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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Ganges auf fünf Meter – auch hier hatten die Gemini also die Kepler-Avenue verengt.
    Es war kein Gemini zu sehen, niemand, der ihn abholte. Es war auch nichts zu hören. Es war vollkommen still hier.
    Ash zögerte. Dann machte er vorsichtig ein paar Schritte vorwärts – und stieß an ein Hindernis. Er betastete es und erkannte, dass es sich um eine Art Sperrgitter handelte.
    Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dämmerung, und er konnte nun feststellen, dass das Gitter nicht die komplette Gangbreite einnahm. Rechts und links hatte man Durchgänge von etwa einem Meter Breite gelassen.
    Ash bewegte sich links am Gitter vorbei und ging vorsichtig weiter.
    Jetzt erkannte er zu seiner Rechten seltsame Stifte, die einen halben Meter hoch aus dem Boden ragten und mit kopfgroßen Auswüchsen bestückt waren. Je zwei dieser Stifte standen sich gegenüber und bildeten eine zwei Meter breite Bahn in der Mitte des Gangs. So weit Ash in die Tiefe blicken konnte, reichte diese Bahn.
    Natürlich! Das sind Antigrav-Projektoren!
    Und im nächsten Moment erkannte er ein winziges, gelbes Licht in der Ferne. Es wurde rasch größer.
    Sekunden später erreichte ihn bereits die verdrängte Luft und blies ihm ins Gesicht.
    Das Antigravgefährt raste heran und kam neben ihm zum Stillstand. Die obere Hälfte war transparent, und Ash erblickte im erleuchteten Innenraum einen grinsenden Triorer.
    Die Kanzelhälfte, die sich auf Ashs Seite befand, klappte auf ihrer ganzen Länge nach oben.
    »Steigen Sie ein, Nummer Neun!«, forderte ihn der Triorer in vorbildlich artikuliertem Solar auf.
    Ash stieß Luft durch seine Nase aus und kam der Aufforderung nach.
    Die Kanzel schloss sich, und mit einem leichten Ruck drehten sich beide nebeneinander befindlichen Sitze um einhundertachtzig Grad, sodass Ash nun wieder in die Tiefe des Ganges blickte.
    Der schimpansenartige Triorer berührte einen Sensor, und das Antigrav-Ei setzte sich in Bewegung, gewann rasch an Geschwindigkeit und flog den Weg zurück, den es gekommen war.
    »Ich bin Nummer 8415«, stellte sich das kleine Klon-Wesen vor. »Wir kennen uns von Gemini Prime, Nummer Neun.«
    »Was?«, fragte Ash geistesabwesend. Für ihn sah ein Triorer wie der andere aus.
    »Um genau zu sein, haben Sie Nummer 7654 auf Gemini Prime kennengelernt. Für die Sol-Expansion brauchten wir ein komplettes Driver-Kontingent. Sämtliche Trior-Driver wurden erneut repliziert. Ich habe Sie auch damals zu Nummer Zwei gefahren, erinnern Sie sich nicht?«
    »Ja … doch …«, flüsterte Ash – und begriff. Da alle Gemini-Klone einem permanenten Update über das HIVE unterworfen waren, was sicherstellte, dass die Klonmuster immer mit aktualisierten Erfahrungs- und Erlebnisinhalten versehen wurden, verfügten Nummer 7654 und Nummer 8415 bis zu einem gewissen Zeitpunkt über eine identische Erinnerung. Dieser Triorer hier neben Ash konnte ihn aber damals gar nicht zu Nummer Zwei gebracht haben, weil er erst später repliziert worden war. Da der Klon es aber offensichtlich für überflüssig erachtete, sich von seiner A-Version unterscheiden zu wollen, nahm er seine Erinnerung als wahr hin.
    »Man hört ja einiges von Ihnen, Nummer Neun«, plauderte der Trior-Chauffeur.
    »So?«
    »Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Sie Ihre Klone in Clach-Kylee eliminierten und den Ort unberechtigterweise verließen. { * } Auch, dass Sie in Luona-Binn einen Gemini-SEK in Ihre Gewalt bringen wollten, wird berichtet. { ** } Wundert mich schon ein wenig, dass Nummer Zwei Sie nicht degradierte.«
    »Er hat mich zweieinhalb Monate in Ruhe gelassen.«
    »Und jetzt will er Sie sprechen, Nummer Neun.«
    Ash nickte nur. Auf Gemini Prime hatte er es einem anderen Trior-Chauffeur untersagt, ihn mit Nummer Neun anzusprechen. Doch nachdem die Gemini die Erde und viele andere Systeme der Solaren Welten erobert hatten, war Ashs Gemüt mit einem Gleichmut geschlagen, der ihn manchmal selbst erschreckte.
    Ash spürte, wie das Antigrav-Ei plötzlich an Fahrt verlor. Im nächsten Augenblick glitt das Gefährt in eine weit gestreckte, spärlich erleuchtete Halle, in der Ash eine Art Bahnhof erkannte. Eine Vielzahl von Gängen, die ebenfalls mit Antigrav-Bahnen ausgestattet waren, mündete hier und bildeten einen Knotenpunkt.
    Als das Antigrav-Ei zum Stillstand gekommen war, ließ der Trior-Klon beide Hälften des Kanzeldachs nach oben schwingen und nickte Ash auffordernd zu.
    Ash ließ sich von dem schimpansenhaften Klon zu einem Lift

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