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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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und in den erstbesten Universitätsgleiter. Mit zitternden Fingern holte sie ihre ID-Karte aus der Gürteltasche und hielt sie vor das Aktivierungsterminal des Gleiters.
    Bange Augenblicke vergingen, ehe eine barsche Stimme aus den Lautsprechern drang.
    »Ziel?«, fragte die Stimme.
    »New Hope, Demarmels-Square, Höchstgeschwindigkeit«, antwortete Margaret mit bebender Stimme.
    Der Gleiter hob ab und beschleunigte. Ungehindert schoss sie durch das Schott in die Freiheit.
    Blieb nur noch eines zu tun: Margaret aktivierte den Funkteil des Armband-Koms. Als das Bereitschaftssignal aufleuchtete, wählte sie das File und sendete die Aufnahme an alle zwölfhundert Kontakte in ihrem Adressbuch. »Dies sind die Koordinaten einer Klonanlage, welche die Invasoren gebaut haben, um uns umzubringen«, begann sie. »Einige werden durch Kopien ersetzt. Zu den ersten Opfern gehörten …«
     
    *
     
    Gemini Prime
     
    Lieutenant Jay Ondeo erwachte und schlug die Augen auf. Ohne dass er ein Fenster gesehen hätte, wusste er instinktiv, dass dies Gemini Prime war.
    Nummer Zwei stand vor ihm und hielt ihm die Hand entgegen. Jay fühlte sich schwindlig, deshalb nahm er sie dankbar, obwohl er sich schuldig fühlte.
    »Es tut mir leid«, sagte Jay. »Ich habe Captain Tong offenbar unterschätzt, sonst wäre die Übernahme der AMSTERDAM nicht gescheitert.«
    Nummer Zwei, der Klon von Commander Richard J. Leslie, blickte zu einer Projektionswabe, die eine junge Frau in Star Corps-Uniform zeigte.
    »Nein, Nummer Achtzehn, Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen. Sie …«, der Leslie-Klon deutet auf das Porträtfoto, »… sie trifft auch keine Schuld.«
    Jay begriff, dass die Frau den gleichen Auftrag wie er gehabt haben musste, nur in der HELSINKI. Jay nickte schwach.
    »Ich danke Ihnen, Nummer Zwei«, sagte er.
    »Schon gut, Nummer Achtzehn.« Leslies Augen blitzten auf. »Ich habe ohnehin nicht mehr vor, mich mit Kleinigkeiten aufzuhalten.«
    »Ja?«, fragte Jay verwirrt.
    Leslie nickte. »Große Pläne bedürfen großer Taten. Unser nächstes Ziel ist die Übernahme der STERNENFAUST. Und diesmal ist die Tarnung perfekt.«
     
    ENDE

1984: 16
     
    Leserstory
    von Uwe Post
     
    Sirenen lärmen, Lichter blinken. Chaos, Hektik und dazwischen eine monotone Stimme: »Alarmstufe 7. – Alarmstufe 7.« Sieben, sieben … wieso nicht 10a (das ist meine Klasse) oder gelbeinhalb? Ich hasse diese ollen Klischeeparaden von vor der Revolution. Sie verseuchen Kino und Fernseher, ich hasse sie mehr als Andi, den schwulen Klassenclown, der mir letzte Woche beim Sport wieder an den Po gefasst hat, aber ich liebe Silvy, und die sitzt gerade neben mir und findet den Film toll, also finde ich ihn auch toll, hab nie was Schöneres gesehen!
    »Guck mal, dem sein Deo hat versagt.« Silvy kichert, und ich mache es ihr nach. Ich habe keine Ahnung, wen sie meint, weil ich nicht zum Fernseher gucke, sondern in ihren Ausschnitt.
    Ich bin sechzehn, wir haben 1984, und beides wäre vermutlich unerträglich, wenn nicht letztes Jahr die Außerirdischen gelandet wären und uns Menschen erklärt hätten, wo’s langgeht.
    Silvy steht ihre Schuluniform ziemlich gut. Weiße Bluse, dunkelblaue Latzhose und schwarze Sandalen. Vier blutrote Stickereien: Auf der Brust, der Schulter und der linken Hosentasche lacht der Tauceti-Zweischnabelkranich, das Abzeichen unserer Lerngenossenschaft. Silvy trägt direkt neben ihrem Ausschnitt außerdem zwei Orden für besondere schulische Leistungen, in Silber für Mathe und in Gold für Sport. Aus irgendeinem Grund denke ich plötzlich an Umkleidekabinen.
    Plötzlich Radau im Korridor. Die Wohnzimmertür klappt auf. Herein stolziert Genosse Stefan. Haare verschwitzt, Augen leuchtend, als wäre er der Außerirdische, und nicht Fahnenführer Quorom quo Ruuchro, der sich neben ihm aufbaut: mittleres Bein halb gebeugt, wie zum Sprung bereit; das Bauchauge gafft zum Fernseher, mit den beiden anderen grinst der Taucetianer schief, als müsse er gleich niesen. Ich hoffe, dass er sich das verkneift, weil ich meine Weltraumviren-Abwehrpille heute früh vergessen habe. »Spontane Kundgebung, dreimal um den Platz der Freundschaft«, quiekt Stefan, hüpft vor Begeisterung. »Wir brauchen noch einen Träger, besser zwei!«
    »Juhu!«, macht Silvy, springt auf, ihr Po verharrt vor meiner Nase. »Darf ich mit?« Meine Augen explodieren gleich, Ruuchro auch. »Los, kommt!«, winkt Stefan und meint nicht nur Silvy. Ruuchro röchelt irgendwas, das

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