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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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gepumpt.«
    »Eine Heilvorrichtung?«, wollte Dr. Tregarde wissen.
    »Ich habe die Anzeigen mit den alten Aufnahmen verglichen«, erklärte Kendra und rief eine der älteren Grafiken auf. »Als der Msssarrr noch bewusstlos war, wurden keinerlei Hormone abgesetzt, was sich jedoch direkt nach seinem Erwachen änderte.«
    Dr. Tregarde nickte. »Kennen wir den genauen Zeitpunkt?«
    »Wenige Sekunden nach seinem Erwachen«, sagte Doktor Scott. »Genauer ist das nicht feststellbar. Da sich das Wesen zu diesem Zeitpunkt aber noch in einem geschlossenen Med-Tank befand, gehe ich davon aus, dass der Stimulus nicht extern zugeführt wurde. Vermutlich ein Botenstoff, der nur ausgeschüttet wird, wenn das Geschöpf bei Bewusstsein ist.«
    Ein Anzeigefenster mit den Ergebnissen der Hormonanalyse öffnete sich vor Kendra. »So etwas habe ich noch nie gesehen.« Sie aktivierte den Splitscreen und rief eine Vergleichstabelle ab. »Diese Werte ähneln dem bei Menschen bekannten Testosteron, mit einem fünfundzwanzigprozentigen Anteil an Cortisol.«
    »Die Aggressivität unseres Gastes wird also augenscheinlich künstlich erhöht.« Dr. Tregarde blickte versonnen auf die Medo-Liege, auf welcher der Fremde noch immer fixiert war.
    Die Marines Scott und Kreiß hatten mit gezogenen Nadlern zu beiden Seiten Aufstellung bezogen und ließen das Wesen nicht aus den Augen. Insbesondere Private Kreiß schien regelrecht darauf zu brennen, den Nadler einzusetzen. Kendra hatte ihn bereits zurechtgewiesen, als er einige abfällige Bemerkungen abgegeben hatte. Auch wenn Kendra wusste, dass das dumme Geschwätz der Marines oft nur dazu diente, sich selbst Mut zu machen, ärgerte sie sich noch immer über diese offen zur Schau gestellte Alienfeindlichkeit. Bei aller Tragik, welche durch die Wanagi und später durch die Bas’Alaahn herbeigeführt worden war, sie durfte nicht als Rechtfertigung für unverhohlenen Alienhass missbraucht werden.
    »Ich werde Ihre Entdeckung Commodore Frost mitteilen«, sagte Dr. Tregarde und holte Kendra damit zurück in die Wirklichkeit. »Mein Vorschlag wird sein, dass wir das Implantat entfernen.«
    »Gehen wir damit nicht das Risiko ein, dem Fremden zu schaden?«
    »Möglich.« Ashkono Tregarde nickte. »Aber meiner Meinung nach unwahrscheinlich. Ich habe eine andere Vermutung.«
    »Die da wäre?«
    »Lassen Sie uns den Msssarrr von seinem Implantat befreien, dann sehen wir weiter. Aber wenn ich recht habe, dann ist die Situation in diesem Sonnensystem eine völlig andere, als wir bisher vermuteten.«
    Mit diesen Worten wandte sich Ashkono Tregarde ab und aktivierte das Funk-Terminal.
    Das Alien begann erneut laut zu klacken und sonderte weiterhin Sekrete ab, die glitschig über das Bio-Bett rannen.
     
    *
     
    Geschäftig lief Dr. Tregarde durch die Krankenstation. Ob es ein guter Zeitpunkt war ihn zu stören? Andererseits gab es kaum einen Moment, in dem der Chefarzt nicht mit irgendeinem Experiment, einem Patienten oder einer Auswertung beschäftigt war.
    »Doktor, haben Sie einen Augenblick Zeit?«, wagte sich Susan ihn zu unterbrechen.
    »Nur, wenn es wichtig ist, Lieutenant Jamil. Ich bereite gerade eine Operation vor.«
    »Ich versichere Ihnen, es geht ganz schnell«, beeilte sich Susan zu erwidern. Als Dr. Tregarde ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, dass sie sprechen sollte, sagte sie hastig: »Ich leide seit einiger Zeit unter Schlafstörungen. Nichts Ernstes, ich garantiere Ihnen, mein Dienst ist nicht gefährdet! Trotzdem würde es mir besser gehen …«
    »Ich verstehe schon«, unterbrach der Doktor. Gemächlich schritt er zu einem stählernen Schrank und berührte den dort angebrachten Scanner, der über die Abtastung der Haut und die Analyse von winzigen Schweißperlen die DNS gegenprüfte. »Ich werde Ihnen ein Zehner-Röhrchen Zopi-Rep mitgeben. Nehmen Sie eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eine Einheit.« Er reichte Susan das Röhrchen. »Ich werde zudem Bruder William informieren, sobald ich ihn wieder aufwecken kann. Sie sind nicht die Einzige, die unter Schlafstörungen leidet. Es hat sich gezeigt, dass unser Christophorermönch ein guter Lehrer von Entspannungstechniken ist.«
    »Danke Doktor, ich werde Bruder William selbst aufsuchen, sobald er sich von dem ganzen Stress und seinem Aufenthalt im künstlichen Koma erholt hat.« Die Lüge kam ihr glatt über die Lippen. »Je schneller er mir hilft, desto schneller werde ich die Tablette nicht mehr brauchen.«
    »Und mich nicht mehr bei

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