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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Cortex eines Wirbeltier-Gehirns erinnerte. Ash zweifelte keine Sekunde daran, dass er es hier mit Nervengewebe zu tun hatte. Hunderte von winzig dünnen Leitungen entsprangen dem Cortex und traten mit einer Vielzahl von Silikon-Chips in Verbindung, die in der linken Hälfte des Quaders in einem regelmäßigen Muster angeordnet waren.
    Es stand für Ash außer Frage, dass er es hier mit einer biologisch-elektronischen Einheit zu tun hatte.
    Wieso betrieben die Gemini ihre Kom-Zentrale mit einem E-Bio-Prozessor? Ein solches System verfügte aufgrund seiner parallelen Verarbeitungsfähigkeit über eine enorme Leistung, doch die bloße Verwaltung und Steuerung der Kommunikation war bereits durch eine einfache K.I. möglich.
    Ash dachte angestrengt nach.
    Es gab im Grunde nur eine einzige plausible Erklärung für den organischen Anteil der Steuerungseinheit: Sie musste eine Schnittstelle zu einer größeren Einheit sein, die vermutlich ebenfalls auf biologischen Komponenten beruhte.
    Ash wandte sich ab und trat an die Konsolen der linken Wand heran, wo eine Anzahl von recht kleinen 2-D-Monitoren eingelassen war. Er studierte die Anzeigen und war sich nach einer halben Minute sicher, es ausschließlich mit Wartungsprogrammen zu tun zu haben.
    Auf einem der Displays waren beispielsweise die Anteile an Kohlenstoff, Stickstoff, Zucker und Fettsäuren der Nährlösung aufgelistet. Im darunterliegenden Fenster konnte man die Konzentration an anorganischen Salzen kontrollieren – eine Liste gab die aktuellen Werte für Ammonium, Kalium, Natrium, Phosphat, Sulfat sowie die Anzahl der Spurenelemente wieder.
    Es war offensichtlich: Die einzigen menschlichen oder sonstigen Wesen, die diesen Raum betraten, taten dies ausschließlich zu Wartungszwecken. Der E-Bio-Prozessor verwaltete und steuerte die gesamte Kommunikation Artornis oder sogar Clach-Kylees völlig selbstständig.
    Ash sah sich noch einmal im Raum um. Hier gab es tatsächlich weder Normal- noch Bergstromfunk-Terminals. In dieser Zentrale geschah nichts anderes, als dass die Kom-Datenströme verwaltet und gesteuert wurden. Also musste er sich erneut zur Ebene -9 begeben und die dortige Kom-Einrichtung aufsuchen.
    Doch es gab noch mehr zu bedenken. Sein geplanter Bergstromfunk-Notruf würde ganz sicher über den E-Bio-Prozessor laufen, und wozu dieses Teil in der Lage war, konnte Ash nicht einschätzen.
    Also hatte Ash zwei Möglichkeiten: Er konnte versuchen, den E-Bio-Prozessor zu zerstören, in der berechtigten Hoffnung, dass Ebene -9 eine Bergstromfunk-Notschaltung bereithielt. Doch die Sicherungssysteme würden dann wohl unweigerlich Alarm schlagen und Techniker und sonstiges Personal auf den Plan rufen.
    Oder er versuchte, den E-Bio-Prozessor kontrolliert herunterzufahren, zum Beispiel indem er die Notwendigkeit einer Grundwartung simulierte. Nur bestand die Gefahr, dass dann ein Redundanz-System aktiviert wurde. Auf der einen Seite benötigte er ein solches System für die Kommunikation, auf der anderen Seite konnte es sein, dass ein solches System sogar noch strengere Sicherheitsvorkehrungen anwandte, um unbefugten Gebrauch zu verhindern.
    Ash rieb sich die Schläfen. Es war verhext. Die Zeit verging, und er musste eine Entscheidung treffen.
    Schließlich entschloss er sich, das Ding zu zerstören und auf Ebene -9 sein Glück zu versuchen.
    Ash trat an den Quader heran und schlug einmal probeweise mit der Faust darauf, nur um gleich darauf den Kopf zu schütteln. Das war transparentes Metall.
    Schließlich hatte Ash eine Idee.
    Er blickte auf sein MF-Display und stellte fest, dass er sich richtig erinnert hatte: In der symbolischen Zentralgang-Darstellung der Ebene -20 gab es den Eintrag »Waffenschrank« – und dieser musste sich laut schematischer Darstellung gleich neben dem Eingang der Kom-Zentrale befinden.
    Ash eilte zur Tür, öffnete sie und versicherte sich rasch, dass sich niemand im Gang befand.
    Als es so aussah, als ob der Eintrag auf seinem Display nicht anwählbar war, hielt er kurz inne. Dennoch tippte er darauf und erhielt auch sogleich die Antwort: »Zugang verweigert. Es liegt kein Notfall vor.«
    »Verdammt!«, rief er laut. Wie sollte er einen Notfall hervorrufen? Er hatte eben nicht zufällig einen Brandsatz dabei, um ein Feuerchen zu legen …
    »Verdammt«, knurrte er noch einmal.
    Und wenn er versuchte, die Konzentrationen der Nährflüssigkeit zu manipulieren? Und zwar so zu manipulieren, dass das System einen Anschlag vermuten

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