Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
dem Elatorus und dem Rat des Hohen Zirkels das erste Beweisstück«, sagte der Bahmastro.
    Die Wand hinter ihm begann zu wabern, und langsam formte sich daraus eine Öffnung, aus der eine Person in grünen Gewändern schritt. Sie sah humanoid aus, wie Mithra.
    Taro erkannte sofort, dass der Fremde seinen Eponenmantel auf den Händen trug.
    Rat suchend blickte er Mithra an, doch sie erwiderte noch nicht einmal seinen Augenkontakt.
    »Dies ist der Mantel, der einst Manak gehörte.«
    »Hoher Elatorus«, rief Mithra. »Wir wissen, dass Manak vor vielen Jahren von Asuro ermordet wurde. Sein Sohn Rano floh mit dem Mantel. Er mag auf vielfältige Weise in die Hände dieses Mannes geraten sein.«
    »Ich bitte den Hohen Elatorus, etwas zu demonstrieren!«, sagte der Bahmastro. Er klang nun ganz ruhig, fast freundlich, was Taro besonders misstrauisch machte.
    »Die Bitte ist gewährt«, erklärte der Elatorus.
    »Der Pek’hu soll vortreten«, rief der Bahmastro und hob den Kopf.
    »Damit bin wohl ich gemeint« , flüsterte Taro mit seiner Geistsprache und erntete dafür ein zorniges »Nun setze dich schon in Bewegung!«
    Ratlos schritt Taro nach vorne.
    »Ergreife den Mantel!«, forderte der Bahmastro.
    Taro sah sich für einen kurzen Moment um, dann zuckte er mit den Schultern und ergriff den Mantel.
    Bis dahin war der Mantel nicht mehr als ein grauer Stofffetzen gewesen, ein knochentrockenes Etwas, das man normalerweise achtlos zur Seite werfen würde, wie das faserige, welke Blatt eines Baumriesen. Doch kaum dass Taro es berührt hatte, begann das Kleidungsstück, sich zu verändern.
    Was gerade noch wie eine ausgetrocknete Tierhaut ausgesehen hatte, wurde plötzlich zu einem feinen schleierartigen Stoff, der kurz darauf wie kostbarstes Gewebe in einem leichten goldenen Schimmer leuchtete. Die Brosche, die üblicherweise den Stoff zusammenhielt, leuchtete rot auf.
    Das Glimmen breitete sich bis auf Taros Akoluthorum aus, das ebenfalls reagierte und rot aufblitzte.
    Dann verschwand das Leuchten seines Akoluthorums und seiner Brosche so schnell, wie es gekommen war. Doch übrig blieb ein immer noch beachtliches Kleidungsstück.
    Nun breitete sich im Saal eine heftige Unruhe aus.
    »Verdammter Mistkerl!« , ertönte plötzlich die Geiststimme von Mithra in Taros Kopf, und Taro wusste, dass er damit gemeint war.
    »Ich weiß nicht, weshalb der Mantel das tut«, beteuerte Taro. Sein Herz begann zu rasen. »Aber was soll das Leuchten denn beweisen?«
    »Mehr Beweise sind wohl nicht notwendig!«, rief der Bahmastro. »Dieser Mann hier ist der Sohn von Rano! Er hat von seinem Vater das Diebesgut geerbt. Doch nicht nur das. Er hat die Mentalsphäre, die Asuro einst Manak entwendet hatte, ebenfalls für sich vereinnahmt. Damit hat er sich wie sein Vater und sein Großvater des Mentalmordes schuldig gemacht.«
    »Ist das wahr?«, wollte Mithra wissen. »Ist Rano dein Vater?«
    Taro wusste nicht, was er sagen sollte. »Ich habe diesen Mantel in einem Schrank gefunden!«, rief er.
    »Schweig!«, erwiderte der Bahmastro.
    »Willst du mich vielleicht zweimal hinrichten?«, zischte Taro erbost zurück. »Ihr wollt angeblich die Wahrheit? Ja, mein Vater hieß Rano. Er starb im Weltall. Und er hat ganz sicher Manak nicht getötet. Manak war der Prinzipal meines Clusters auf Karol, und er starb erst vor Kurzem. Das ist die Wahrheit!«
    »Deine Lügen werden dich nun nicht mehr retten«, erklärte der Elatorus. »Der Mantel hat dich der Lüge überführt.«
    »Weil er geleuchtet hat?«, fragte Taro. Er verstand das alles nicht. »Weil ein Mantel leuchtet, beweist das, dass ich ein Mörder an einer Person bin, die angeblich ein gewisser Asuro getötet hat?«
    »Beenden wir diese Schmach«, sagte der Bahmastro. »Wir wollen nicht noch mehr Lügengespinste hören, welche die heiligen Hallen des Zirkels entweihen.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte der Elatorus und erhob sich. »Mithra, du musst das Sponsiathum ehren und dich zu dem Pek’hu gesellen.«
    »Ich beantrage das Nullendako!«, sagte Mithra ungerührt.
    Für einen Moment schien es, als sei die Zeit im Saal stehen geblieben.
    Alle starrten Mithra an, ohne sich zu regen. Auch Taro, allerdings aus anderen Gründen. Er fragte sich, was denn nun schon wieder das Nullendako sein sollte.
    »Bist du dir dessen ganz sicher?«, wollte der Elatorus wissen.
    »Elatorus …«, rief der Bahmastro, doch der Elatorus brachte ihn mit einer energischen Handbewegung zum Schweigen.
    »Bist du dir im Klaren

Weitere Kostenlose Bücher