Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
hier«, kam kurz darauf die Antwort!
    »Ma’am«, rief Missie aufgebracht und blickte erneut auf die leere Ablage. Sie musste sich regelrecht im Sekundentakt selbst versichern, dass sie nicht den Verstand verloren hatte. »Ma’am!«, wiederholte sie aufgeregt und konnte ihre Gedanken kaum sammeln, denn im gleichen Augenblick überlegte sie, dass es wohl besser gewesen wäre, die Marines zu verständigen.
    »Missie«, hörte sie die Stimme der Kommandantin aus dem Kom, »was gibt es denn?«
    »Ma’am«, sagte Missie und holte tief Luft. »Jemand hat meine Gewürzfladen gestohlen!«
     
    *
     
    »Wie bitte?«, schimpfte Dana in ihren Handkommunikator.
    »Meine Gewürzfladen!«, rief Missie über die Kom-Verbindung. »Jemand hat sie gestohlen!«
    Das war es!
    Dana konnte einfach nicht fassen, was sie da hörte. Offenbar hatte die gesamte Crew vollständig den Verstand verloren. Bruder William sah Drachen, Private Shiro lief nackt auf der Brücke herum, Ashley Briggs vergnügte sich mit einer männlich gewordenen Romana Hel’gara und Missie meldet ein paar gestohlene Gewürzfladen direkt an die Kommandantin eines Star Cruisers.
    Dana reagierte so, wie sie immer reagierte, wenn sie innerlich kochte. Sie wurde äußerlich ruhig und verzog keine Miene.
    »Missie«, sagte sie kalt und scheinbar ohne jegliche Gefühlsregung, »glauben Sie nicht, dass es reicht, wenn Sie einen Offizier von der Sicherheit informieren …«
    »Sie verstehen nicht, Ma’am«, ließ Missie sie nicht ausreden, was die Stimmung von Dana nicht wirklich verbesserte.
    »Was verstehe ich nicht?«, fragte Dana ungeduldig.
    »Ich war allein hier!«, erklärte Missie.
    »Allein?«, fragte Dana nach. »Haben Sie meine Anweisung nicht gehört? Niemand soll sich zurzeit irgendwo allein aufhalten.«
    »Oh«, kam die verwunderte Antwort. »Ich dachte, das gelte nur für die Offiziere und die militärische Besatzung.«
    Dana schüttelte den Kopf. Sie war drauf und dran, alles hinzuwerfen und Taglieri das Kommando zu übergeben. Er konnte sich dann ja mit seinen Bestrafungen und dem Statuieren von Exempeln vergnügen. Gelegenheit würde er dafür offenbar genug haben.
    »Jedenfalls«, fügte Missie nun hörbar verunsichert hinzu, »jedenfalls war ich allein, und in einem Moment waren die Gewürzfladen da, im anderen Moment waren sie weg. Es kann unmöglich jemand von der Crew gewesen sein.«
    Erst jetzt fiel bei Dana Frost der Groschen. »Warum sagten Sie nicht gleich …?« Sie würgte sich selbst ab. »Dana Frost an Mutawesi! Der Eindringling befand sich offenbar gerade eben bei Missie im Freizeitraum!«
    »Den Raum habe ich gerade gescannt«, antwortete Lieutenant Commander Mutawesi. »Ich habe auch die Überwachungsaufnahmen gecheckt. Für zwei Sekunden war darauf der Fremde zu sehen, der die Fladen an sich genommen hat. Und er trug die Kutte von Bruder William.«
    »Er hatte wohl Hunger«, mischte sich Commander Wynford ein.
    »Wenn ich mir eine Anmerkung erlauben darf«, meldete sich Ashley Briggs von der Couch zu Wort.
    Dana erwiderte die Einmischung mit einem finsteren Blick. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie beide sich etwas anziehen würden!«
    »Wie meinten Sie, Ma’am?«, fragte Mutawesi über die Kom-Verbindung.
    »Ma’am, ich bin angezogen!«, fügte Missie zu allem Überfluss empört hinzu.
    Dana schüttelte ungeduldig den Kopf, während sich Romano Hel’gara aufrichtete und sich im gleichen Moment um seinen Körper die klassische Wanagi-Kleidung formte: ein heller, eng anliegender Overall mit einer dunklen Jacke.
    »Ich wusste nicht, dass auch die Kleidung der Wanagi nicht real ist«, sagte Commander Wynford beeindruckt.
    »Was sollte daran nicht real sein?«, fragte Romano Hel’gara.
    »Ich meinte, dass sie Teil Ihrer Erscheinung ist.«
    »Bei mir ist es leider ein wenig umständlicher«, sagte Ashley Briggs, womit er sich erneut einen finsteren Blick von Dana einhandelte. Schließlich zuckte Ashley mit den Schultern, griff nach seiner Kleidung und ging – mit der anderen Hand seine Decke festhaltend – Richtung Nasszelle.
    Dana seufzte. »Missie«, sagte sie in den Armband-Kommunikator, »wir kümmern uns darum. Ich werde einige Marines zu Ihnen schicken. Commander Mutawesi, versuchen Sie weiterhin, dem Fremden auf die Spur zu kommen!«
    »Dazu wollte ich gerade etwas sagen«, versuchte Ashley Briggs nun den zweiten Anlauf, noch immer nur mit der Decke um die Hüften vor der Nasszelle stehend. Er schien auf eine Erlaubnis zu warten,

Weitere Kostenlose Bücher