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Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich

Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich

Titel: Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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der Kreatur gehabt. Das war jetzt anders. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, so rein und betörend war die Ausstrahlung von Cyx.
    Taro fragte sich, ob er vielleicht nur deshalb so euphorisch reagierte, weil er auf so einzigartige Weise mit dem Eponen verbunden war, seit dieser ihn erwählt hatte – denn nichts anderes war an diesem schicksalhaften Tag passiert.
    Als er kurz zu Nier blickte, hatte er das Gefühl, dass der das Erscheinen des Eponen mit Abscheu quittierte – zumindest seit dem Moment, da klar geworden war, dass keiner der anderen Neulinge zurückgekehrt war, sondern lediglich der Epone, der nun zu Taro gehörte wie ein zweiter Schatten.
    »Cyx, wo warst du?«
    Die mentale Verbindung war sofort da – vielleicht, weil sie nie wirklich unterbrochen gewesen war.
    Eine Flut von Bildern, welche die Furcht des Eponen auf ihn übertrugen und selbst im Zeitraffer durchleben ließen, brach über Taro herein. Er stöhnte, Schweiß brach ihm aus.
    »Was ist los?«, fragte Nier alarmiert.
    »Cyx hat es mir gerade bestätigt.«
    »Cyx?«
    »Mein Epone!«
    »Du redest mit deinem Eponen?«, fragte Nier ungläubig.
    Taro ging nicht darauf an. Natürlich konnte man mit einem Eponen nicht sprechen, so wenig wie mit jedem anderen Tier. Doch was wusste Nier schon von der mentalen Verbindung, die man mit einem Heros-Eponen einging? »Es war der Tenebrikoner«, erklärte Taro weiter, »vor dem er scheute und beinahe in den Wahnsinn getrieben worden wäre.«
    »Wahnsinn!« Nier spie das Wort wie einen Batzen Speichel aus. »Dann halte deinen wahnsinnigen Eponen von mir fern!«
    Cyx hatte sich mit seinem mächtigen Haupt zu Taro herabgebeugt. Taro vertiefte seinen Kontakt mit Cyx und erkannte, was den Eponen so sehr interessierte. Es war der Umhang!
    Und anders als beim ersten Mal tauchten jetzt auch Bilder in Taro auf, die eine Erklärung für das sonderbare Verhalten des Eponen boten: »Heros-Haut …«
    Die Eindrücke, die diese beiden dominanten Begriffe begleiteten, ließen keinen Zweifel, dass Cyx ihm soeben vermittelt hatte, dass der Umhang seiner Meinung nach aus der Haut eines Eponen gefertigt war.
    Betroffen wollte ihn Taro sich vom Leib reißen – doch die nächsten Impulse, die von Cyx kamen, hinderten ihn daran und besänftigten zugleich.
    Wieder hagelten Erklärungsversuche auf Taros Geist ein, und zu seiner Erleichterung verstand er die Bilder des Eponen von Mal zu Mal sicherer.
    »Das hier«, sagte Taro laut und fasste einen Zipfel seines Umhangs, »das hier war einmal die Haut eines Eponen.«
    »Einen Eponen kann man nicht häuten«, widersprach Nier.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde sie keinem Eponen abgezogen , sondern …«
    »Sondern?«
    »Es scheint ein natürlicher Entwicklungsprozess zu sein. Eponen häuten sich im Laufe ihrer Existenz mehrfach.«
    »Davon habe ich noch nie gehört. Weder die Prana-Priester noch die Exerzitoren haben jemals davon erzählt.«
    Taro spürte, dass das Häuten eines Eponen normalerweise ein Vorgang war, den Eponen in völliger Zurückgezogenheit erledigen – und der auch keine bleibenden Spuren hinterließ, da die abgeworfene Haut sich innerhalb kürzester Zeit verflüchtigte. Doch wie sollte er Nier erklären, woher er das wusste. Er verstand ja selbst nicht, woher er plötzlich all diese Antworten kannte.
    »Dann wird es Zeit, jemanden aufzusuchen, der mehr Antworten kennt als ein Prana-Priester«, sagte Taro.
    »Wovon sprichst du?«
    »Ich werde mich an die Ankrilen wenden.«
    »Jetzt hast du ganz und gar den Verstand verloren!«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    Nier schien nach Worten und Gedanken zu suchen. »Ausgerechnet die Ankrilen!«, sagte er schließlich. »Du weißt, was uns die Priester über sie erzählten.«
    »Dass sie die Wächter sind, die in diesem Sektor des Kosmos für Recht und Ordnung sorgen.«
    »Das hört sich edler an, als die Priester es uns zu erklären versuchten. Die Ankrilen stehen außerhalb jeder Moral – so habe ich es verstanden. Sie verfügen über gewaltige Macht – aber offenbar müssen sie dafür einen Preis zahlen, der auf Kosten ihrer Psyche geht. Es soll schon zu Amokläufen gekommen sein, in deren Verlauf Ankrilen ganze Siedlungen verwüstet haben. Manche sagen, sie seien gefährlicher als die Tenebrikoner.«
    Taro zögerte, doch dann schob er nach: »Mein Vada …« Er räusperte sich. »Mein Vada war vielleicht ein Ankrile.«
    Die Bronze in Niers Augen schien zu gerinnen wie sauer gewordene

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