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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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der Arbeit stören«, fügte der Schiffsarzt hinzu. »Eine gute Einstellung, Lieutenant.«
    Dr. Tregarde wollte sich gerade abwenden, als Susan noch hinzufügte: »Replizieren Sie all Ihre Medikamente mit dem Wandler?«
    »Bitte?« Der Doktor schien sich gedanklich bereits wieder ganz seiner Operation zugewandt zu haben. »Seit wann interessiert Sie die Herstellung von Medikamenten?«
    »Es sind eher die Fähigkeiten des Wandlers, Doktor«, versicherte Susan schnell. »Aus meiner Perspektive ist die Wandlertechnologie etwas absolut Fantastisches.«
    »Glauben Sie mir, auch diese Technologie hat ihre Schattenseiten. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ich arbeite bereits an einem Projekt, wie aus den vom Wandler generierten Grundstoffen medizinische Elemente innerhalb der Labors der STERNENFAUST generiert werden können. Es wird sich zeigen, inwieweit die Herstellung von substituierten Derivaten eventuelle Versorgungslücken schließen kann.«
    »Ich dachte immer, der Wandler könne nur Grundelemente herstellen.«
    »Keineswegs«, erklärte der Doktor, mittlerweile sichtlich ungeduldig. »Der Wandler kann Molekülstrukturen erstellen. Wenn Sie es genau wissen wollen, hat sich der Entwickler des Interfaces ausnahmsweise etwas gedacht. Durch die Eingabe einer Strukturformel, die angibt, wie die Atome in einem Molekül verbunden und im Raum angeordnet sind, können chemische Strukturen eingegeben werden. Bei der vollständigen Angabe einer korrekt verknüpften Strukturformel erzeugt der Wandler die Substanz. Sie können die Formeln also grafisch, aber ebenso textuell eingeben. Vorausgesetzt, sie besitzen eine Zugangsberechtigung.«
    »Ich verstehe. Vielen Dank, Doktor. Ich überlasse Sie jetzt wieder Ihrer Arbeit.«
    »Das wäre zu wünschen«, entgegnete Ashkono Tregarde.
    Als Susan die Krankenstation verließ, hatte der Doktor längst wieder angefangen Operationsbesteck auszuwählen, Geräte zu kalibrieren und sich schematische Zeichnungen von Organen anzusehen.
    Susan machte sich auf den Weg in den Maschinenraum. Soweit sie den Dienstplan im Kopf hatte, tat Jenny dort gerade Dienst. Und wer konnte schon besser Auskunft über die Wandlertechnologie geben als die Chefingenieurin der STERNENFAUST?
     
    *
     
    Perl V, 24. April 2273, 23.02 Uhr
     
    Die Flammen des Feuers zitterten im auffrischenden Wind, worauf es Robert unweigerlich fröstelte. Der Alte hatte sich im Schneidersitz niedergelassen und blickte schweigend in die Flammen. Nur zögerlich begann er zu sprechen: »Vor fünf Generationen kamen Fremde auf unsere Welt. Ich selbst kenne nur die Berichte. In einem glühenden Feuerball glitten sie hinab auf die Erde. Der Feuerball stellte sich bald als Sternenschiff heraus, auf dem die Meroon viele Generationen verbracht hatten. Ihre Heimat lag weit entfernt und wurde von einem unbarmherzigen Feind heimgesucht. Ihre Flucht hatte sie zu uns gebracht. Ariwin, unsere gütige Herrscherin, stellte den Fremden die Insel Karalos zur Verfügung, wo sie sich neu ansiedeln durften.«
    Der Alte hielt kurz inne und blickte mit glasigen Augen in die Ferne.
    »Bereits nach einer Generation war die Population der Meroon, die sich einsiedlerisch vor uns verbargen, so weit angewachsen, dass sie neue Ländereien benötigten. An jedem Hafen in Reichweite gab es jedoch schon Siedlungen. Die Herrscherin entsendete Jersel, ihren Sohn und höchsten Diplomaten, mit einer Delegation nach Karalos. Nach fünf Tagen kehrte das Schiff mit der Delegation zurück. Nur der Steuermann war noch am Leben. Der geschundene Leib von Jersel wurde zurück zum Palast gebracht.«
    »Das ist abscheulich!«
    »Es war nur der Anfang.« Aris warf ein Holzscheit ins Feuer. Es knisterte und Funken stoben. »Die Herrscherin öffnete, in ihrer unendlichen Trauer, die heilige Gruft der ersten Ac’shaner und entnahm den Tränensplitter von Ac. In ihm wohnt die Kraft der Heilung. Und tatsächlich erwachte Jersel zu neuem Leben.«
    »Ein Akoluthorum«, flüsterte Robert.
    Aris ließ sich nicht beirren und berichtete weiter: »Doch es war unheiliges Leben, das den Leib von Jersel unter dem Licht des Auges von Ac wandeln lässt. Der Tod hatte ihn verändert. Die Herrscherin nahm sich gramgebeugt das Leben, und so wurde Jersel zum neuen Herrscher. Bald hatte er eine Armee aufgestellt, und es kam, wie es kommen musste. Er hatte einen Großteil der Meroon ausgerottet, bevor er entdeckte, dass die Spinnenwesen wertvoll waren. Denn ihr Gift konnte Wunden heilen. Während die

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