflichkeit angenommen … Ich bitte dich! Eine polymorphe Gesellschaft unterwirft sich plötzlich einer Standardform und einer fremden Sprache? Von heute auf morgen? Das wäre so, als würden sämtliche Vögel plötzlich vereinbaren, aus Höflichkeit und zur besseren Anpassung auf das Fliegen zu verzichten und anstatt zu zwitschern nur noch zu bellen.«
    »Das Problem ist: Was sollen wir tun? Die Wanagi haben uns in der Vergangenheit geholfen. Mehrfach! Wären sie nicht gewesen, wären wir vielleicht schon Sklaven der Morax und Alpha-Genetics. { * } Und mit diesem Angriff hatten die Wanagi sicher nichts zu tun.« Savanna schüttelte energisch den Kopf. »Vielleicht sind die Wanagi gar keine so schlechten Invasoren! Früher oder später wäre vielleicht eine größere Alienmacht aufgetaucht. Eine wie die Morax, nur organisierter. Ehrlich, da sind mir die Wanagi schon lieber.«
    »Das mag stimmen. Bislang sind die Menschen noch immer ihr eigener größter Feind. Denke allein an die Selbstmordwelle.«
    Savanna nickte. »Ist es besser geworden?«
    »Ein wenig,

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