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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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die Augen zu Schlitzen zusammen. Wahrscheinlich war es albern und all das Gerede von Bruder William ließ ihr Gehirn die seltsamsten Assoziationen herstellen, aber das Gebilde erinnerte Dana tatsächlich an einen Drachen. Dabei verschwammen die Konturen des Drachenschiffes so, als würde man es durch die Wellenmuster von Wasser betrachten.
    »Kein Funkkontakt möglich«, sagte Lieutenant Commander Brooks.
    »Weshalb haben wir das Schiff nicht zuvor bemerkt?«, wollte Dana wissen.
    »Das fremde Schiff ist direkt vor uns materialisiert«, erklärte Captain Mulcahy.
    »Wie die Morax?«, wollte Dana wissen.
    »Ich gehe nicht davon aus«, sagte Jake Austen. »Ich messe keinerlei 5D-Strahlung. Keine Tscherenkow-Strahlung, auch keine Hawking-Strahlung. Dafür extrem hohe Werte von Beta- und Gammastrahlung, die wohl von den Transuranen herrühren.«
    »Konkretisieren Sie extrem hohe Werte !«
    »Die Werte schwanken. Aber sie sind offenbar vierhundert bis zehntausend Mal so hoch wie die für Menschen tödliche Menge.«
    »Das könnte einen ungezwungenen Erstkontakt mit dieser Spezies allerdings erschweren«, kommentierte Commander Wynford.
    Dana nickte nur.
    »Ma’am«, wollte Captain Mulcahy wissen. »Irgendwelche Befehle?«
    »Wir warten!«
    Die Sekunden füllten sich zu Minuten, ohne dass etwas geschah.
    »Yefimov an Frost«, meldete der Colonel.
    »Sprechen Sie!«, antwortete Dana.
    »Ich wollte Sie informieren, dass die mit dem Betäubungsmittel von Doktor Tregarde ausgestatteten Nadler verteilt und die Marines in Position sind.«
    »Sehr gut, Colonel! Frost, Ende.« Dann wandte sie sich an Cody Mulcahy. »Geben Sie den Befehl an das Maschinendeck, den Wandler wieder auf Stand-by-Betrieb zu schalten, damit wir notfalls ohne Zeitverlust per HD-Flug fliehen können.«
    »Irgendwelche Vorsorgemaßnahmen hinsichtlich des fremden Schiffes?«, wollte Captain Mulcahy wissen.
    »Wir warten, bis die Fremden den ersten Schritt tun.«
    »Das könnte bereits der Fall sein«, rief Commander Austen. »Ich scanne eine Art Kapsel. Sie fliegt Richtung STERNENFAUST.«
    »Eine Kapsel?«
    »Ein rundes, waberndes Etwas. Antriebsart vollkommen unklar. Geschwindigkeit bei 0,04 LG.«
    »Eine Waffe?«, wollte Commander Wynford wissen.
    »Nicht auszuschließen«, erwiderte Commander Austen.
    »Es könnte natürlich auch der Versuch einer Kontaktaufnahme sein«, ließ Captain Mulcahy verlauten.
    Dana Frost glaubte nicht daran. Zugleich wollte sie nicht das Risiko eingehen, den zweiten Kontakt zu Außerirdischen in der Andromeda-Galaxie ebenfalls in einem Fiasko enden zu lassen.
    »Commander Wynford«, sagte Dana, ohne dabei den Blick vom Hauptschirm abzuwenden, »halten Sie sich bereit.«
    »Aye, Ma’am«, erwiderte die Erste Offizierin und bereitete die Torpedos für den Abschuss vor.
     
    *
     
    Private Joel Kreiß betrachtete missmutig seinen Nadler.
    Obwohl Alarmstufe rot ausgerufen worden war, stand er noch immer zusammen mit Private Scott im Frachtraum 5, und das alles in der Hoffnung, dass ein fremder Eindringling möglichst unbeschadet ausgeschaltet wurde.
    Wenn es nach Joel gegangen wäre, hätte man mit dem Fremden kurzen Prozess gemacht.
    Doch die Menschheit schien einfach nie hinzuzulernen. Immer sah man sich in der Pflicht, anderen zu helfen.
    Wer hatte denn den Menschen geholfen, als die Wanagi die Erde angriffen? Wer hatte ihnen jemals geholfen? Gegen die Kridan? Gegen die Morax? Gegen die Dronte?
    Durch außerirdische Hand waren zuerst Milliarden Menschen gestorben, und danach – angeblich – die gesamte Galaxis.
    Was musste wohl noch passieren, damit die Verantwortlichen des Star Corps endlich einsahen, dass man mit der ganzen Heile-Welt-Space-Soap-Soße nicht wirklich weit kommen würde? Sollte erst das gesamte Universum untergehen?
    Und jetzt auch noch eine eigens entwickelte Nadlermunition. Damit dem Fremden nur ja kein Haar gekrümmt wurde. Hatte der Fremde vielleicht Rücksicht auf Bruder William genommen?
    Als Commodore Taglieri den Fremden auf der Brücke niederschoss, hätte er seinen Nadler nicht auf Betäubung stellen sollen. Angeblich ging es doch darum, diese Akoluthoren einzusammeln. Und der Fremde trug eines um den Hals. Man hätte es nehmen und den Fremden krepieren lassen sollen. Ein Ziel erreicht, eine Gefahr weniger. Es wären zwei Fliegen mit einer Klappe gewesen.
    Das zumindest war Joels Meinung.
    Und dann noch diese Wanagi. Sie nach dem Aufenthalt im »Auge des Universums« in ihrem Quartier einzusperren,

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