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Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich

Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich

Titel: Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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witterte es, ja?«
    Taro übermittelte den mentalen Impuls der Zustimmung.
    »Dergleichen ist nicht einmal uns bislang untergekommen«, übermittelte der Ankrile. »Woher könnte Manak sie gehabt haben?«
    »Ich ahnte nicht, dass es etwas so Besonderes ist, dass nicht einmal ihr es kennt.«
    »In der Tat« , gab der Ankrile zu. »Eine solche Haut nicht.«
    »Was heißt das?«
    »Diese Haut stammt weder von einem normalen Eponen noch von einem Heros.«
    »Es gibt doch nur diese beiden Gattungen …«
    »Das dachten wir auch. Bis heute.«
    Taro wusste nicht, was er erwidern sollte. Eine Weile herrschte unangenehme mentale Stille. Schließlich bot er an: »Ihr könnt es haben – was immer es ist. Es gehört mir ja eigentlich gar nicht. Ihr könnt es haben und erforschen.«
    »Das wäre gut.«
    Taro streifte den Umhang samt Brosche über den Kopf und reichte ihn dem Ankrilen, der zuletzt zu ihm gesprochen hatte.
    Nachdem das erledigt war, gab sich Taro einen Ruck und kam auf den eigentlichen Grund seines Erscheinens zurück.
    »Werdet ihr mir helfen? Werdet ihr meinen Leuten helfen?«
    »Die entführt wurden?« , fragte der Ankrile, der den Umhang hielt.
    »Ja!«
    »Wenn der Tenebrikoner sie geholt hat, gibt es für sie keine Hoffnung mehr.«
    Was immer sich Taro von den Ankrilen erhofft hatte, in diesem Moment fühlte er sich wie ausgehöhlt, wie auch des letzten Hoffnungsfunkens beraubt.
    »Aber ihr könnt euch nicht aus der Verantwortung stehlen. Nennt man euch nicht die Wächter der Ordnung? Wenn ihr das wirklich wärt, hättet ihr den Überfall verhindern müssen. Es hätte gar nicht erst dazu kommen dürfen, dass der Tenebrikoner …«
    »Schweig!« , herrschte der mentale Chor aller Versammelten ihn an. »Du versündigst dich! Wir sind die Ankrilen. Du hast kein Recht, uns zu belehren.«
    »Wie könnt ihr so überheblich sein? Bis zu diesem Moment dachte ich, mein Vada sei einmal einer von euch gewesen. Aber mein Vada hätte nie so gehandelt.«
    »Du redest von Rano.« Diesmal war es wieder nur ein einzelner Ankrile, der sich Taro zuwandte.
    Der Schauder, der den jungen Karolaner daraufhin durchlief, wollte gar nicht mehr abreißen. »Es stimmt also?«
    »Sagtest du nicht gerade, du wüsstest es?«
    »Es war nur eine Vermutung.«
    »Er war einer von uns, ein Wächter, es ist wahr. Er wurde in einen Hinterhalt der Skianer gelockt. Nicht einmal sein Heros kam damals davon.«
    »Skianer?« , echote Taro. »Wer sind die ›Skianer‹?«
    »Du hast noch nie von ihnen gehört, nicht einmal den Namen?«
    »N-nein.«
    »Sie sind die eigentlichen Drahtzieher der Überfälle. Auch wir wurden gerade erst heimgesucht – kurz vor deinem Erscheinen. Ja, du hörst richtig: Nicht einmal unsere Basisplaneten sind mehr sicher vor der Heimtücke und rohen Gewalt der Skianer, die sich der Tenebrikoner bedienen, um ihre Macht und ihren verderblichen Einfluss auszuweiten.«
    »Die Tenebrikoner sind also nur Werkzeuge?«
    »Werkzeuge der Skianer. Und die Übermacht der Skianer wird von Tag zu Tag größer. Das Gleichgewicht der Kräfte ist schon seit geraumer Zeit beschädigt, aber jetzt, nach dem jüngsten Überfall auf uns, droht es völlig zu ihren Gunsten zu kippen. Wir stehen an einem Wendepunkt.«
    Taro hörte erneut, dass selbst die Basiswelten der Wächter nicht mehr sicher waren.
    Er hörte sich fragen: »Was geschah bei dem aktuellen Überfall, von dem ihr sprecht? Wurden viele von euch getötet?«
    In ihm verkrampfte sich alles.
    »Es wurden viele getötet, ja. Aber jeder Ankrile weiß, dass er im Kampf sterben kann. Jeder ist ersetzbar. Das, was von den Skianern geraubt wurde, ist es nicht.«
    »Sie haben etwas geraubt?«
    »Der von ihnen geschickte Tenebrikoner – größer und mächtiger als jeder, den wir davor sahen – tat es für sie. Und er entwendete das Akoluthorum.«
    »Das Akoluthorum?«, wiederholte Taro unbewusst mit der Lautsprache.
    Freimütig erklärte der Ankrile, ebenfalls in der Lautsprache von Karol, die er akzentfrei beherrschte: »Das Akoluthorum ist ein Amulett, das einst erschaffen wurde, um das Gleichgewicht der Kräfte in unserer Galaxis zu wahren.«
    Der Ankrile verstummte.
    Taro hegte große Zweifel, dass ihm diese Erklärung genügte, um tatsächlich zu verstehen, wovon sein Gegenüber da sprach.
    »Selbst wenn etwas scheinbar Unersetzliches in die Hand des Feindes gefallen ist« , sagte er in der Mentalsprache, und die Gedanken entsprangen einer tiefen Überzeugung, deren Vehemenz – mit der

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