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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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darüber, was dies für dich und für deinen Pek’hu bedeutet? Bist du dir darüber im Klaren, was geschieht, wenn du scheiterst?«
    »Ich bin mir darüber im Klaren«, sagte Mithra mit fester Stimme, die Mut und Entschlossenheit ausstrahlte.
    Doch da war noch etwas, etwas, das Taro misstrauisch machte. Es schien ihm, als hätte es Mithra die ganze Zeit über auf das Nullendako abgesehen gehabt.
    »Der Pek’hu ist ein Ankrile«, sagte der Elatorus. »Doch selbst das dürfte nicht reichen, um das Nullendako zu überstehen. Du jedoch, Mithra, bist noch nicht einmal das. Die Flammen des Geistes werden dich aufzehren und dir Qualen bereiten, die bis in alle Ewigkeiten währen, ohne dass es dir je gelingen wird, dich diesem Grauen zu entziehen.«
    »Ich bin mir der Gefahr bewusst.«
    Und ich bin hier mal wieder der Einzige, der keine Ahnung hat, was vor sich geht , überlegte Taro grimmig.
    »Elatorus«, erwiderte nun der Bahmastro, und er klang plötzlich ganz anders als zuvor. Er klang fast zögernd. »Ich bitte um ein Veniatio!«
    »Sprecht!«
    »Auch wenn der Frevel der beiden unermesslich scheint, so dürfen wir doch nicht unbarmherzig sein. Sollen diese beiden jungen Wesen wirklich von der immerwährenden Qual des Nullums verzehrt werden? Ich glaube nicht, dass sich die beiden im Klaren darüber sind, was sie sich selbst auferlegen. Kein jugendlicher Leichtsinn sollte bis in alle Ewigkeiten mit unvorstellbaren Qualen bestraft werden. Kein Wesen in diesem Kosmos, nicht einmal Diabul von Kor’Aron, hätte das verdient.«
    »Ich stimme dir zu, Bahmastro«, erklärte der Elatorus. »Doch das Gesetz des Zirkels lässt mir keine Wahl.«
    »Bedenke, dass Mithra nicht nur für sich, sondern auch für den Pek’hu spricht«, ließ der Bahmastro nicht locker.
    Schön, dass sich noch jemand daran erinnert, dass mich die Angelegenheit auch betrifft , dachte Taro. »Ich schätze, es ist mir noch immer nicht gestattet, zu sprechen«, rief Taro dazwischen.
    »Bist du wirklich so dumm, dass du nicht begreifst, wann du schweigen sollst?« , brüllte die zornige Geiststimme von Mithra in Taros Kopf.
    »Gewähre Ihnen zumindest das Deliber’tempo«, klang die Stimme des Bahmastro fast flehentlich.
    Das plötzliche Mitgefühl des Bahmastro war verwunderlich, und es verfehlte seine Wirkung auf Taro nicht. War das Nullendako wirklich so schlimm? Wenn es nur ein Ausflug ins Nullum war, dann fürchtete sich Taro nicht. Das hatte er bereits hinter sich. War das Nullendako etwas anderes?
    »Das Deliber’tempo ist gewährt«, sagte der Elatorus. »Das Ritual beginnt, sobald der Mond Kol’orw die Wände der Festung des Zirkels in dunkle Blässe taucht.«
    Mit diesen Worten erhob er sich und verließ seinen Platz. Nur der Bahmastro stand noch eine Weile dort und betrachtete Mithra mit seinen faustgroßen Augen.
    Dann wandte auch er sich ab.
     
    *
     
    Man hatte Taro und Mithra in einen kleinen Nebenraum gebracht, der nur einige Ausbuchtungen enthielt, auf denen man sich niederlassen konnte.
    Auf einer Platte an der gegenüberliegenden Wand stand ein Krug mit einigen Gefäßen. Da Taro Durst hatte, wollte er sich dorthin begeben und etwas trinken, als er unvermittelt einen harten Schlag auf der rechten Wange spürte.
    »Lügner«, fauchte ihn Mithra an. »Du elender Lügner!«
    Taro hatte den Schlag nicht kommen sehen. Er stürzte zu Boden, rollte sich seitlich ab, kam jedoch sofort wieder auf die Füße und griff Mithra an.
    Mithra hatte mit dieser Gegenwehr offenbar ebenso wenig gerechnet, denn sein Schlag ließ sie schwanken.
    Ohne sich zurückzunehmen schlug Taro zu, doch dann spürte er, wie zwei Hände seine Schultern packten, seinen Schwung ausnutzten und ihn brutal gegen die Wand wuchteten. Sein Hinterkopf dröhnte.
    Taro wirbelte herum, doch ein Schlag auf seinen Kopf brachte ihn zum Taumeln. Er versuchte, mit seinen Beinen gegen Mithra zu stoßen und sie zu Fall zu bringen, doch Mithra nutzte genau diesen Moment, um sich herumzuwenden und den Halt seines anderen Beines zu lösen.
    Taro verlor das Gleichgewicht, schlug erneut mit dem Hinterkopf heftig gegen die Wand und sah, wie sich seine Umgebung schwarz verfärbte, bevor er auf den Boden plumpste.
    Im gleichen Moment spürte er einen schweren Druck auf seiner Brust. Es dauerte ein wenig, bis er begriffen hatte, dass es Mithra war, die auf ihm kauerte.
    Dann explodierte erneut ein Schmerz in seinem Kopf, der seitlich verflog. Mithra hatte ihn mit der Faust geschlagen.
    Taumelnd

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