Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte
mein Koffein normalerweise in Kombination mit bitteren Röststoffen bevorzuge.«
Savanna lachte auf. »Sollten wir die Milchstraße jemals wiederhaben, werde ich Sie auf eine Tasse einladen!«
Dana lächelte. »Ich werde Sie darauf festnageln.«
»Und wie geht es nun weiter? Haben Sie sich schon Gedanken über den neuen Kurs gemacht?«
»Ich stehe in engem Kontakt zu den Laril«, erklärte Dana. »In den vergangenen Tagen durften unsere besten Wissenschaftler deren Archiv durchforsten. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir einen weiteren Hinweis finden. Immerhin sind die Laril ein besonderes Volk.«
»Die Genetiker von Andromeda.« Savanna nickte. »Es ist schon seltsam, wie sich hier alles entwickelte. Und das vollständig ohne Technik. Die Laril halten quasi das Verkehrsmonopol.«
»Dieser Galaxie scheint aber zumindest das gut getan zu haben.«
»Es ist immer einfach zusammenzustehen, wenn eine Gefahr vorhanden ist, die jeden zu zerstören droht«, sagte Savanna. Sie schloss die Augen trank einen großen Schluck des Syntho-Drinks. »Die Tenebrikoner sind eine Gefahr für alle.«
»In unserer Galaxis sah das anders aus«, widersprach Dana. »Denken Sie nur an die Dronte oder die Gemini. Ein gemeinsames Vorgehen aller Völker funktionierte dennoch nie. Bei uns lautete die Devise immer: Jeder ist sich selbst der Nächste. Jeder reagierte erst, wenn die eigene Spezies in Gefahr geriet. Und selbst dann misstraute man einander und enthielt sich gegenseitig Informationen vor.«
»Die Mächtigen reagieren immer erst, wenn es für sie selbst gefährlich wird«, stimmte Savanna zu. »Nur ist es meistens, wenn es soweit ist, bereits für alle zu spät.«
»Das klingt ziemlich pessimistisch.«
»Glauben Sie wirklich, dass im Zeichen der größten Gefahr die Kridan mit den Starr, den J’ebeem und den Mantiden zusammenarbeiten? Vermutlich gehen wir eher nacheinander unter.«
»Sie sprechen mit jemandem, der hofft, dass ein geheimes Geistwesen angesichts von zwölf Amuletten unsere Galaxis wieder zurückbringt«, entgegnete Dana. »Wenn ich an so etwas glauben kann, dann kann ich erst recht an ein interstellares Friedensbündnis glauben.«
»Da sprechen Sie ein wahres Wort.«
»Und was ist mit Ihnen? Wie gefällt es Ihnen in der Politik?« Dana sah auf ihren Syntho-Drink, konnte sich aber nicht dazu durchringen, davon zu trinken. Kurz schielte sie zu dem Fach, in dem sie die eiserne Notreserve an Kaffeebohnen aufbewahrte. Wenn das letzte Akoluthorum gefunden war, würde sie Savanna zu einer Tasse einladen.
»Brücke an Commodore Frost«, erklang die Stimme von Taglieri aus dem Interkom.
Dana konnte den besorgten Unterton sofort ausmachen. Sie setzte sich kerzengerade auf, genau wie Savanna Dionga. »Hier Frost. Was gibt es, Commodore?«
»Ma’am, Sie werden auf der Krankenstation benötigt. Es gab einen Zwischenfall.«
»Spezifizieren Sie Zwischenfall .«
»Einer unserer Offiziere … Lieutenant Jamil … es gab einen Selbstmordversuch.«
Gleichzeitig mit der Senatsvorsitzenden schoss sie in die Höhe. Ihr Becher mit Syntho-Drink kippte um, und eine dunkle Lache breitete sich auf dem Schreibtisch aus.
*
»Was genau ist passiert?«, wollte Dana wissen.
Eine sichtlich aufgelöste Jenny Black Fox stand ihr gegenüber. Die Cheyenne-Indianerin zitterte leicht und blickte immer wieder zwischen Dana und Savanna Dionga hin und her. »Ich wollte sie abholen. Wir trainieren abends meist noch eine halbe Stunde auf dem Spinning-Graviton. Doch sie hat nicht reagiert. Ich verfüge über den Öffnungscode ihrer Tür, und dann … Wir sind doch Freundinnen. Warum habe ich es nur nicht bemerkt?«
Dana schüttelte den Kopf. Es war noch nicht lange her, dass Susan Jamil ihr etwas hatte sagen wollen. Dana hatte es in der Aufregung verdrängt. »Machen Sie sich keine Vorwürfe.« Sie legte Black Fox beruhigend die Hand auf die Schulter. »Wie ist ihr Zustand?«
»Das weiß ich nicht. Doktor Tregarde operiert gerade.«
»Wie ist das möglich?«, fragte Savanna. »Sie war von einem Akoluthorum erwählt worden. Wieso sollte das Akoluthorum jemanden erwählen, der bereit ist, sich zu töten?«
Dana zuckte mit den Schultern. »Wir wissen nach wie vor nicht, nach welchen Kriterien die Träger erwählt werden. Wir wissen noch nicht einmal, ob Susan Jamil wirklich erwählt wurde. Vielleicht hat sie sich das nur eingeredet. Und vielleicht führte genau das dazu, dass ihr Verstand überfordert war.«
»Sie
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