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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Gerüchte«, betonte Dr. Sparker streng. »Ich habe diese Gerüchte nie geglaubt. Es gibt viel haltlose Propaganda gegen die Genetics, und manchmal sorgt diese auch für Unruhe auf den Genetic-Welten. Und genau das scheint mir auch das Ziel zu sein. Die Regierung der Solaren Welten hat Angst, weitere Systeme könnten unserem Bespiel folgen und sich abspalten.«
    »Es geht nicht nur darum, dass sich die Drei Systeme abgespaltet haben.
    Die Genetics missachten den in den Solaren Welten herrschenden grundlegenden Konsens über die erlaubten Grenzen genetischer Manipulationen.«
    »Und wer ist es, der die Grenzen festlegt? Glauben Sie, die Feinde der Gentechnik haben und hatten stets nur das Wohl der Menschheit im Sinn? Begonnen hat es doch bereits im zwanzigsten Jahrhundert. Großreligionen sahen eine Gefahr für das Image ihres allmächtigen Gottes, sobald der Mensch in der Lage war, das Genom zu verbessern und damit im Grunde mit dem Rotstift die Fehler der göttlichen Schöpfung anzukreiden. Pharmakonzerne erkannten, dass viele Krankheiten genetisch verursacht oder durch Gentechnik ausgerottet werden konnten, also ließen sie sich einzelne Gensequenzen patentieren, um die Forschung der Molekular-Medizin auszubreiten, was dazu führte, dass noch im 21. Jahrhundert das menschliche Genom zwar vollständig entschlüsselt war, doch nur die Hälfte davon durch Publikationen der öffentlichen Forschung zugänglich war, weil sich den Rest Biotechnologie-Unternehmen hatten patentieren lassen. Glauben Sie, in den Solaren Welten steckt hinter dem Genetik-Verbot nicht auch die Furcht der herrschenden Generation, die nachrückende könnte sie schneller überholen als ihnen lieb ist?«
    »Eine Furcht, die offenbar noch hinter der wahren Bedrohung zurückbleibt«, spottete Dr. Scott.
    »Und doch kommen Sie zu uns, wenn Sie glauben, die unmoralisch hochgezüchtete Intelligenz der Genetics könnte Ihnen helfen, ein Problem mit Gegnern wie den Dronte oder Doppelgänger-Klonen zu lösen. Wie scheinheilig! Machen Sie sich doch nichts vor. Hinter all den Gesetzen und Vorbehalten gegen die Genetics verbirgt sich doch die selbstsüchtige Furcht, nicht mehr mithalten zu können und den Anschluss zu verlieren. Und der Neid auf jene, die sich nicht den angeblich von Gott oder von der Natur gewollten Genen unterwerfen wollen, die sich nicht zu Sklaven eines unvorteilhaften genetischen Zufalls machen lassen.«
    »Ich bin an einer philosophischen Debatte nicht interessiert«, unterbrach Dana die aufgebrachte Genetic-Ärztin. »Ich wollte wissen, ob etwas an der Geschichte unserer Passagiere wahr sein könnte. Ihre Antwort, Doktor Sparker, reicht mir, um der Angelegenheit weiter nachzugehen.«
    »Welcher Angelegenheit?«, wollte Dr. Sparker wissen. »Selbst wenn es so wäre, ist dies eine Angelegenheit, die nur die Drei Systeme betrifft. Die Solaren Welten haben keinerlei Hoheitsrechte.«
    Dana Frost lächelte und lehnte sich zurück. »Sie haben recht«, sagte sie ruhig und starrte der Genetic-Ärztin in die Augen. »Ich habe keinerlei Befugnisse, was die Drei Systeme betrifft. Aber auf diesem Schiff bin ich Kommandantin.« Langsam beugte sie sich vor. »Und das gibt mir auf diesem Schiff sehr viele Befugnisse.«
     
    *
     
    Kevin S. Prize war nur mit einer kurzen Hose bekleidet und saß unter einem Leuchtstrahler. Verletzungen konnte Dana keine mehr erkennen. In der Hand hielt er einen Plastikbecher, in dem sich wahrscheinlich nur Trinkwasser befand.
    Ihm gegenüber saß die weibliche Genetic mit der bläulichen Hautfarbe auf der Medo-Liege. Sie biss in einen Eiweißriegel.
    »Ich habe mich noch nicht bei Ihnen allen vorgestellt«, begann Dana und reichte der weiblichen Genetic die Hand. »Ich bin die Kommandantin des Schiffes, Dana Frost.«
    Die blaue Frau, die einen silbernen Anzug trug, ergriff Danas Hand und schüttelte sie. »Saxana I. Rousek«, sagte sie. Ihre Augen weiteten sich auf die nahezu doppelte Größe. Dana glaubte, darin mehrere kleine Pupillen zu erkennen.
    »Ihre Augen …«, begann Dana.
    Die Genetic-Frau lächelte. »Meine Augen haben ein erweitertes Auflösungsvermögen, das sogar das Abbe-Limit überschreitet.«
    »Ich bin keine Technikerin«, erklärte Dana, um zu verstehen zu geben, dass sie mit dem Begriff nichts anfangen konnte.
    »Das Abbe-Limit ist das physikalisch maximale Auflösungsvermögen, das von der Wellenlänge des verwendeten Lichts abhängt und das bis zu 0,2 Mikrometer reicht. Diese Gesetzmäßigkeit

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