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Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Titel: Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Arakainer in der Erde verursacht hatte, neu zu bepflanzen. Etliche Crewmitglieder hatten unerwartet einen grünen Daumen entdeckt und beteiligten sich mit Leidenschaft an der Feldarbeit. Und Missie konnte wieder einmal ihre Vorratskammern um einige Pflanzen und Gewürze erweitern.
    Die Tikar’Senn hatten die überlebenden Arakainer bei sich aufgenommen, nachdem sie sie einer Art Gehirnwäsche unterzogen hatten. So hatte es jedenfalls Corshoan erklärt. Die Heiler, die ihre Heilungen ausschließlich mit ihren geistigen Kräften vollbrachten – Ashkono Tregarde war davon absolut fasziniert – hatten in ihrem Gedächtnis sowohl die Koordinaten von Tikara-Halakk als auch die Erinnerung an das Akoluthorum gelöscht.
    Die Arakainer besaßen kein Schiff mehr, zu dem sie zurückkehren konnten. Allerdings hätten sie mit ihren Heros-Eponen wahrscheinlich eine Akakainer-Basis erreichen können. Dies aber schien den Tikar’Senn zu riskant.
    Corshoan, der mithilfe des Akoluthorums in der Lage war, Visionen zu empfangen, hatte in der letzten, die er in Shesha’as Gegenwart unternommen hatte, gesehen, dass die Tenebrikoner, die das neue Tikara ebenfalls hatten angreifen wollen, von einem Schiff vernichtet worden waren, dessen Beschreibung auf die AUGE 381 passte. Außerdem war er sich sicher, dass nun, da das Akoluthorum seine Welt verlassen würde, die Tenebrikoner sie nicht so schnell wieder aufspüren und die Tikar’Senn zumindest eine länger Zeit ihre Ruhe vor ihnen haben würden.
    Auch Dana genoss die Ruhe und den Landgang und hatte den Aufenthalt der STERNENFAUST in diesem System auf zehn Tage angelegt.
    Doch ihre Beschaulichkeit wurde von Sergeant Anne McRae unterbrochen. Dana sah bereits am Gesichtsausdruck der Marine, was kommen würde.
    »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Ma’am?«
    »Natürlich, Sergeant. Was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Ma’am, ich möchte auf Tikara bleiben.« Sie hob abwehrend die Hand, bevor Dana etwas sagen konnte. »Ich weiß, was Sie gesagt haben, gilt immer noch; dass die Leute die Hoffnung verlieren, wenn gerade ein Marine aufgibt. Aber …« Sie suchte nach Worten und zuckte mit den Schultern, als sie nicht die passenden fand. »Vielleicht bin ich doch nicht so stark, wie ich geglaubt habe. Aber ich erlebe hier eine Harmonie, die ich mir nie habe vorstellen können.«
    Sie blickte Dana beinahe verzweifelt an, obwohl es dafür keinen Grund gab. Dana hatte nicht die Befugnis, der Marine diesen Wunsch abzuschlagen. Deshalb war es auch nicht nötig, dass Anne McRae sich weiter rechtfertigte, aber es war ihr offensichtlich ein Bedürfnis.
    »Allein der Gedanke, wieder in das Schiff zu steigen«, sie deutete auf die STERNENFAUST, »und wieder die Ungewissheit zu haben, ob es überhaupt eine Zukunft gibt und wenn ja, wie die sein wird – und überhaupt alles – lässt die Option, mich zu erschießen, unglaublich verlockend erscheinen.« Sie blickte beschämt zu Boden. »Das können Sie wahrscheinlich nicht verstehen, Ma’am, aber …«
    »Doch.« Dana nickte. »Ich verstehe Sie durchaus.«
    Eine Weile sahen sie einander in die Augen. Schließlich nickte Dana erneut. »Kehren Sie an Bord zurück und packen Sie Ihre Sachen. Vor allem schreiben Sie Ihr Entlassungsgesuch. Falls die Tikar’Senn damit einverstanden sind, dass Sie hier bleiben …«
    »Das sind sie, Ma’am. Ich habe die Erlaubnis des Laluum schon eingeholt.
    Und Colonel Yefimov weiß auch Bescheid.«
    Dana nickte wieder und überlegte, wie sie die Situation am besten handhaben sollte, damit es nicht doch noch Komplikationen wegen McRaes Entscheidung gab. Sie könnte andere Besatzungsmitglieder veranlassen, ihrem Beispiel zu folgen. Wie ein Dominoeffekt. »Andere Crewmitglieder könnten Ihrem Beispiel folgen.«
    »Ich verstehe Ihre Besorgnis, Ma’am«, unterbrach McRae. »Ich habe nicht vor, andere zu motivieren, meinem Beispiel zu folgen. Ich …«, sie blickte zu Boden, »ehrlich gesagt, ich schäme mich auch ein wenig, dass ich Sie im Stich lasse. Am liebsten würde ich kurz vor dem Abflug der STERNENFAUST das Schiff verlassen, ohne überhaupt jemandem davon zu berichten.«
    Dana hob die Hand. »Das wäre nicht angemessen. Sie waren ein wertvolles Mitglied. Es gibt für Sie keinen Grund, sich davonzustehlen. Ich hoffe nur, Sie werden diese Entscheidung nicht eines Tages bereuen. Gut möglich, dass Sie nie wieder etwas von der STERNENFAUST oder Ihren Kameraden hören werden.«
    »Das ist mir bewusst, Ma’am.«
    Dana

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