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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Aufmerksamkeit so gefesselt hatte, dass er seine Umwelt vergaß. Es schien ihn nicht einmal zu stören, dass die Spitze seines schwarzen Zopfes in eine Wasserpfütze eintauchte.
    Dupont zog den Handschuh von seiner Linken und strich mit den Fingerspitzen über die Fuge zwischen dem betonartigen Gang und dem goldfarbenen Metall, aus dem die letzten vier mal vier Meter Boden bestanden.
    Er schüttelte den Kopf. »Absolut glatt«, sagte er und betonte dabei jede Silbe. Noch in der Hocke hob er den Kopf, um auch die Decke zu begutachten. »Da ist weder eine Fuge noch sonst ein Bedienelement an den Seitenwänden zu sehen. Ich frage mich, wozu dieser Würfel dient.«
    In der Tat, der Gang endete in einem Würfel, der an seinen Seitenkanten je vier Meter maß und dessen Seiten aus dem goldfarbenen Metall bestanden. Ich schaltete den Infrarot-Modus des RID ab und aktivierte meinen Scanner, aber dessen Werte ließen ebenfalls keinen Rückschluss auf das Material zu. Es schien, als wäre es nicht einmal vorhanden.
    English, der sich inzwischen an Dupont vorbeigezwängt und seinen Schraubenzieher geholt hatte, tastete die Seitenwände mit seinem Scanner ab.
    »Negativ«, sagte er. »Da ist nichts.«
    »Okay«, sagte ich. »Zum nächsten Gang, dem mit der Tür! So leicht geben wir nicht auf.«
    Ich drehte mich um und erkannte ein kaum sichtbares grauviolettes Leuchten, das in Schulterhöhe an manchen Stellen von der Wand ausging und zuvor noch nicht da gewesen war. Selbst der Scanner zeigte keinerlei Energieflüsse an.
    Ich trat näher.
    Das matte Leuchten entsprang aus einem Geflecht, das wie Pilzfäden aussah und das sich etwa zwanzig Zentimeter zu beiden Seiten eines dunklen Bandes über die gesamte Länge der Wand erstreckte.
    Kam der modrige Geruch von hier unten?
    Wenn dies tatsächlich ein Myzel war, konnte es eine einfache Erklärung für das Glimmen geben. Probehalber leuchtete ich mit der Helmlampe auf eine dunkle Stelle des Pilzgeflechts und schaltete die Lampe ab.
    Und tatsächlich! Der zuvor angestrahlte Teil glimmte düsterviolett.
    »Die Fäden phosphoreszieren«, sagte Dupont an meiner Seite. »Das ist ja fast wie bei Ariadne.«
    Ich nickte, weil seine Taschenlampe mein Gesicht anstrahlte. »Wenn sie lange genug leuchten, finden wir auch ohne Ihre Taschenlampe wieder zum Ausgang.«
    »Oh, Entschuldigung«, sagte Dupont, der anscheinend erst jetzt bemerkte, dass er mir die Augen verblitzte. Die Lampe verschwand aus meinem Gesichtsfeld.
    »Schon gut«, sagte ich. »Weiter!«
    Im Vorbeigehen nickte ich Corvin zu, der mit erhobenem Daumen bestätigte.
    Vor der Doppeltür blieb ich stehen. Waren im Gang mit den goldenen Platten nur wenige Pfützen gewesen, so sickerte hier Wasser unter den Türen durch. Kleine Luftbläschen zeigten die Fließrichtung hin zur Pumpe an, aber der Druck des Wassers war nicht so hoch, dass ich befürchten musste, dass hinter den Türen der Gang voll mit Wasser stand.
    Ich versuchte, sie zu öffnen, aber sie rührten sich nicht.
    Abgeschlossen.
    Oder die Servos hatten keine Energie mehr.
    Ich winkte den beiden Marines. Walters nahm den Expeditionsrucksack vom Rücken und holte eine portable Ramme heraus, die bestimmt hundert Kilo wog. Schon der erste wuchtige Schlag gegen das Türblatt ließ es aufspringen. Wasser schwappte heraus und klatschte gegen die Stiefel, aber es war nicht einmal so hoch, dass es in die Stiefelschäfte rinnen konnte. Hinter uns saugte die Pumpe das neue Nass mit einem lauten Gurgeln an und schickte sich an, es aus der Anlage zu fördern.
    »Verdammt!«, erklang hinter mir eine Stimme, gefolgt von einem Platschen und einem weiteren Fluch.
    Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie sich Falco English hochrappelte und ein schleimiges, grün und schwarz geflecktes Etwas von der Größe einer Banane in hohem Bogen wegwarf.
    »Eine Nacktschnecke«, sagte der Astrophysiker angewidert. »Aber das Vieh hat auch sein Gutes: Ich weiß jetzt, dass aus diesem Spalt das Wasser in den Gang eindringt.« Er deutete auf ein lang gestrecktes Loch gleich neben der Tür.
    Zhao Dupont holte einen seiner Techniker zu der Stelle und schweißte gemeinsam mit ihm die undichte Stelle mit dem Laserbrenner und zwei Stangen Formkunststoff zu.
    Das Wasser rann zum Großteil hinaus zur Pumpe und hinterließ nur wenige Pfützen, in denen ein Dutzend der Schnecken zappelte. Da kein weiteres Wasser nachfloss, hatten wir das einzige Leck abgedichtet und konnten weitermarschieren.
    Links und rechts

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