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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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ohne Kopf Margaret schon überragte.
    Ein Leuchten umgab den Zylinder, während die Maschine die letzten Zentimeter des Mannes produzierte .
    Wer war er? Noch konnte sie nichts erkennen, denn das Wesen verfügte über wie abgeschliffen wirkende Konturen, als seien sie unvollständig. Das Licht verschwand – und Margaret starrte mit einer Mischung aus Schrecken und Verblüffung in das Gesicht des Mannes, dessen Züge immer mehr Gestalt annahmen. Sie kannte dieses Gesicht, dieses markante Kinn, das verschmitzte Lächeln mit den Grübchen in den Wangen, die kurzen schwarzen Haare.
    Tonio.
    Gebannt blickte Margaret auf seinen neu entstandenen Körper, der in der grünen Flüssigkeit schwebte. Seine Zehen zuckten, dann die Fingerspitzen und schließlich die Augenlider. Spastische Zuckungen durchliefen in Wellen den gesamten Körper. Aus der Decke schob sich eine silbrig glänzende Injektionsnadel auf den Kopf zu und drang in ihn ein.
    Augenblicklich erstarben die Zuckungen. Das Wesen, das wie Tonio aussah, schlug die Augen auf!
    Und Margaret rannte.
     
    *
     
    SEK AMSTERDAM
     
    Die meisten Besatzungsmitglieder aus Sektor 23 hatten sich wider Erwarten retten können. Der Treffer hatte glücklicherweise keine Toten, sondern nur vier Schwerverletzte gefordert, die nun in Dr. Heijo Strobls Obhut in der Krankenabteilung lagen. Doch Michael Tong war nicht ihretwegen gekommen. Viel wichtiger war die Obduktion des Verräters Jay Ondeo.
    Der Schiffsarzt deutete auf den toten Jay Ondeo, der vor ihnen auf einer Bahre lag. »Keine Hämatome, keine sichtbaren Wunden, natürlich abgesehen von den Schäden, die der Nadlerstrahl vom Brustbein bis zum Rückgrat hinterlassen hat. Nachdem ich ihn mit Sergeant Reiniger hierher gebracht hatte, fanden die Scanner zu Beginn der Obduktion nichts, rein gar nichts.«
    »Wie konnte Jay dann zum Verräter werden?«, fragte Michael.
    »Moment, Captain, ich sagte zu Beginn der Autopsie.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Doc?«
    Dr. Strobl lächelte milde. »Weil ich bei der Obduktion absolut nichts gefunden habe, habe ich am Ende einen zweiten Scan gemacht.«
    »Machen Sie es nicht so spannend!«
    Dr. Strobl drückte mit dem Zeigefinger auf das Touch-Display neben der Liege mit dem Verräter. Auf der Anzeige waren lauter kleine Elemente zu sehen, in denen rote Felder aufleuchteten.
    »Was ist das?«, wollte Michael wissen.
    »Das sind Gewebelücken«, erklärte Dr. Strobl. »Gewebelücken, wie sie typisch sind für geklontes Material.«
     
    *
     
    Wega IV
     
    Margaret konnte zwischen all den Tränen kaum sehen, wohin sie lief. Sie registrierte nur, dass der Gang weiterhin in einem Bogen nach links führte. Erst als sie voraus Geräusche von sich nähernden Schritten hörte, gewann ihre Vernunft wieder die Oberhand. Zum Glück lagen auch hier Abschnitte von Lüftungsrohren auf dem Boden, hinter denen sie sich verstecken konnte.
    Eine Menschengruppe marschierte an ihr vorbei. Margaret erkannte Frauen und Männer von der Regierung, die leise miteinander sprachen. Auch ein bekannter Skirennläufer von Wega V lief inmitten der Meute mit. Den Abschluss bildeten Wilson Tanner und Anwar al Bedi, keine Kampfroboter und keine bewaffneten Aufpasser.
    Margaret musste sich konzentrieren, damit sie nicht laut aufstöhnte. Wo sollte das hinführen, wenn selbst der Stadtrat und GBN vom Feind infiltriert waren? Offenbar wurden alle Bürger von Wega IV in die Anlage verschleppt, wo sie gescannt und getötet wurden. Offenbar wählte der Feind aus, wer als Kopie weiterleben durfte und wer nicht.
    Tonio hatte es als Einziger von den sieben geschafft, den Kriterien der Fremden zu entsprechen. Margaret schauderte angesichts der Erkenntnis, dass die fremden Invasoren niemanden verschonten.
    Sie drückte sich noch tiefer hinter die Rohre. Mit einem schleifenden Geräusch rutschte zu ihren Füßen etwas über den Boden.
    Margaret zuckte zusammen.
    Aber die Gruppe war zu beschäftigt, um sie zu bemerken. Sie verschwanden hinter der Gangbiegung, ohne sich einmal umzusehen.
    Jetzt hatte Margaret Zeit nachzusehen, was am Boden lag. Einer der raupenförmigen Techniker musste einen Hammer hier hingelegt haben, denn das klobige Werkzeug passte kaum in ihre Hand. Es wog auch eine Menge, aber sie beschloss, es mitzunehmen. Wenn sie Rewen fand, konnte sie damit vielleicht sein Gefängnis öffnen.
    Nach wenigen Metern erreichte sie eine weitere Abzweigung. Wenn sie ihrem bisherigen Weg geradeaus weiter folgte, käme sie zur Rückseite

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