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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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Vor allem aber für ein Besatzungsmitglied, das im Moment sicher von ganz anderen Sorgen gequält wurde.
    Sanft berührte Dana das Touchfeld für den akustischen Türsummer.
    »Ja bitte?«, ertönte eine Stimme, die Dana erschaudern ließ. Die Worte hatten rau und krächzend geklungen und erinnerten fast ein wenig an die Stimme eines Kridankriegers.
    »Dana Frost hier«, sagte sie nur.
    »Einen kleinen Moment«, kam die keuchende Antwort, die Dana lächeln ließ. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Max Brooks, wie er in seinem Quartier herumeilte, um schnell noch ein wenig Ordnung zu schaffen.
    So amüsant dieser Gedanke war, er versetzte ihr zugleich einen kleinen Stich. Denn in ihrer Vorstellung war Max Brooks noch immer der athletische Afroamerikaner mit der bildschönen, fast schwarzen Hautfarbe.
    Dabei wusste Dana, dass der Max Brooks, den sie gleich zu Gesicht bekommen würde, anders aussah.
    In diesem Moment ertönte der Türöffner, und Dana trat zögerlich ein.
    Ein leicht süßlicher Geruch wehte ihr entgegen und erschwerte ihr das Atmen. Nicht, weil der Geruch so unangenehm war, sondern weil sie von Ash wusste, wo er herrührte. Die Haut von Max Brooks sonderte inzwischen ein Sekret mit neurotoxischen Inhalten ab. Für den Menschen war die Dosis dieses Sekrets vollkommen ungefährlich, sie reichte noch nicht einmal aus, um auch nur einen leichten Juckreiz auszulösen. Ash hatte es wie immer ziemlich anschaulich erklärt: »Aus toxikologischer Sicht ist die Dosis belangloser als die Blausäure, die Sie bei einem versehentlich verschluckten Apfelkern zu sich nehmen«, hatte er gesagt. »Und selbst bei einer wesentlich höheren Dosis kann ich leicht ein wirksames Antiserum herstellen.«
    Dennoch schreckte Dana unwillkürlich bei dem Gedanken zurück, Max Brooks die Hand zu geben oder ihm auch nur zu nahe zu kommen. Es war so irrational wie die seit Menschheitsgedenken anhaltende Spinnenphobie, die absurderweise nach wie vor besonders in solchen Regionen verbreitet war, in denen gefährliche Spinnen so gut wie gar nicht vorkamen.
    Brooks salutierte. »Ma’am«, sagte er und streckte die Brust hoch, wobei sein Shirt, das sich Max offenbar schnell noch übergezogen hatte, leicht hochrutschte, sodass er es beim Salutieren zurechtzog, was insgesamt keinen besonders eleganten Eindruck machte.
    »Sie müssen nicht salutieren, Lieutenant Brooks«, sagte Dana mit melancholischem Lächeln.
    »Ich weiß«, erwiderte Brooks seufzend und senkte den Arm. »Ich bin nicht im Dienst!«
    Dana nickte. Seit Max von den Meroon mit einem genetischen Resequenzierungsserum infiziert worden war, verwandelte sich sein Körper. Ash rechnete mit einer letalen Gewebemutation.
    Wochenlang war Max in der Krankenstation an die Medo-Liege gefesselt gewesen. Erst kürzlich hatte sich sein Zustand stabilisiert. Doch es wäre nicht zu verantworten gewesen, jemanden, dessen Körper eine Mutation mit wahrscheinlich tödlichem Ausgang durchlitt, einen verantwortungsvollen Posten zu übertragen. Dana wusste das selbst am besten, schließlich hatte auch sie ihren Dienst quittiert, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Gehirntumor unheilbar war. { * }
    »Wie fühlen Sie sich?«, wollte Dana wissen.
    Max schien einen kurzen Moment zu überlegen, dann sagte er: »Ehrlich gesagt fühle ich mich körperlich großartig. Ein wenig wie Spider-Man, der im Ditko-System der Lee-Galaxie gegen die Cybermonster der Koboldarmeen kämpft.«
    Dana musterte Max von oben bis unten. Seine Gesichtszüge wirkten kantiger, und überall auf seiner Haut schienen kleine Härchen zu wachsen. Zugleich war es Dana nicht entgangen, dass Brooks an Muskulatur zugelegt hatte.
    »Nur die Haare nerven ein wenig«, sagte er. »Sie wachsen an den unmöglichsten Stellen.«
    »Ich habe mit Doktor Tregarde gesprochen«, erklärte Dana. »Er sagte, diese Haare würden Brennhaaren ähneln, wie sie auf der Erde bei Pflanzen und Insekten vorkommen.« Dana schluckte und überlegte kurz, ob sie sich verbessern und »vorkamen« sagen sollte, doch sie ließ es bleiben.
    »Und bei Vogelspinnen«, fügte Brooks hinzu und lächelte entwaffnend.
    Dana nickte.
    »Im Moment rasiere ich die Haare noch, was ziemlich mühselig ist. Doktor Tregarde will in einer Woche eine Laser-Epilation vornehmen. Er möchte zuvor noch den Laser modifizieren und mögliche Komplikationen abchecken, die bei meinem veränderten Hautzellgewebe eintreten könnten.«
    »Doktor Tregarde ist bei allem sehr gründlich«, sagte

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