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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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seiner Deckung heraus.
    Ein Rover Mk II!.
    Ash zielte … und schoss!
    Der Plasmastrahl ging zwei Meter neben dem Rover vorbei, und Ash korrigierte sofort die Schussrichtung, ohne den Auslöser loszulassen. Der Rover wurde erfasst, eierte in der Glut – und explodierte.
    Brennende Fetzen segelten herunter und erleuchteten den grün bewachsenen Boden.
    Ash atmete stoßweise aus.
    Bevor er sich auch nur fragen konnte, ob die Situation jetzt ausgestanden war, befand er sich in einer Gluthölle. Sein vegetatives Nervensystem übernahm die Kontrolle, und ehe er es sich versah, befand er sich an der nördlichen Seite der Erhebung in Deckung.
    Der Plasmaschuss war von Süden gekommen, und Ash war so schnell er konnte in Deckung gerobbt. Er hatte es selbst kaum registriert, der Überlebenswille seines Körpers hatte auf Automatismus geschaltet und ihn gerettet.
    Ash schlug die Flammen an seinen Hosenbeinen aus. Der Schuss hatte ihn nicht ernstlich verletzt.
    Ash entschloss sich zum sofortigen Gegenangriff, denn das durch den Thermostrahl des Gegners entzündete Gestrüpp brannte immer noch und gab ihm sowohl optischen als auch wärmesensorischen Schutz.
    Mit einem raschen Blick nach links versicherte er sich noch einmal der Position der Mulde, in die er sich werfen wollte.
    Dann richtete er sich so weit auf, bis er über die Erhebung wegschießen konnte. Er zielte einfach durch die Flammen hindurch in grob südliche Richtung – und drückte ab.
    Mit drei Sätzen landete er in der Mulde. Nichts geschah. Kein Gegenfeuer.
    Aber was war das? Da schrie doch jemand.
    Ash robbte bis zur Kante hoch, wo er es sah: Der Getroffene wälzte sich auf dem Boden, schrie, brannte, sprang wieder auf, warf sich wieder hin, rollte – bis endlich die Flammen erloschen waren.
    Gab es noch weitere Angreifer? Ash wusste es nicht. Er wusste auch nicht, weshalb er sich einfach erhob und, bar jeder Deckung, auf den erledigten Gegner zumarschierte.
    Je näher er dem dampfenden und regungslosen Gegner kam, desto zögerlicher wurde sein Schritt.
    Schließlich erreichte er den besiegten Feind.
    Ihre Haare waren an den Seiten versengt, doch ihr Gesicht war unversehrt und so anmutig wie immer.
    Ash stand über ihr, und ihre graublauen Augen sahen ihn an.
    »Haben Sie wirklich geglaubt«, kam es langsam, stockend und gequält aus ihrem Mund, »dass wir – Sie – so einfach – gehen lassen – Nummer Neun?«
    Ash schwieg und blickte sie nur an. Ihm kamen die Tränen.
    »Man – man – man sieht sich …« Ihre eisgrauen Augen brachen.
    Sie war tot.
    Nummer Acht war tot.
    Ash lief ein Stück des Weges zurück, den er mit dem Antigrav-Taxi gekommen war.
    Bis er den Fahrer des Gefährts fand.
    »Sind Sie verletzt?«, wollte Ash wissen.
    »Nein. Auf jeden Fall nicht schwer. Ich habe mich einfach hier versteckt, als die Ballerei losging.«
    »Können Sie laufen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann laufen Sie jetzt zurück nach Clach-Kylee.«
    »Und Sie?«
    »Ich gehe in die andere Richtung.«
    »Nach Luona-Binn?«
    »Werden Sie erzählen, wohin ich gehe?«
    »Das HIVE weiß es schon.«
    »Also dann – viel Glück! Was auch immer Glück für einen Klon auf Gemini Prime bedeuten mag.«
    Ash wandte sich um und machte sich auf den Weg. Zu Fuß.
    Irgendwo dort, in Richtung der untergegangenen Gemini-Sonne, musste Luona-Binn liegen.
     
    *
     
    »Entkommen?«, rief Nummer Zwei verärgert.
    »Ich bin untröstlich«, erwiderte die neue Nummer Acht und strich sich ihr kinnlanges schwarzes Haar hinters Ohr. »Ich würde es Ihnen nicht verübeln, wenn Sie mein Muster mit einer höheren Nummer korrelierten, Nummer Zwei.«
    Der Leslie-Klon durchschritt mit auf dem Rücken zusammengelegten Händen die Zentrale. Schließlich blieb er stehen und blickte hoch zu einer Projektionswabe, die aus weiter Entfernung eine riesige Flotte zeigte. Sie bestand aus Gemini-Schlachtkreuzern, kugelförmigen Schiffen der Kridan, tellerförmigen Raumern der J’ebeem, halbkugelförmigen Morax-Schiffen sowie aus Dreadnoughts und Kreuzern der Solaren Welten. Am Rande der Projektion war die gebogene weißblaue Oberfläche von Gemini Prime zu sehen.
    »Es ist gleichgültig, Nummer Acht«, sagte er jetzt in milderem Tonfall. »Ich werde nicht länger warten. Die Vernichtung des Alten ist die Geburt des Neuen. Es wird Zeit, den ersten Schritt zur Umsetzung des Großen Plans zu tun.«
    »Sie geben den Angriffsbefehl, Nummer Zwei?«
    »Ja, Nummer Acht. Hiermit gebe ich den Befehl zum Angriff auf die

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