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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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War es ein Produkt natürlicher Evolution, oder doch ein geschaffenes Kunstwesen? Und falls Letzteres zutreffen sollte, wer war dann sein Erzeuger, und welchen Zweck verfolgte er mit der blinden Zerstörung ganzer Raumschiffflotten?
    »Drei Minuten sind vorüber«, informierte der Gemini-Techniker an der Steuerkonsole.
    Ash presste seine Hände zusammen und starrte auf das Display.
    »Drei Minuten und zehn Sekunden.«
    Ash hielt den Atem an.
    »Drei Minuten und zwanzig Sekunden.«
    Nichts geschah. Was nichts bedeuten musste, denn es mochten etwas mehr als dreißig Millionen Kilometer Distanz sein, welche die Signale zu durchlaufen hatten.
    Jäh zuckte ein blauer Blitz von beiden Monitorhälften in den Kontrollraum!
    »Die Daten!«, rief Ash. »Sind die Daten angekommen?« Er lief zur Steuerkonsole.
    »Ja!«, antwortete der Gemini-Techniker freudig. »Sie sind gerade eingetroffen!«
    Ash schob den Techniker in seinem Rollsessel zur Seite und hetzte mit seinen Fingern über den Touchscreen.
    Atomare Strukturen erschienen auf dem Display der Arbeitsstation.
    »Ich skaliere«, presste Ash hervor.
    In seinem Eifer übertrieb er es, und nun war ausschließlich organisches Gewebe zu sehen.
    »Immerhin Zellplasma!«, rief Ash enthusiastisch und skalierte erneut.
    Und dann sah er es. Und auch Nummer Zwei, der hinzugetreten war und Ash über die Schulter schaute.
    »Eine Doppelhelix!« Ash hätte vor Freude lachen mögen.
    »Sie haben es geschafft«, sagte der Leslie-Klon leise. »Ich könnte mir vorstellen, dass das HIVE über eine Aufwertung Ihrer Nummernposition befindet.«
     
    *
     
    Mars Town, District F
    aufgelassenes Areal der Fu Enterprises Inc.
    31. Juli 2258, 8:44 MST
     
    Noriyuki Borzan hatte sich gestern dazu entschieden, einen komplett neuen X-Raum-Sender zu bauen. Und zwar hier in Mars Town, in einem der zahllosen und seit mehr als hundert Jahren unbenutzten Räume von Fu Enterprises .
    Ihm war rasch klar geworden, dass die Leistungsverstärkung seines Senders in Chryse City mit einem enormen Zeitaufwand verbunden gewesen wäre, gar nicht zu reden von der Gefahr, durch die Gemini aufgegriffen zu werden. Die logistischen Schwierigkeiten bei dem Unterfangen, seinen Sender in den Wasser-Recycling-Kanälen von Chryse City aufzurüsten, waren einfach zu groß. Dennoch war dieser Sender nebst dem Receiver hier in Mars Town unverzichtbar, denn diese Geräte machten Noriyukis X-Raum-Experimente ja erst möglich. Doch nebenher, so hatte sich Noriyuki entschieden, würde er einen Gigawatt-Sender hier an seiner Wohnstätte bauen. Sollte er die Modulation nämlich in den Griff bekommen, würde eine ordentliche Sendungsleistung nötig sein, um sämtliche Gemini im Solsystem zu erreichen.
    Noriyuki hatte den ganzen Tag damit verbracht, nach entsprechenden Bauteilen – oder solchen, die er leicht modifizieren konnte – zu suchen. Die weitläufigen Räume und Hallen der alten Firma bargen immer noch viele Gerätschaften, die Noriyuki hervorragend einsetzen konnte.
    Mittlerweile hatte er den ausgewählten Raum mit Oszillatoren, Hochfrequenzverstärkern, mächtigen Antennen, Modulatoren, Selektoren und solchen Geräten gefüllt, die er für seine Zwecke umzubauen vermochte.
    Noriyuki rieb sich voller Vorfreude die Hände. Und dann lachte er laut auf, als er daran dachte, was passieren würde, wenn er diesen Gigawatt-Sender schließlich in Betrieb nähme. Mars Town Energy würde so viel Saft aus den Adern gezogen, dass die halbe Stadt im Dunkeln säße. Aber wie hieß es so schön: Der Zweck heiligt die Mittel.
     
    *
     
    Limonow-Werft im Orbit des Mars
    31. Juli 2258, 9:31 MST
     
    Ash und Nummer Zwei standen auf einer zehn Meter hohen Galerie und blickten durch ein großes Sichtfenster in den benachbarten Großhangar. In dieser zweihundert Meter durchmessenden Halle befand sich kein einziges Raumschiff, kein Shuttle, Jäger oder Gleiter. Stattdessen blickten sie auf einen gigantischen grünen Wackelpudding von hundertachtzig Metern Durchmesser und fünfzig Metern Höhe. Die gelartige Substanz wurde durch Antigrav- und Eindämmungsfelder in Form gehalten.
    Gemini-Techniker in graublauen Overalls huschten durch den Großhangar und nahmen letzte Einstellungen an den vierhundert Rekonstruktor-Kanonen vor. Diese vier Meter langen und beinahe ein Meter durchmessenden Emitter waren kreisförmig um die Biomasse aufgestellt worden. Mit einem hellen, sägeartigen Ton schossen sie testweise an ihren fünfzig Meter hohen Gestängen hoch

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