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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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leichter.
    Auf seinem Arm hatte sich auf den ersten Wunden bereits Schorf gebildet.
    »Sie wollten mich also nicht töten. Sie wollten mich heilen?«
    »Einstweilen trifft das zu, ja«, entgegnete der Msssarrr. »Ob du am Leben bleibst, Max Brooks, wird sich jedoch erst noch erweisen. Hier im Getto können wir uns Mitleid nicht erlauben.«
    »Im Getto?« Max wurde kalt. Handelte es sich bei Perl V möglicherweise um ein riesiges Gefängnis? Versuchten die Msssarrr-Raumer deshalb, den Schutzschild um diese Welt zu knacken?
    »Erzähl mir deine Geschichte. Damit ich entscheiden kann, ob du leben darfst.«
    Max schluckte schwer. Seine Wunden juckten, die ersten Krusten fielen von frischem Gewebe. Er atmete tief ein und wieder aus, ohne Schmerzen zu verspüren.
    Was sollte er dem fremden Wesen erzählen, ohne dabei sein Leben zu riskieren?
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    24. April 2273, 21.20 Uhr
     
    Mary lehnte sich in ihrem Konturensessel zurück. Immer wieder wanderte ihr Blick zwischen den beiden 3D-Monitoren hin und her. Während sie auf dem linken die Sprache der Msssarrr in einer einfachen tabellarischen Aufteilung nach Syntax und Semantik dargestellt hatte, wurden auf dem rechten die bisherigen Fragmente der Sprache der Andromeda-Msssarrr visualisiert.
    Was zu Beginn den Anschein einer Fingerübung gehabt hatte, war mittlerweile komplett ausgeufert. Es gab kaum Parallelen zwischen der Sprache der Milchstraßen- und der Andromeda-Msssarrr. Das Ganze war in etwa mit dem Unterschied zwischen dem Dialekt der irdischen Sub-Regionen Amerika und Afrika vergleichbar.
    Erschwerend kam hinzu, dass ihr Patient zwar mittlerweile das Bewusstsein wiedererlangt hatte, doch jede Zusammenarbeit verweigerte. Das Spinnenwesen tobte trotz seiner Verletzungen und war mittlerweile an ein speziell angepasstes Krankenbett fixiert worden.
    Immerhin stieß es immerfort seltsame Zisch- und Klacklaute aus.
    Captain Mulcahy befand sich nach dem Rückzug des Schiffs auf der Krankenstation und veranlasste, dass eine Audioaufzeichnung an das Sprachlabor weitergeleitet wurde.
    Bisher hatte Mary leider nur die rudimentärsten Parallelen der Semantik entwickelt, von der Grammatik gar nicht zu reden.
    »Sie wirken erschöpft«, stellte Shesha’a fest.
    Mary lächelte gequält. »Das bin ich. Unser Team hat sich bisher nicht gemeldet. Es ist längst überfällig. Wir benötigen dringend einen funktionierenden Translator, doch ich fürchte, die Generierung des Sprachpakets wird noch eine ganze Weile dauern.«
    »Eine Vermutung, die ich teile. Die Mitarbeit der Telepathen wäre aktuell hilfreich.«
    »Ich fürchte, auf deren Hilfe werden wir noch eine ganze Weile verzichten müssen«, erwiderte Mary. »Doktor Tregarde musste auch Bruder William in ein künstliches Koma versetzen. Man munkelt, dass mittlerweile sogar Romana Hel’gara unter starken Kopfschmerzen leidet. Obwohl sie bislang nur mit ihrem eigenen Volk telepathisch kommunizieren konnte.«
    »Ich habe Doktor Tregarde gebeten, das künstliche Koma von Turanagi temporär zu beenden, damit er uns zur Verfügung steht. Er hat abgelehnt.«
    »Verständlicherweise. Es würde das Leben von Turanagi in Gefahr bringen.«
    »Er mag kein Offizier sein, doch auch er trägt Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft dieses Schiffes«, stellte Shesha’a klar. »Durch sein Talent könnte er innerhalb kürzester Zeit eine Verständigung zwischen uns und den Andromeda-Msssarrr ermöglichen, was diesem Schiff zugutekäme.«
    »Gerade Sie sollten mittlerweile wissen, dass Menschen nicht einfach das Leben eines Menschen riskieren, um damit das Leben anderer zu sichern.«
    »Ist dies nicht das menschliche Prinzip militärischer Aktionen? Soldaten riskieren ihr Leben, damit Angriffe auf die Region, der sie entstammen, abgewehrt oder verhindert werden können. Wenige opfern sich für das Wohl von vielen.«
    »So mathematisch lässt sich das nicht immer angehen.«
    »Es geht nicht nur um das Außenteam. Es geht um das Schicksal der Galaxis. Zögern Sie selbst dann noch, ein Menschenleben zu opfern, wenn Sie im Gegenzug Billionen Lebewesen einer ganzen Galaxis riskieren?«
    »Aber so handeln wir Menschen eben.«
    »In der Tat. Aus diesem Grund werde ich mich auch für die Senatswahl aufstellen lassen. Es sollte nicht nur menschliche Irrationalität über Geschicke entscheiden, von der eine Galaxis abhängt.«
    »Das ist vielleicht keine schlechte Idee!«
    »Werden Sie ebenfalls kandidieren?«
    »Ich?« Auf

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