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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Christophorer-Mönche. Abt Daniel spürte, dass Gouverneur Taseer ihm glaubte.
    »Ich kann ohne Fakten keine Evakuierung anordnen«, sagte der Staatsmann schließlich und wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Ohne konkrete Gefährdung habe ich noch nicht einmal rechtlich die Möglichkeit. Selbst eine Warnung kann ich nicht ausgeben.«
    »Wenn Sie die Kad’Chie erst orten können«, mischte sich Izanagi ein, »wird es zu spät sein.«
    »Ich lasse Sie und Ihre Ordensbrüder mit einem Gleiter abholen«, sagte der Gouverneur schließlich. »Ich stelle Ihnen gerne meinen Regierungskreuzer zur Verfügung. Wird ein wenig eng, aber mit ihm können Sie und Ihre Brüder Sirius III verlassen.«
    »Und Sie?«, wollte Abt Daniel wissen.
    »Ich werde die Verteidigungskräfte von Sirius III in Alarmstufe Rot versetzen, das Star Corps informieren und alle verfügbaren Schiffe zur Evakuierung bereit machen. Aber sagen wir es deutlich: Innerhalb von Stunden können wir vielleicht ein paar Tausend Siedler retten. Aber nie und nimmer alle!«
    Abt Daniel wollte die Verbindung schon unterbrechen, als er für einen kurzen Moment innehielt: »Gouverneur, ich hätte noch eine Frage.«
    »Nur zu!«
    »Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass Sie mir ohne weitere Beweise glauben. Darf ich den Grund wissen?«
    Der Gouverneur schien für einen Moment zu überlegen, ob er die Karten offen auf den Tisch legen sollte, dann sagte er: »Gestern wurde tatsächlich innerhalb des Sirius-Systems kurzzeitig eine Sphäre geortet. Und zwar von der DOG STAR A-17, die von einem Mann namens Peter Narrows geflogen wurde. Das Schiff wurde offenbar vernichtet, Ihre Informationen decken sich zu sehr mit dem, was mir bislang berichtet wurde. Daher glaube ich Ihnen.«
     
    *
     
    Erde, Atlantischer Ozean, Luxusgleiter des Ratspräsidenten,
    3. April 2273, 11.23 Uhr
     
    Sanft glitt der Luxusgleiter des Ratspräsidenten über das Labradorbecken hinweg.
    Der Flug von New York nach Mayen Thule dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, und das, obwohl man auf einen Orbitalflug verzichtete.
    Umso besser kann ich die großartige Aussicht genießen , dachte Vince, während er grimmig auf die transparenten Stahlbojen starrte. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, und man konnte Mayen Thule von Weitem sehen.
    Nicht, dass Vince der Anblick überrascht hätte. Natürlich hatte er sich täglich von den Fortschritten berichten lassen, hatte Baupläne studiert, Versammlungen abgehalten und Anträge abgesegnet. Dennoch war es ihm nicht gelungen, Mayen Thule politisch zu verhindern. Es war wie verhext. Es gab kaum ein Großvorhaben der Vergangenheit, das nicht durch einen politischen Bürokratie-Dschungel endlos in die Länge gezogen wurde. Nur bei Mayen Thule hatte alles reibungslos geklappt.
    Die Wanagi waren raffiniert, das musste man ihnen lassen. Sie wedelten mit dem Zuckerrohr, und sofort machten selbst die größten Konzerne und machthungrigsten Politiker brav Männchen. Far Horizon hatte man mit Exklusivrechten gelockt. Pro Humanity hatte angesichts der Wunder, welche die Wanagi bewirkten, den Schwanz eingezogen, um nicht noch mehr Anhänger zu verlieren. Zumindest hatten sie nicht viel mehr getan als lautstarke Reden zu schwingen. Und bei Henrik Lindstrom, dem Gouverneur der Subregion Dänemark, hatte wahrscheinlich der als karrieregeil berüchtigte Ehemann die Chance zum politischen Aufstieg gewittert und ihn dazu getrieben, sich unentwegt mit den Wanagi in den Videostreams zeigen zu lassen.
    Mayen Thule hingegen war wie im Zeitraffer entstanden. So, als müssten die Wanagi nur ihren Zauberstab schwingen, und von heute auf morgen veränderten sich Bodenflächen und schossen riesige Wolkenkratzer und Anlagen in die Höhe.
    Und eines musste man den Wanagi lassen: Sie hatten Geschmack. Mayen Thule war ein Kunstwerk. Weder die altsirianischen Tempelanlagen noch die gigantische Säulenhalle auf Ebeem waren ein so eindrucksvoller Anblick wie Mayen Thule.
    Natürlich hatte Vince bei seinem Mentalaufenthalt auf Zintkadan noch Größeres gesehen, { * } doch die Erinnerungen an Zintkadan verblassten mehr und mehr. Sie waren inzwischen eher wie ein Traum, bei dem man sich nicht mehr sicher war, was wirklich geträumt und was später durch den Versuch, sich zu erinnern, dank der menschlichen Fantasie hinzugefügt wurde.
    Mayen Thule wurde angeblich aus einem polymorphen Kunststoff erstellt, einem Baumaterial, dem nur noch die architektonischen Muster einprogrammiert werden

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