Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
spezifizieren?«, wollte Dana wissen.
»Derlei Informationen unterliegen der Geheimhaltung«, kam die ausweichende Antwort. »Ich kann Ihnen nur empfehlen, die Personen strengstens zu bewachen. Sie haben einen Genetic-Kreuzer gekapert und die Besatzung getötet. Bevor sie in den Bergstromraum eindrangen, haben sie ein weiteres Schiff manövrierunfähig geschossen.«
»Wissen Sie, was die Personen mit dem gekaperten Schiff planten?«, fragte Dana unverdächtig.
»Sie wollten sich mit einer Terrorzelle treffen«, kam die Antwort. »Es ist ein Zusammenschluss von kriegerischen Individuen, die sich nicht nur zu einer Gefahr für die Drei Systeme entwickeln könnten.«
»Ich verstehe«, antwortete Dana. »Ich danke Ihnen für die Warnung.«
»Dann werden Sie uns die Flüchtigen ausliefern?«, kam sofort die Frage, was Dana noch ein wenig misstrauischer machte.
»Warum sollte ich etwas anderes planen?« Dana lächelte kalt.
»Gut«, erwiderte der Genetic, ohne auf Danas Frage einzugehen. »Die Behörden werden Sie am vereinbarten Treffpunkt erwarten. Doch ich warne Sie noch einmal eindringlich. Unter diesen Genetics befinden sich ausgebildete Supersoldaten, die auch zu einer Gefahr für Ihr Schiff werden könnten.«
»Keine Sorge, sechs der Personen befinden sich in unseren Arrestzellen, sie alle stehen unter permanenter Bewachung.«
»Begehen Sie nicht den Fehler, die Flüchtigen zu unterschätzen«, sagte Mister Lennox und sah zur Seite. Es wirkte, als würde er dort mit jemandem in Blickkontakt treten. »Noch besser wäre es, sie zu sedieren.«
Damit sie nicht reden können , dachte Dana. »Ich danke Ihnen für Ihre Sorge um die Sicherheit meiner Crew«, sagte sie unverbindlich. »Wir werden alle denkbaren Vorsichtsmaßnahmen treffen.«
Mister Lennox schien ein wenig ratlos. Mit einem Nicken verabschiedete er sich.
Der Monitor-Screen zeigte das Logo der Drei Systeme und wurden dann dunkel.
»Was halten Sie davon?«, wollte Dana von Stephan van Deyk wissen.
»Eher traue ich den Genetics hier an Bord als diesem Typen«, sagte van Deyk grinsend und strich sich über seinen Bart. »Jeden Moment habe ich damit gerechnet, dass ein ›ich habe etwas zu verbergen‹-Schriftzug auf seiner Stirn erscheint.«
»Also sollten wir seine Warnung ignorieren?«, wollte Dana wissen.
»So weit würde ich nicht gehen«, erwiderte der Lieutenant Commander. »Ich habe auch mit Mister Prize und einigen der anderen gesprochen. Sie wirken nett, und man möchte ihnen glauben. Doch nur, weil Mister Lennox offensichtlich etwas verheimlicht, sollten wir nicht den Fehler begehen, seine Warnung zu ignorieren. Es ist ja nicht so, dass seine Geschichte unstimmig wäre. Ein paar Supersoldaten und ein Superwissenschaftler, als einzige Überlebende eines Schiffes mit Kampfspuren. Es könnten durchaus Terroristen sein.«
Dana nickte, auch wenn sie diese Antwort nicht erwartet hatte.
»Sie wollten etwas von mir wissen, bevor wir unterbrochen wurden«, holte Stephan van Deyk sie aus ihren Gedanken zurück.
»In der Tat«, begann Dana nachdenklich. »Ich wollte Sie etwas fragen. Es geht um den Vorfall auf der DAEDALOS. Als Sie nach der Schlacht bei Konors Stern die Entscheidung gefällt haben, das eigene Schiff einem Risiko auszusetzen, um die 73 Kridan aus deren zerschossenem Kriegsschiff zu retten.«
»Über diesen Vorfall existieren ganze Speicherbänke voller Akten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeine Information gibt, die Sie dort nicht vorfinden.«
»Eines steht dort sicher nicht. Ich will wissen, was Ihnen damals durch den Kopf ging, als Sie entschieden, die Kridan zu retten.«
Dana sah, wie Stephan van Deyk tief Luft holte. »Sie irren«, meinte er schließlich, »ich habe genau diese Frage wieder und wieder beantworten müssen. Bei all den Anhörungen, beim Disziplinarverfahren … Wenn ich ganz offen sein darf, ich weiß inzwischen selbst nicht mehr, was ich mir damals gedacht habe.«
»Und wie beurteilen Sie Ihre Tat heute?«
»Heute bin ich hier. Degradiert, als Ihr Erster Offizier. Mit anderen Worten: Die reine Hölle!« Stephan van Deyk hatte die letzten Worte mit einem breiten Grinsen ausgesprochen, einem Grinsen, das mehr als ansteckend war.
»Ernsthaft«, sagte Dana nach einer Weile. »Haben Sie jemals bereut, es getan zu haben?«
»Es geht hier doch gar nicht um das, was damals auf der DAEDALOS passiert ist«, sagte Stephan van Deyk schließlich. »Es geht um acht Genetics, die Sie um Hilfe gebeten
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