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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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geglaubt, Ankrilen vor sich zu sehen. Doch nach allem, was sie getan hatten … Konnte es sich um Skianer handeln?
    Anders als die Tenebrikoner waren die Skianer den Ankrilen ausgesprochen ähnlich. Nur dass sie ein vollkommen anderes Ziel verfolgten.
    Doch wenn das hier Skianer waren, warum hatten sie ihm das Akoluthorum gelassen? Wollten sie, dass er seine Sinne behielt? Sollte er in ihrem Auftrag noch etwas erledigen? Oder verfolgten sie vollkommen andere Ziele?
    Taro dachte an die STERNENFAUST und bekam fürchterliche Angst. Er hatte mit angesehen, wie die Fremden Dana Frost und Ashley Briggs angegriffen hatten. Was war mit den beiden geschehen?
    Bereits auf der STERNENFAUST hatte er sich klaustrophobisch gefühlt, seit er über keinen Eponen mehr verfügte. Doch das war kein Vergleich zu jetzt. Die mentale Verriegelung, der enge Raum, die Dunkelheit und die Gefangenschaft … Taro hatte Probleme, zu atmen.
    Er spürte, wie sein Herz immer schneller raste, während er verzweifelt nach Luft japste.
    Plötzlich öffnete sich ein Spalt im Raum, und eine Woge aus Geiststimmen umhüllte ihn.
    Es waren keine freundliche Stimmen, doch allein diese Stimmen zu hören, ließ ihn erleichtert aufatmen.
    Blinzelnd versuchte sich Taro an das neue Licht zu gewöhnen.
    »Mitkommen, Karolaner«, hörte er einen kalten Tonfall.
    »Wo bin ich hier?«, fragte Taro, ohne eine Antwort zu erwarten. Und er erhielt auch keine.
    Langsam gewöhnten sich seine Augen an das Licht. Einer der Fremden, die Taro an den Weisen Manak erinnerten, musterte ihn aus seinen faustgroßen Augen.
    »Hänge dir das um den Hals«, sagte der Fremde schließlich und reichte Taro eine Art Reifen.
    »Was ist das?«, wollte Taro wissen.
    Auch diesmal erhielt er keine Antwort, doch er glaubte zu wissen, was dies war. Es war ein Anti-Reif. Ein Reif, der mit Anti-Prana-Energie gefüllt war. Es wurde von Ankrilen hergestellt.
    Manche von ihnen trugen es auch, um sich noch mehr an die Anti-Prana-Energie zu gewöhnen, oder um sich auf einen Meditationstrip ins Nullum vorzubereiten.
    Es war bekannt, dass die Anti-Reifen eine abschreckende Wirkung auf Eponen hatten.
    Erneut zeigte dies Taro, dass er ein Gefangener war. Und seine Wärter wollten offenbar sichergehen, dass er nicht floh.
    »Mitkommen«, sagte der Wärter. »Du wirst zum Tribunal gebracht.«
    Erneut versuchte Taro, irgendetwas zu erfahren, also sagte er: »Was soll das heißen? Was will dieses Tribunal von mir?«
    Ängstlich blickte sich Taro um, während er dem Fremden folgte. Die Wände schienen leicht zu pulsieren. Es gab weder Fenster noch Türen, nur ein dumpfer Lichtschein ging von den Wänden aus.
    Nach einigen Schritten blieb der Fremde stehen und drehte sich zu Taro um. Er musterte Taro mit seinen großen, goldenen Augen, bei denen Taro das Gefühl hatte, in zwei Sonnen zu sehen. »Was ist das denn für eine seltsame Frage?«, fragte er. »Du wirst dort natürlich für deine Verbrechen verurteilt.«
    »Verbrechen?«, hakte Taro nach. »Was für Verbrechen?«
    Der Fremde verzog keine Miene. »Das Verbrechen lautet: Mord an einem der Alten Weisen.«
    Taro war zu verdutzt, um darauf etwas erwidern zu können. Hier musste eine Verwechslung vorliegen.
    Sein Wärter war jedoch nicht daran interessiert, das Gespräch fortzusetzen. Er schritt den Korridor entlang, und Taro blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
     
    *
     
    Der Raum, in den Taro geführt wurde, wirkte weitaus heller, obwohl auch er keine Fenster zu haben schien.
    Das Licht ging vielmehr von den fluoreszierenden Wänden aus, denen etwas Lebendiges anhaftete, auch wenn Taro nicht wusste, was an ihnen so lebendig wirkte, denn sie waren so starr wie tote Materie.
    In der Mitte des Raumes stand ein mit rotem Samt ausgelegtes Pult, hinter dem drei der großäugigen Fremden in ausladenden Stühlen saßen. Sie trugen lange, blaue Gewänder und strahlten Würde aus.
    An den Seiten saßen weitere Personen, die mehr wie Karolaner aussahen, auch wenn Taro sofort erkannte, dass es sich um keine Karolaner handelte.
    Die meisten Anwesenden trugen bedrohlich wirkende Waffen, darunter Langbögen und Kampfstäbe.
    »Du bist Karolaner«, begann der Fremde, der in der Mitte des Pultes saß, in Taros Sprache. Seine Stimme klang kräftig durch den Raum, und Taro glaubte für einen Moment, der Blick aus den golden schimmernden Augen würde ihn bis in sein tiefstes Innerstes durchbohren.
    »Ich stamme vom Cluster Kor Aron auf Karol«, antwortete Taro

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