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Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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sodass Dana sich genötigt sah, ein unterkühltes »Sprechen Sie« von sich zu geben.
    »Wenn der Fremde Gewürzfladen gestohlen hat«, sagte er, »war er wahrscheinlich hungrig.«
    »Das sagte ich bereits«, erwiderte Commander Wynford lächelnd. Dana entschloss sich, nicht auf diesen Einwand zu reagieren.
    »Ich wollte damit sagen, dass er sie wahrscheinlich gegessen hat«, erklärte Briggs.
    »Das hatte ich schon verstanden.«
    »Wenn er sie verzehrt hat, könnte man den Bioscanner um diese Information ergänzen …«
    »… und ihn vielleicht schneller aufspüren«, beendete Dana den Satz. »Commander Wynford, kümmern Sie sich bitte darum und informieren Sie Commander Mutawesi!«
    »Aye, Ma’am!«, antwortete die Erste Offizierin. Bevor sie den Raum verließ, nickte sie Ashley Briggs und dem jungen Wanagi noch einmal zu. »Lieutenant«, sagte sie, dann »Romano Hel’gara.«
    Mit diesen Worten verließ sie den Raum, und Dana konnte sehen, dass sie den Marines, die im Korridor aufpassten, ein Zeichen gab, sie zu begleiten.
    Wenigstens einer, der meine Befehle ernst nimmt , dachte Dana.
    »Dana Frost«, sprach der junge Wanagi, in dessen ebenmäßigem Gesicht Dana Parallelen zu Romana Hel’gara suchte, »darf ich fragen, weshalb Sie überhaupt mein Quartier aufgesucht haben?«
    Dana nickte und holte tief Luft. »Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, was ich mit Ihnen anstellen soll. Ich stehe vor der Wahl, Sie für den Rest der Reise hier einzusperren und Ihnen zu misstrauen.« Für einen Moment machte Dana eine Pause, als Ashley Briggs aus der Nasszelle zurückkehrte, die er benutzt hatte, um seine Uniform anzuziehen. »Oder ich vertraue Ihnen und nutze Ihr Wissen, um den Gefahren, denen wir uns auf diesem Schiff ausgesetzt sehen, besser begegnen zu können.«
    »Ich nehme an, Sie haben sich für Letztes entschieden«, erwiderte der junge Mann sanftmütig. In seiner Stimme lag weder Überheblichkeit noch Freude. In Momenten wie diesen fragte sich Dana, ob es für die Wanagi überhaupt Emotionen gab, oder ob sie nicht einfach nur die Menschen in jederlei Hinsicht simulierten, einschließlich von Mimik und Gestik, sodass man ihnen nur hin und wieder Emotionen unterstellte, die gar nicht vorhanden waren.
    »Es befindet sich ein Eindringling an Bord«, erklärte Dana. »Er ist in der Lage, zu teleportieren. Unser Scanner scheint zu langsam zu sein. Er könnte, um es schlicht zu formulieren, etwas Wanagi-Verbesserungen vertragen.«
    »Ich bin natürlich gerne behilflich«, erklärte der junge Wanagi.
    Dana nickte und musterte ihn finster. »Ehrlich gesagt, wäre es mir lieber, Sie würden wieder zu Romana Hel’gara werden.«
    Der junge Wanagi nickte, machte aber keine Anstalten, seine Gestaltwandlerfähigkeiten einzusetzen.
    »Haben Sie mich nicht verstanden?«, fragte Dana streng nach.
    Der junge Wanagi schien zu überlegen, schließlich sagte er: »Ich habe Sie verstanden, Dana Frost.«
    Dana wartete. »Und weshalb verwandeln Sie sich nicht zurück in Romana Hel’gara?«, fragte sie schließlich.
    »Weil ich das nicht möchte«, kam die ruhige Antwort.
    »Wie bitte?«, fragte Dana.
    »Sie bevorzugen die Form von Romana Hel’gara. Das habe ich verstanden. Ich bevorzuge im Moment diese Erscheinung. Mein Wille überwiegt.«
    »Sie sind sich wohl über Ihre Situation nicht im Klaren!«, erwiderte Dana. Sie hatte bewusst besonders leise gesprochen, doch ihr Tonfall machte keinen Hehl daraus, dass ihre Geduld am Ende war. »Sie sind auf diesem Schiff nur geduldet. Und Sie sind nur geduldet, wenn Sie meine Anweisungen befolgen.«
    »Ich werde Ihre Anweisungen befolgen«, sagte der junge Wanagi, der sich als Romano bezeichnete. »Ich werde Ihnen helfen, den Eindringling zu fassen. Ich werde versuchen, Ihnen mit meinem Wissen beizustehen. Aber ich werde mir von Ihnen nicht vorschreiben lassen, welche Gestalt ich annehme.«
    Dana schüttelte den Kopf. »Sie können nicht jeden Tag in einer neuen Gestalt herumlaufen. Was, wenn Ihnen morgen einfällt, mit einem Elefantenkopf herumzulaufen, weil Sie plötzlich eine Vorliebe für Rüssel entdeckt haben?«
    »Ich halte das für unwahrscheinlich«, erwiderte der Wanagi treuherzig.
    Dana atmete entnervt und heftig aus. »Das war nur ein Beispiel. Sie könnten einen Alarm auslösen, wenn jemand von der Besatzung Sie nicht erkennt.«
    »Das kann ich nachvollziehen«, sagte der junge Mann. »Doch die meisten haben Romana Hel’gara bislang nie gesehen. Daher ist dieses

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