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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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sagte er fassungslos. Auf ein Nicken des Alten fügte er hinzu: »Wer sind Sie?«
    Der Alte lächelte freundlich. »Mein Name ist Aris und wir nennen uns Ac’shaner.«
    »Ich bin Robert Mutawesi, ein Mensch. Wie kommt es, dass Sie meine Sprache sprechen?«
    Der Alte griff an seinen Hals und zog ein Amulett hervor, das dort an einer goldenen Kette hing. Fast rechnete Robert damit, dass es sich um das Akoluthorum handelte, doch was hervorkam, war nicht weniger überraschend.
    »Ein Translator? Aber ich sehe ihre Lippenbewegung. Sie nutzen keinen Translator. Sie sprechen Solar!«
    »Ich halte mich seit deiner Ankunft in deiner Nähe auf, daher konnte das Gerät deine Worte sammeln. Was ich aussprechen möchte, wird in meinem Geist übersetzt. So verstehe ich auch, was du sagst.«
    »Ein telepathischer Translator?«
    Robert trat näher und besah sich das Gerät genauer. Für ihn war es lediglich eine ovale Scheibe. Hätte sich auf der Vorderseite nicht ein Display befunden, er hätte es noch nicht einmal für ein technisches Gerät gehalten.
    »Euer Volk ist dazu in der Lage, solche Geräte zu bauen?«, fragte Robert ungläubig.
    »Das nicht!«, erwiderte Aris.
    »Wie bist du in den Besitz dieser Technik gelangt?«, wollte Robert wissen.
    »Es ist ein Geschenk«, erklärte Aris. »Ein Geschenk der Meroon.«
    »Meroon? Ist das eure Bezeichnung für die Spinnenwesen?«
    Der Alte nickte und deutete auf die toten Leiber der spinnenartigen Geschöpfe, die das Feld bedeckten.
    »Aber ich dachte, die Spinnen bekämpfen euch?«, fragte Robert nach.
    »Vieles ist im Licht von Tomets Feuer anders, als es im Schein von Ac’s Auge enthüllt wird. Du stammst von weit her, genau wie deine Freunde?«
    »Du bist über meine Gefährten informiert? Wo sind sie? Geht es ihnen gut?«
    »Setz dich zu mir ans Feuer. Ich will dir erzählen, was hier geschieht. Denn das Ende unserer Welt ist nah. Das Licht von Ac wird uns bald alle verbrennen.«
    Zwischen Aris und dem toten Leib eines Msssarrr ließ Robert sich neben dem Feuer nieder. Während er einen weiteren Blick auf das verschlungene Symbol auf der Stirn des toten Spinnenwesens warf, begann Aris zu erzählen.
     
    *
     
    »Eingabe zu [unverständliches Wort] abgeschlossen«, erklang eine emotionslose Stimme. »Übersetzungsmatrix kann mit der [unverständliches Wort] beginnen.«
    Max schreckte verwirrt aus dem Schlaf hoch. Wo war er? Es dauerte einige Augenblicke, bis er sich seiner Situation wieder bewusst war. Nach dem Biss des Spinnenwesens hatte er das Bewusstsein verloren.
    »Ein Translator.« Ungläubig starrte Max auf die Spinne, vor deren Brust, wie er jetzt erst bemerkte, eine Art Amulett hing.
    »Du siehst aus wie ein Ac’shaner, doch du riechst fremd«, erklang eine melodiöse, helle Stimme. »Und du bist sehr begriffsstutzig. Mein Ansinnen war es, dich zum Sprechen zu bringen. Auch ein so wertvolles Gerät wie der Mental-Translator benötigt einen gewissen, rudimentären Sprachschatz.« Mit offenem Mund starrte Max auf das Spinnenwesen, das in fehlerfreiem Solar zu ihm sprach, auch wenn es bei einigen Konsonanten offenbar Mühe hatte.
    »Ich komme von einer weit entfernten Welt«, erklärte Max. »Mein Name ist Max Brooks und ich bin Offizier auf einem Raumschiff. Der STERNENFAUST.«
    »Ein Generationenschiff? Ihr seid mit einem Generationenschiff hierhergekommen?«
    »Wir sind mit einem Raumschiff gekommen. Aber es ist kein Generationenschiff.« Zumindest ist es das im Moment noch nicht , musste Max unwillkürlich denken.
    »Hast du unsere Brüder und Schwestern gesehen? Sind sie noch immer in diesem System?«
    »Wir hatten kurzzeitig Kontakt zu Raumschiffen in Spinnenform«, gab Max zu, ohne auf weitere Details einzugehen. »Sie belagern den Schutzschirm um diese Welt. Können Sie mir sagen, weshalb?«
    »Du bist wahrlich kein Ac’shaner.« Der Msssarrr sprang wieder auf das Bett. »Ich hoffe, die Essenz wird dich trotzdem heilen.«
    »Die Essenz?«
    »Der einzige Grund, warum die Ac’shaner uns Gefangene noch nicht vollständig ausgelöscht haben«, erwiderte der Spinnenartige. »Sie experimentieren mit uns. Der Herrscher will unsere Essenz, die ich dir verabreicht habe, künstlich erzeugen.«
    Verwirrt betastete Max seinen Hals an der Bissstelle. Mit »verabreichen« meinte der Msssarrr zweifellos den Biss.
    Dabei fiel ihm auf, dass er keine Schmerzen mehr spürte. Als er den Oberkörper anspannte, war da kein Pochen mehr in seiner Brust, und das Atmen fiel auch wieder

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