Sternenfaust - 191 - Nukleus
verlassen«, meldete Robert Mutawesi.
»Danke, Commander«, erwiderte Vincent Taglieri und beobachtete über die Ansicht der Außenkamera der STERNENFAUST, wie sich das Shuttle entfernte.
In diesem Moment betrat Savanna Dionga die Brücke.
Vince überlegte einen Moment lang, wie er Savanna ansprechen sollte, bis er ihr zunickte und laut sagte: »Senatsvorsitzende Dionga!« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Oder sind Sie in Ihrer Tätigkeit als Versorgungsbeauftragte hier?«
»Ich bin als Senatsmitglied hier, Commodore«, erwiderte sie streng. Auch wenn Vince sie nicht schon seit Jahren gekannt hätte, wäre ihm sofort klar gewesen, dass Ärger in der Luft lag.
»Wie kann ich helfen?«, fragte Vince sachlich.
»Wie ich hörte, erledigt Dana Frost einen Auftrag für Sie!«, sagte Savanna, und ihre Augen funkelten, was Vince einen kleinen Stich versetzte. Nicht, weil er sich vor ihr fürchtete, sondern weil er nicht wollte, dass Savanna wütend auf ihn war. Die Situation zwischen ihnen beiden war bereits kompliziert genug.
»Das ist korrekt«, antworte Vince ruhig.
»Der Senat hat Dana Frost suspendiert«, erklärte Savanna. »Es ist noch offen, wie weiter mit ihr zu verfahren ist.«
Vince blickte sich kurz um. Alle Augen waren auf ihn und Savanna gerichtet, und er fragte sich, ob er die Unterredung nicht in den Bereitschaftsraum verlegen sollte. Andererseits würde dies das Gerede nur verschlimmern. So leid es ihm um Savanna tat, aber sie hätte die Unterredung unter vier Augen einfordern müssen. Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als sie vorzuführen und dabei zwangsläufig ihre Autorität zu untergraben, um seine eigene nicht zu gefährden.
»Das ist nicht ganz richtig«, sagte Vince nur.
»Was soll das heißen?«
»Die Anweisung, die ich vom Senat erhalten habe, besagt, dass Dana Frost das Kommando über die STERNENFAUST entzogen wurde«, sagte Vince ruhig. Er wusste, dass gerade diese Ruhe Savanna nur noch wütender machen würde.
»In der Tat«, erwiderte Savanna ungeduldig.
»Commodore Frost ist aber nicht in der Angelegenheit als Kommandantin unterwegs, sondern als Crewmitglied und Leiterin einer Mission«, führte Vince aus.
»Das sind Wortklaubereien.« Savanna schüttelte den Kopf. »Welchen Auftrag führt sie aus?«
»Wir suchen nach einem Weg, den Nukleanern zu helfen«, sagte Vince. »Im friedlichen Austausch gegen das Akoluthorum.«
»Warum wurde das nicht mit dem Senat besprochen?«, wollte Savanna wissen. »Der Senat hat beschlossen, das Akoluthorum gewaltsam zu holen.«
»Das hat der Senat unter der Prämisse beschlossen, dass es keine andere Lösung gibt«, widersprach Vince sanft. »Außerdem lautete Ihre Anweisung, uns das Akoluthorum notfalls auch gegen den Willen der Nukleaner anzueignen. Die Ausführung dieser Anweisung unterlag mir. Ich sollte ein Manöver ausarbeiten, das die größte Aussicht auf Erfolg versprach. Die größte Aussicht des Erfolgs liegt nach meiner Einschätzung in der freiwilligen Aushändigung. Es sei denn, der Senat verbietet eine solche Option.«
Savanna presste die Lippen aufeinander. »Natürlich nicht«, sagte sie nur. Schließlich fügte sie hinzu: »Und? Wie ist der Status?«
»Sir«, unterbrach Kommunikationsoffizierin Lieutenant Susan Jamil. ehe er antworten konnte, »eine Nachricht von Captain Mulcahy.«
»Auf den Hauptschirm!«, befahl Vince.
In diesem Moment erschien auf dem 3D-Monitor der Kopf von Cody Mulcahy. Vince wusste sofort, dass etwas schiefgelaufen war. »Sir«, sagte Mulcahy, »Commander Austen hat es vermasselt.«
»Konkret, bitte!«
»Commander Austen und ich wurden überwältigt. Austen haben die Niss wohl zum Tode verurteilt. Sie drohen, auch mich sofort zu töten, wenn sich jemand dem Akoluthorum nähert. Das gilt auch für Taro.«
»Was ist passiert?«
»Austen hat versucht, das Akoluthorum an sich zu bringen.«
Vince nickte. »Verstanden«, sagte er nur. »Können Sie noch ein paar Minuten ausharren?«
»Im Moment sind wir zwar gefangen, aber es scheint keine akute Bedrohung zu bestehen«, sagte Mulcahy. »Commander Austen ist bewusstlos.«
»Halten Sie durch, Captain«, sagte er energisch. »Ich arbeite an einer Lösung und melde mich gleich wieder.«
Mit diesen Worten gab er Lieutenant Jamil ein Zeichen, die Verbindung zu unterbrechen. »Verbinden Sie mich mit Commodore Frost!«, befahl er gleichzeitig.
»Aye, Sir«, erwiderte Lieutenant Jamil.
Vince sah mit leichter Genugtuung, dass Savanna das
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