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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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des Ganges führten Glastüren in die angrenzenden Räume. Sie ließen sich zwar ebenfalls nicht öffnen, aber ein Blick genügte, um festzustellen, dass sie leer waren. Seltsame Schriftzeichen zierten den Mittelteil der Türen. Ich kannte keines davon. Weder kridanische noch sonstige bekannte Außerirdische verwendeten ähnliche Zeichen, aber dann erkannte ich, dass die oberste Zeile eine gewisse Regelmäßigkeit aufwies. Sie bestand aus sieben in das Glas geätzten Symbolen: Linien, die unter fünfundvierzig Grad nach links oder rechts geneigt waren, und senkrechte Striche.
    Je weiter ich den Gang hinunter ging, desto mehr senkrechte Linien enthielt die erste Zeile. Das musste eine Zahl sein, die beständig abnahm! Und wenn die unbekannten Erbauer dieser Station nur ein wenig in der Logik mit uns Menschen übereinstimmten, musste am Ende bei Eins oder Null so etwas wie die Zentrale warten.
    Ich rannte den Gang entlang, der sich nun in einem Bogen nach rechts wandte, und stand kurz darauf wirklich vor einer Tür, deren erste Zeile nur senkrechte Striche enthielt. Schon im Schein der Helmlampe konnte ich sehen, dass der Raum alles andere als leer war. Auch diese Tür ließ sich nur mit sanfter Gewalt durch die beiden Marines öffnen, aber dahinter erstreckte sich ein kuppelförmiger Raum, der von der Größe und vom technischen Design wie die futuristische Zentrale eines Dreadnought aussah. Terminal reihte sich an Terminal, Display an Display, aber alles war tot, kein Millivolt an Spannung, wie die schnurgerade Linie des Scanners bewies, kein überschüssiges Photon, nicht einmal das Pilzgeflecht der Gänge wuchs hier an der Wand. Stattdessen bedeckten sechseckige Glasstrukturen die gebogene Wand.
    Die Türen hatten die Überschwemmung abgehalten, denn auf dem Boden lag eine dünne Staubschicht. Und doch hatte die Einrichtung der Kuppel etwas Morbides an sich, was sich erst beim Näherkommen erklären ließ. Im Sockel eines Terminals klaffte ein Loch, wo die Kunststoffabdeckung an Altersschwäche zerbröselt war. Ein gebogenes Display, das über einer Art Schalensessel an einem Ausleger hing, ragte aus seiner Halterung, und nur die Verbindungskabel verhinderten, dass es zu Boden fiel.
    Die sechseckigen Glasplatten an der Wand waren zum Teil gesprungen.
    Hier gab es für uns nichts zu holen, aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.
    »Dupont!«, rief ich nach hinten. »Sie wissen, was Sie zu tun haben! Wir suchen nach der Funkanlage.«
    »Oui, mon capitaine«, antwortete Dupont im Versuch, witzig zu sein, aber nach einer halben Stunde vergeblicher Suche war uns allen das Lachen vergangen.
    Der schmächtige Dupont kniete vor einem Terminal an der Wand, sein Oberkörper steckte halb im Inneren des Sockels. Falco English reichte ihm auf Zuruf nacheinander Signal-Injektor und Chip-Tester mit farbig gekennzeichneten Glasfaser-Flachbandkabeln.
    »Wie sieht es aus?«, fragte ich. »Was gefunden?«
    English zuckte nur mit den Schultern und deutete auf Dupont, der in seinem Versteck rumorte, ehe er umständlich wieder herauskroch. Der Schweiß rann von seinem Gesicht, das mit der roten Farbe des Werkzeugkastens um die Wette leuchtete.
    »Ein Kom-Anschluss«, sagte er und winkte mit einem fingerdicken schwarzen Kabel, an dessen Ende ein türkisfarbener, durchsichtiger Kristall die Funktion des Steckers übernahm. »Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Funkstation, die wir suchen, aber diese Bauteile habe ich noch nie gesehen.« Dupont zog eine dreieckige Platine aus der Dunkelheit des Sockels hervor und übergab sie English. Seltsam gedrehte Bauteile aus einem rotmetallisch glänzenden Material waren ebenso darunter wie vielfüßige Chips mit einer regenbogenschimmernden, durchsichtigen Membran in der Mitte.
    Der Astrophysiker runzelte die Stirn. »Dafür fehlen so essenzielle Dinge wie ein Kompensator für den Alpha-Faktor.«
    »Ja, genau«, sagte Dupont. »Entweder arbeiten die Erbauer mit einer völlig anderen Art von Technologie, oder diese Funkstation verwendet für die Übertragung nicht den Bergstrom-Raum.«
    »Was dann?«, fragte ich.
    »Vielleicht den X-Raum«, sagte English und kam damit Dupont zuvor. Der LI bedachte English mit einem vernichtenden Blick.
    »Selbst wenn wir das Terminal bedienen könnten«, sagte Dupont, »würde uns in den Solaren Welten niemand empfangen.«
     
    *
     
    »Sir!« Private Corvins Schrei dröhnte in meinen Ohren. »Kommen Sie schnell. Da vorn tut sich etwas!«
    »Erst einmal

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