Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum
Frost einen Eindringlingsalarm gemeldet.«
»Was wollen Sie damit sagen?«, brummte Yefimov wütend.
»Es könnte sein, dass die Wanagi die Wahrheit gesagt hat.«
Yefimov zog seine Augenbrauen zusammen. »Das haben nicht wir zu entscheiden«, sagte er schließlich. »Wir informieren Commodore Taglieri. Er wird wissen, was als Nächstes zu tun ist.«
Dann wandte er sich an Romana Hel’gara und sagte: »Aber ich garantiere Ihnen …« Er kam einen Schritt näher, beugte sich zu ihr und zischte: »Wenn Sie uns erneut zum Narren halten, dann werden Sie diesmal nichts zu lachen haben!«
*
Die Reise musste sehr lange gedauert haben.
Hin und wieder war Taro zu Bewusstsein gekommen. Dann hatte er das All gesehen. Das All und die Sterne, die wild um ihn herumwirbelten, während der Heros-Epone, der ihn umschloss, riesige Sprünge machte.
Und stets, wenn sein Entführer bemerkte, dass Taro aufgewacht war, wurde er mit einem weiteren Mentalstoß niedergestreckt.
Taro konnte sich nicht wehren. Was hätte er auch tun sollen? Er war gefangen in einem fremden Eponen. Den Eponen zu verlassen oder seinen Reiter zu bekämpfen, das bedeutete hier draußen im All den sicheren Tod.
Also konnte Taro nur abwarten.
Einmal hatte er versucht, seinen Entführer anzusprechen. Doch dieser wollte nicht reden und hatte Taro kurzerhand erneut niedergeschmettert.
Dann war wieder alles schwarz geworden.
Hätte Taro eine Möglichkeit gesehen, seine Freunde von der STERNENFAUST zu informieren, er hätte es getan. Doch Taro sah keine.
Und er hatte keine Ahnung, was die Fremden mit ihm vorhatten.
*
Ashkono Tregarde lief den Paramedics entgegen.
»Ein schweres SHT«, rief Paramedic Meyer ihm vom anderen Ende des Ganges zu.
Dana!
Zwei Paramedics schoben die Medoliegen mit den beiden Verletzten im Eilschritt vor sich her. Meyer hatte bereits den ersten Medo-Scan abgeschlossen, und auch wenn die Scan-Daten automatisch auf das Diagnose-Pad von Ash übertragen worden waren, rief er ihm die ersten Ergebnisse noch einmal verbal zu. »Eine akute Epiduralblutung, Verdacht auf neurales Trauma.«
Ich kann lesen , ging es Ash durch den Kopf, auch wenn er natürlich wusste, dass dieses Prozedere zur Routine gehörte. In Wahrheit machte er sich schlichtweg Sorgen um Dana Frost.
»Sagen Sie mir lieber, was passiert ist!«, forderte Ash den Paramedic auf, während sie Richtung Krankenstation rannten, wo seine Kollegin Dr. Scott bereits mit mehreren Paramedics darauf wartete, die Patienten zu versorgen.
»Wir wissen es nicht«, erklärte Meyer. »Angeblich ein Angriff von zwei fremden Eponenreitern, die Taro entführt haben.«
Das Schott zur Krankenstation fuhr zur Seite.
»Eponenreiter?«, fragte Ash besorgt nach. Wenn das stimmte, dann ähnelte der Angriff auf Dana und Ashley Briggs vielleicht der Attacke, der einst Bruder William ausgesetzt gewesen war, als ihn Taro angegriffen hatte. Taro hatte damals den Christophorer-Mönch mit seinem Kampfstab niedergestreckt. Doch nicht der Schlag auf den Kopf hatte sich damals als Problem erwiesen, sondern der mentale Impuls, der neurale Schäden nach sich gezogen hatte.
Quietschend stoppten die Paramedics die Medoliegen vor einer Diagnoseeinheit.
»Injizieren wir sofort Neu-Rep, um zumindest einer anterograden Amnesie vorzubeugen«, sagte Ash und erkannte aus den Augenwinkeln, wie Dr. Scott umgehend den Medo-Computer mit Anweisungen fütterte.
Kaum hatte Ash das Mittel bei Dana injiziert, stöhnte sie und öffnete die Augen zu winzigen Schlitzen.
»Ganz ruhig«, sagte Ash, was jedoch den gegenteiligen Effekt hatte. Dana versuchte, sich zu erheben.
»Den Kopf halten Sie bitte ganz ruhig«, sage Ash. »Sonst muss ich Sie mit Kraftfeldern fixieren. Sie haben eine Kopfverletzung davongetragen, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist.«
»Ich werde brav sein«, murmelte Dana.
Ash wunderte sich, dass Dana bereits zu Bewusstsein gekommen war. Ashley Briggs war noch immer ohnmächtig, obwohl auch er das Mittel erhalten hatte. Hatte es vielleicht etwas mit der genetischen Aufbesserung zu tun, die man einst an Danas Gehirn vorgenommen hatte?
»Wo ist Taro?«, murmelte Dana.
Ash hatte keine Ahnung, und er fragte sich, was er Dana sagen sollte, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. »Man sucht nach ihm«, erklärte er schließlich. Er wollte nicht lügen. Dana kannte ihn ohnehin zu gut, um ihm noch irgendwelche Lügen abzukaufen.
Vorsichtig griff Dana nach oben, und erst nach ein
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