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Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Titel: Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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die sorgfältig angelegten Felder.
     
    *
     
    AUGE 381
     
    Jaru-Thal schob ein Ortungshologramm vor Telon-Rha hin. Darauf waren die Signaturen von neun Tenebrikonerschiffen zu sehen.
    »Ihr Kurs führt sie direkt zu dem Sonnensystem, in dem sich die STERNENFAUST aufhält«, teilte er ihm mit.
    Telon-Rha stieß ein scharfes Zischen aus. Er musste die anderen nicht ansehen, um zu wissen, was sie dachten. Die oberste Prämisse aller AUGE-Besatzungen besagte zwar, dass sie nur beobachteten; das galt jedoch nicht, wenn ein Mitglied der Besatzung oder ein anderes AUGE in Gefahr war – oder überhaupt irgendein Nakalan, egal wo er sich aufhielt.
    Shesha’a war zwar keine Nakalan, aber dennoch eine Schwester. Somit war ein Eingreifen zu ihren Gunsten und damit auch zugunsten der STERNENFAUST vollkommen gerechtfertigt.
    »Sala-Ghan, Kontakt. Die Tenebrikoner sollen sich von ihrem Zielplaneten fernhalten. Anderenfalls werden wir sie vernichten.«
    »Als ob die schon jemals geantwortet hätten«, stellte Nira-Khor fest.
    Dessen war er sich bewusst. Doch die für solche Fälle festgelegte Vorgehensweise schrieb vor, dass zuvor eine Warnung zu erfolgen hatte. In zwölffacher Wiederholung. Er trat an die Hauptschaltkonsole und aktivierte das sehr selten gebrauchte Waffenterminal. Ein automatischer Check ergab, dass alle Waffen der AUGE voll funktionsfähig und einsatzbereit waren.
    Während er der Ansage von Sala-Ghan lauschte und die Wiederholungen mitzählte, richtete er die Waffen auf die neun feindlichen Schiffe aus.
    Nachdem die zwölfte Wiederholung unbeantwortet blieb und die vorgeschriebene Wartezeit von zwölf Herzschlägen nach der letzten verstrichen war, drückte er auf den Auslöser.
    Neun Traikrion-Pfeile – schwanzlange, beindicke, mit hochenergetischem Sprengstoff gefüllte und mit einer Speziallegierung umgebenen Torpedos – schossen aus der Flanke der AUGE und rasten auf ihre Ziele zu.
    Hatten diese einmal ihr Ziel erfasst, folgten sie ihm überall hin, notfalls sogar in übergeordnete Dimensionen.
    Bis jetzt hatte kein Volk es fertiggebracht, eine Abwehr gegen sie oder eine Strategie zu entwickeln, um ihnen zu entkommen. Auch die Tenebrikoner nicht.
    Neun rasch aufeinander folgende Explosionen bereiteten ihrer Existenz ein abruptes Ende.
    Jaru-Thal erweiterte den Suchmodus der Zielerfassung, aber die hochsensiblen Scanner erfassten keine weiteren Schiffe innerhalb ihrer Reichweite und auch keine Heros-Eponen. Er zischte erleichtert und deaktivierte die Waffenkonsole in der Hoffnung, sie in nächster Zeit nicht noch einmal zu benötigen.
    »Ori-Fhe, Kurs beibehalten. Wir setzen unsere Mission fort.«
    Er holte das Hologramm heran, das ihm den Kurs zeigte. Er fragte sich, ob er Shesha’a und ihre menschliche Schwester noch einmal wiedersehen würde. Er wünschte es sich. Nicht nur, weil die Nakalan Wert darauf legten, Kontakt mit allen Völkern und erst recht den ihnen verwandten zu halten, mit denen sie einmal freundschaftlichen Kontakt gehabt hatten. Er hatte die Liebe gespürt, die diese beiden füreinander empfanden. Sie war einmalig, weshalb er gern noch einmal ihr Zeuge geworden wäre.
    »Ich wünschte, wir hätten den Fremden und ihrem Schiff helfen können, indem wir ihnen unsere Waffen zur Verfügung stellten«, murmelte er vor sich hin, gleichzeitig wissend, dass dies unmöglich gewesen wäre. Es wäre ein Verrat an allem gewesen, woran sie glaubten.
    Nein. Wenn diese Fremden wirklich einer Bestimmung folgten und wenn diese Bestimmung – wie es die Legenden dieser Galaxie behaupteten – schon vor vielen vielen Äonen festgelegt war, würden sie diesen Weg mit ihren eigenen Mitteln beschreiten müssen und können.
    Eine Berührung an der Schwanzspitze ließ ihn zu Seite blicken. Nira-Khor stand neben ihm und begann, ihren Schwanz sanft um seinen zu wickeln. Nur drei Umwindungen in einer Art, dass noch genug von seinem Schwanz aus der Umschlingung hervorragte, dass er seinerseits ihren ebenfalls dreimal umwickeln konnte – wenn er wollte.
    Er tat es und genoss das Gefühl, mit ihr verknotet zu sein. Sobald ihre Arbeit in der Zentrale der AUGE für heute getan war, würden sie sich gemeinsam zurückziehen und den Beginn der nächsten Stufe ihrer Verbundenheit feiern.
     
    *
     
    STERNENFAUST
    im Anflug auf Tikara-Halakk
     
    Dana starrte auf den Bildschirm und hatte das entsetzliche Gefühl, zu spät gekommen zu sein. Die STERNENFAUST hatte den HD-Raum verlassen und befand sich im Anflug auf den

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