Sternenfaust - 191 - Nukleus
Geschehen stumm und offensichtlich nicht unbeeindruckt verfolgte.
»Frost hier«, meldete sich Dana Frost umgehend.
»Die Lage hat sich geändert«, erklärte Vince. »Das Außenteam auf dem Planeten wurde als Geisel genommen, und Commander Austen wurde zum Tode verurteilt. Man hat gedroht, auch Captain Mulcahy zu töten, sobald sich irgendwer dem Akoluthorum nähert.«
»Was schlagen Sie vor?«, wollte Dana Frost wissen.
»Kehren Sie zur STERNENFAUST zurück«, sagte Vince. »Notfalls schicken wir Taro mit einem Schutzanzug los. Er hätte genug Zeit, das Akoluthorum zu entwenden und zu fliehen.«
»Und die Geiseln?«
»Wir werden sie nicht retten können.«
»Ist das dein Ernst?«, platzte es aus Savanna heraus.
»Wir benötigen das Akoluthorum um jeden Preis«, erklärte Vince. »Und wir sind bereit, dafür große Opfer in Kauf zu nehmen. Das war es doch, was der Senat entschieden hat.«
Savanna presste die Lippen aufeinander, bis sie weiß wurden.
»Lassen Sie mich zumindest mit den Fremden reden«, meldete sich Dana erneut zu Wort.
»Man wird Sie nicht reden lassen«, sagte Vince. »Es macht keinen Sinn, dass Sie sich auch noch in Gefahr begeben und am Ende als Geisel enden.«
»Ich muss es zumindest versuchen«, widersprach Dana.
»Umso mehr wir insistieren, umso größere Bemühungen werden die Fremden unternehmen, das Akoluthorum zu schützen. Am Ende verlieren wir das Akoluthorum und die Geiseln sterben umsonst.«
Er sah, wie Dana bitter lächelte. »Ich habe heute schon einmal gegen einen Befehl verstoßen, Commodore Taglieri«, sagte sie. »Ich denke, für einen Tag reicht das. Finden Sie nicht?«
Vince erkannte, wie Savanna leicht den Kopf schüttelte. Dann sagte sie: »Viel Glück, Commodore Frost!«
*
Dana studierte die schematische Darstellung, welche die Ortungssysteme der SF-2 vom Landeplatz am Ende des Tunnels einfingen: Immer wieder drangen neue Kugeldrohnen aus den Gängen hervor und nahmen die SF-1 unter Beschuss, die als Ablöse für die SF-5 dort gelandet war, nachdem die SF-5 Taro ausgeflogen hatte.
Pilot Ya’akov Bogdanovich tat sein Bestes, um die Masse an Gegnern mit den Bordgeschützen auszuschalten, und auch die fünf Marines standen draußen auf der Plattform, um den Kampf mit ihren Gauss-Gewehren zu unterstützen. Noch hielten sie den Angreifern stand, aber die Scans zeigten Dana, dass sich die Schilde der SF-1 langsam aber sicher der Belastungsgrenze näherten.
»Frost an Commodore Taglieri. Wir haben den Landeplatz erreicht!«, machte sie Meldung. »Gibt es etwas Neues von den Geiseln?«
»Nichts«, erwiderte der Commodore. »Wenn die Niss ihre Drohung wahrgemacht haben …«
»Ich weiß!«, unterbrach ihn Dana.
Taglieri verzog den Mund zu einem schmalen Strich. »Ich hoffe wirklich, Sie wissen was Sie da tun, Commodore. Gehen Sie kein Risiko ein. Sobald es für unsere Shuttles da unten zu brenzlig wird, werde ich Taro befehlen, den ursprünglichen Plan des Senats durchzuführen.« Er nickte ihr kaum merklich zu. »Viel Glück!«
»Danke«, bestätigte Dana und unterbrach die Verbindung.
»Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann, sagen Sie es bitte«, meldete sich Romana Hel’gara vom Copiloten-Sitz.
Dana sah sie beruhigend an. »Bei den Verhandlungen sind Sie eine der wichtigsten Komponenten«, sagte sie. »Sie sind wohl die Einzige, welche die Niss retten kann, wenn sie nicht mehr über ihren Verstärker verfügen.«
»Ich habe Austens und Mulcahys Scans und Aufzeichnungen bereits studiert«, antwortete Hel’gara. »Und ich glaube, ich habe eine Idee, wie wir die Energieversorgung des Planeten mittels HD-Zapfer-Technik aufrechterhalten können.«
»Hervorragend!«, freute sich Dana. Das war eine gute Verhandlungsbasis für ein Gespräch mit den Niss. Inzwischen hatte sie die SF-2 ein Stück weit neben der SF-1 aufsetzen lassen und eine Abschuss-Automatik für die angreifenden Drohnen programmiert, die nun auch ihre Fähre ins Visier nahmen.
Der Zufluss an neuen Gegnern nahm zu. Offenbar stockten die Niss auf, jetzt, wo noch ein weiteres gegnerisches Schiff zu ihnen durchgedrungen war.
Dana öffnete einen Kanal auf der Frequenz, über die Flem sich das erste Mal über die Sonde bei der SF-5 gemeldet hatte. »Hier spricht Commodore Dana Frost von der STERNENFAUST! Ich möchte mit Flem über die dauerhafte Lösung Ihrer Energieprobleme sprechen.«
Es dauerte nicht lange und ein Fenster öffnete sich auf dem Hauptschirm. Es zeigte eine ganze
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