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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Holzkonstruktionen zusammengehalten wurden. Ich befahl Fähnrich Silva, außerhalb der Reichweite von Gauss-Gewehren zu fliegen, denn ich wusste nicht, wie die »Siedler« reagieren würden. Andererseits sollte Fernandez auch sehen, warum wir uns seinen Antigrav zurückgeholt hatten.
    Aus dieser Entfernung konnte der Scanner einzelne ehemalige Besatzungsmitglieder identifizieren, aber die meisten schienen nicht zu Hause zu sein. Aber dann blitzte auf dem Schirm eine Warnung auf: Jemand hatte in einem Hochtal im Gebirge ein Gaussgewehr abgefeuert. Im Näherfliegen entdeckte der Scanner eine Gruppe von Menschen, die offenbar auf der Jagd waren. Ich hatte genug gesehen.
    »Kurs Süd-Süd-Ost«, sagte ich zu unserer Pilotin.
    Fähnrich Silva wendete die L-1 auf der Stelle.
    »Erbitte Überflugerlaubnis«, funkte sie an Seiichi Ishikawa, als die PLUTO auf Steuerbord wieder in Sicht kam.
    »Unterstehen Sie sich«, antwortete der Asiate, der auf der Brücke die Stellung hielt, grinsend. »Wenn der Antigrav ausfällt, stanzt uns die L-1 ein schönes Loch in die Außenhülle.«
    »Wird sie nicht«, mischte sich Zhao Dupont griesgrämig ein. »Das Aggregat schnurrt wie ein Kätzchen.«
    Von einem Kätzchen konnte keine Rede sein. Der überdimensionale Energiewandler brummte wie ein altertümlicher Schiffsdiesel.
    Rund um die Landepiste blendete der Ortungscomputer kleine Icons ein, die beim Absturz der PLUTO abgesprengte Wrackteile symbolisierten. Alles hatten die »Siedler« also nicht abtransportiert. Die Trümmer steckten halb im Boden oder waren bereits von Schlamm bedeckt.
    Weiter ging der Flug zu den beiden Hügeln, zwischen denen der Weg zur Küste verlief.
    Als Erstes erfasste der Scanner die Schwingungen der Darantit-Kristalle. In der Vergrößerung auf dem Schirm war die geschwungene Struktur der Milchstraße genau zu erkennen.
    Fähnrich Cristina Silva murmelte etwas, das sich wie ein Husten und »Kylie« anhörte.
    »Was sagten Sie?«, fragte ich irritiert.
    »Clach Kylee«, antwortete Silva. »Schöner, gebogener Stein.« Ich musste sie wohl verdutzt angesehen haben, denn sie fuhr fort: »Clach Kylee, das ist Gälisch, die Sprache meiner Heimat.«
    Jetzt verstand ich. Cristina Silva stammte aus Kilmuir, einem Dorf im Norden der Insel Skye, aber dass dort noch immer Gälisch gesprochen wurde, hatte ich nicht gewusst.
    »Das Tal zwischen den Hügeln erinnert mich an eine Stelle in der Nähe des Cottages meiner Eltern auf der Halbinsel Trotternish«, sagte sie und seufzte. »Und die Einsamkeit hier lässt mich an die Abgeschiedenheit dort zurückdenken.«
    »War es ein schöner Ort?«, fragte ich.
    »Ja. Es gibt dort Basaltfelsen, die wie ein schottischer Kilt aussehen«, sagte sie verträumt. »Und grüne Wiesen, so wie hier.« Doch dann schüttelte sie den Kopf, wie um die Erinnerung zu vertreiben. »Bis einem Isolation und Leere auf den Kopf fallen.«
    »Deshalb sind Sie zum Star Corps gegangen?«, fragte ich. »Um etwas zu erleben?«
    Sie nickte.
    Und um auf einem gottverlassenen Planeten ohne Hoffnung auf Rettung zu stranden, fügte ich in Gedanken hinzu.
    »Sir, sehen Sie!«, unterbrach Zhao Dupont meine düsteren Gedanken. Aufgeregt deutete er auf die Ortungsanzeige.
    Und wirklich: Schwach rot leuchtete dort ein kreuzförmiges Muster, dessen Zentrum das Gebäude mit dem Darantit bildete!
    Unter der Bodenplatte, die wir vor einer Woche ausgegraben hatten, verbarg sich ein Hohlraum. Der Anzeige nach waren es vier Gänge, die in die vier Himmelsrichtungen verliefen. Sie endeten anscheinend nach etwa zwanzig Metern, aber vielleicht endete hier auch lediglich der Scanbereich.
    »Wie kommen wir da hinein?«, sagte ich mehr zu mir selbst. Wir hatten zuvor nicht einmal eine winzige Fuge entdecken können. »Die Bodenplatte besteht aus massivem Beton.«
    Zhao Dupont räusperte sich. »Wir haben noch einen Laserbrenner von den Montagearbeiten an Bord, Sir.«
    »Worauf warten Sie dann noch, Fähnrich? Wir landen!«
     
    *
     
    Speicherkristall { 124C41-28U}
     
    Commander Stephan van Deyk
     
    Logbuch des Captains
     
     
     
    Tag 136
     
    Lieutenant Larissa Kerimov verstarb gestern an den Folgen einer disseminierten intravasalen Gerinnung aufgrund des Absterbens ihres Fötus in der 18. Schwangerschaftswoche { siehe dazu Speicherkristall 124C42-RTT – Dead-Fetus-Syndrome} . Obwohl Doktor Robert Burton mit der L-1 zur Siedlung in den Bergen geflogen worden ist, verstarb der Lieutenant aufgrund einer spontanen Blutung im

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