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Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Titel: Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Ortung«, meldete Lieutenant Batista. »Ich lege das Ergebnis auf den Schirm.«
    Auf dem Brückenmonitor erschien eine topografische Karte von Skoshu. Mit einer roten Umrandung war jene Stelle markiert, an der die Station der Fremden stand. Ein weiterer Layer wurde über den Bildschirm projiziert und zeigte eine Radaraufnahme der Station.
    »Ihre Befehle, Sir?« Lieutenant Commander Al-Malik blickte ihn erwartungsvoll an.
    »Waffen bereit machen und auf das Ziel ausrichten. Erst auf meinen Befehl hin feuern, Commander.«
    »Aye, Sir.«
    Michael wandte sich wieder an Dana Frost. »Sie wissen, dass ich nicht anders handeln kann, Dana. Und zwar völlig unabhängig von den mir erteilten Befehlen.«
    Sie seufzte und nickte. »Mag sein, dass ich an Ihrer Stelle genauso handeln würde. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich die Sichtweise schnell ändert, wenn man tatsächlich ein Kommando übernimmt. Dennoch glaube ich, dass ich nach einem anderen Weg gesucht hätte.«
    »Waffen! Feuer!«
    »Aye, Sir.«
    Das Schiff vibrierte, als alle verfügbaren Gauss-Geschütze gleichzeitig abgefeuert wurden. Sekunden später schlugen unzählige Geschosse in die Station des Feindes ein. Für einen Moment wirkten die Gebäude wie überdimensionale Siebe. Dann trafen die Gauss-Würfel die ersten Energieleitungen. Eine Explosion riss das Hauptgebäude in Stücke, die in einem grellen Blitz die teilweise zu kleinen Partikeln zerpulverten Bestandteile in die Luft schleuderten, von der Sonne beleuchtete flirrende Staubkörnchen, die in allen Regenbogenfarben schimmerten. Ein schaurig schöner Anblick.
    Die Explosion löste eine Kettenreaktion aus. Ein Gebäude nach dem anderen flog in die Luft.
    »Feuer einstellen!«
    »Aye, Sir, Feuer eingestellt.«
    Die Gauss-Kanonen schwiegen. Doch auf der Planetenoberfläche setzten sich die Explosionen noch über eine halbe Stunde fort. Als die zerstörerische Kraft erlahmte und der in die Luft geschleuderte Staub und Schutt sich endlich legte, hatte sich ein zerklüfteter Krater an die Stelle gegraben, an der die Station gestanden hatte.
    »Ortung, scannen Sie die Umgebung nach feindlichen Schiffen.«
    »Aye, Sir. Scans laufen bereits.«
    Michael blickte schweigend auf das Werk der Zerstörung auf Skoshu. Skoshu, der Gott des Todes, hatte auf der nach ihm benannten Welt reiche Ernte gehalten.
    »Keine feindlichen Aktivitäten mehr im gesamten System, Sir. Wie es aussieht, haben wir sie erledigt.«
     
    *
     
    Gemini-Station auf Skoshu
    Shush-System
    16. Dezember 2257
     
    Neue Zeitlinie
     
    »Eine Kobalt-Bombe.« Nummer 8 seufzte tief. »Ja, mit so etwas hätten wir rechnen müssen.«
    Dana nickte. »Wir haben sie mit dem Fusionskern des Shuttles auf molekularer Ebene verschmolzen. Sie sind mit dem Konzept des Tinmann-Gitters sicherlich vertraut, Ihre Leute haben meinen Piloten vermutlich längst entdeckt, aber um die Bombe zu entfernen, sie zu entschärfen, bleibt Ihnen nicht, genug Zeit. Die Bombe detoniert in Kürze.«
    Nummer 8 zog die Augenbrauen hoch und blickte Dana spöttisch an. »Glauben Sie etwa, so über uns zu triumphieren? Es gibt Mittel und Wege, Sie dazu zu bringen, uns zu helfen.«
    »Davon sind wir ausgegangen. Daher kann die Bombe nur durch einen Dual-Code deaktiviert werden. Commander Mutawesi und ich müssen die Deaktivierung gemeinsam durchführen. Ich enttäusche Sie nur ungern, Nummer 8, aber es nutzt Ihnen nichts, mich zu brechen.«
    »Sie haben uns Gemini nicht einmal annähernd begriffen.« Nummer 8 lächelte nachsichtig. »Wir haben keine Angst vor dem Tod. Wenn wir sterben, erstehen wir neu auf Gemini Prime, unserer Heimatwelt.«
    Dana erinnerte sich mit Grauen an die Ereignisse auf der Wega und den Funkspruch einer tapferen Frau, der ein wenig Licht ins Dunkle gebracht hatte. »Sie meinen, eine Kopie mit Ihren Erinnerungen entsteht neu. Das wäre dann wohl Nummer 9. Oder Nummer 8-101? Wie fühlt es sich eigentlich an zu wissen, dass man die x-te Kopie der x-ten Kopie ist und doch niemals an das Original heranreicht?«
    Nummer 8 presste für einen Moment die Lippen zusammen. »Lassen wir diese Spitzfindigkeiten. Selbst wenn Ihre Kobalt-Bombe die gesamte Oberfläche dieses Planeten zerstört, wird kein einziger Gemini sterben. Es ist schlicht und ergreifend sinnlos, womit Sie mir drohen.«
    »Ist es das?« Dana lächelte ebenso nachsichtig wie vorher ihr Klon. »Ihre Leute mögen vielleicht überleben, aber Ihre Infrastruktur, das angesammelte Wissen, alles was Sie hier

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