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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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langer Hals einen großen Kopf in die Höhe hielt. Der nackte Schädel besaß ein erstaunlich kleines Gesicht, das statt einer Nase nur zwei strichförmige Öffnungen hatte, während der Mund von zarten Lippen umrahmt war. Doch am eindrucksvollsten waren die faustgroßen Augen, deren Iris golden leuchtete.
    »Kennt ihr Manak?«, wollte Taro wissen. »Er war unser Prinzipal auf Karol.« Er hatte es auf Karolanisch gesprochen.
    »Können Sie mich verstehen?«, fragte Dana. Ihr Solar wurde nun ebenfalls von der Raum-KI ins Karolanische übertragen.
    »Schweig!«, rief der Fremde und holte mit einem Stab aus, den er unvermittelt unter seinem Umhang hervorgeholt hatte. Ehe Dana Frost, die mit einem so plötzlichen Angriff nicht gerechnet hatte, reagieren konnte, streckte der Fremde die Kommandantin mit einem einzigen Schlag zu Boden.
    Taro erkannte, dass es nicht der Schlag gewesen war, der Dana Frost außer Gefecht gesetzt hatte. Der Fremde hatte einen massiven Mentalstoß hinzugefügt. So wie es Taro einst bei Bruder William getan hatte, ohne damals zu ahnen, wie anfällig die menschlichen Gehirne auf einen derartigen Angriff reagierten. { * }
    »Aufhören!«, rief Ashley Briggs, der zur Wand zurückwich. Er aktivierte sein Armband-Kom, doch bevor er etwas sagen konnte, wurde er von dem zweiten Fremden niedergestreckt.
    Die beiden Fremden sprachen miteinander, allerdings in einer Sprache, die Taro nicht verstand. Es waren jedoch auch Elemente der Geistsprache enthalten, und plötzlich tauchten vor seinem geistigen Auge Bilder von Tenebrikonern und Skianern auf. War es das, was die Fremden vermuteten? Glaubten sie, dieses Schiff wurde von Skianern befehligt?
    »Taro, wer sind diese Fremden?«, rief Romana Hel’gara, wobei ihre Stimme erstaunlich gleichförmig klang, ganz anders als bei den Menschen, wenn sie angegriffen wurden.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Taro wahrheitsgemäß.
    »Sie verüben eine feindliche Handlung gegen dieses Schiff«, sagte Romana Hel’gara.
    In diesem Moment versuchte der Fremde, auch Romana Hel’gara anzugreifen, doch die Wanagi machte es dem Angreifer nicht so einfach. Ohne das geringste Zögern rollte sie zur Seite und verformte die Außenhaut ihres Oberkörpers.
    Erneut riefen die Fremden etwas, dann sagten sie zu Taro: »Skianer! Wir wussten es.«
    »Ihr macht einen Fehler!«, erwiderte Taro, während allerlei Möbel zu Bruch gingen, so wild schlug der Fremde mit seinem Kampfstab um sich und versuchte, Romana Hel’gara doch noch zu treffen.
    Romana Hel’gara sprang nach hinten, kam sofort und zielsicher wieder auf die Füße und ging zum Gegenangriff über.
    Doch zu spät. Die Fremden hatten schon wieder ihre Eponen bestiegen und riefen Taro zu: »Du kommst mit uns!«
    In diesem Moment spürte Taro etwas, das sich wie eine Explosion in seinem Kopf anfühlte.
    Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, erkannte er, dass die beiden Angreifer ihn gleichzeitig mit einem Mentalimpuls ihres Kampfstabes niedergestreckt hatten.
    Taro fühlte sich in einen Eponen hineingezogen. Zugleich umhüllte ihn ein schwarzer Schlund.
    Erneut wünschte er sich, träumen zu können.
     
    *
     
    Als die Quartiertür aufging, stürmten drei Marines herein.
    Jeder von ihnen sicherte eine andere Ecke des Raums, und ein weiterer richtete einen Nadler auf Romana Hel’gara und rief: »Keine Bewegung!«
    Der Nadler konnte Romana Hel’gara im Grunde nichts anhaben. Sie hätte sich umgehend eine Schutzschicht zulegen können, welche die Miniprojektile abgehalten hätte.
    Doch stattdessen beschloss sie, sich nicht zu wehren.
    »Raum gesichert«, meldete der Marine, den Romana Hel’gara sofort als Private Scott erkannte. »Die Kommandantin und Lieutenant Briggs sind ohne Bewusstsein. Die Täterin Romana Hel’gara ist in Gewahrsam.«
    In diesem Moment betrat Colonel Yefimov das Quartier und warf Romana Hel’gara einen wütenden Blick entgegen, bis er sich in dem verwüsteten Quartier umsah.
    »Wo ist Taro?«, fragte er schließlich.
    »Er wurde von zwei fremden Eindringlingen entführt«, antwortete Romana Hel’gara.
    »Welche Eindringlinge?«, entfuhr es ihm. »Ich sehe hier nur Sie und zwei bewusstlose Offiziere!«
    Private Scott informierte inzwischen die Paramedics, während sich die anderen Marines um die Bewusstlosen kümmerten.
    »Was haben Sie diesmal angerichtet?«, schimpfte Yefimov. »Was tun Sie überhaupt hier, Romana Hel’gara?«
    »Sir«, sagte Private Scott, »vor unserem Eintreffen hat Dana

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