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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Vorbehalte hatte. Und zwar keineswegs nur dann, wenn es sich um Spinnenwesen handelte.
    »Ich denke, Romana Hel’gara sollte uns begleiten«, sagte Mutawesi zur großen Überraschung von Ashley.
    Auch Mulcahy hatte mit Mutawesis Reaktion offenbar nicht gerechnet, auch wenn er sich dies nicht anmerken ließ. Er sagte jedoch: »Wir müssen Romana Hel’gara nach wie vor als Sicherheitsrisiko einstufen«, sagte er.
    »Romana Hel’gara hat uns unzählige Male geholfen«, widersprach Ashley.
    »Und sie hat uns an den Feind verraten«, widersprach der Captain.
    »Weil sie unter den Einfluss dieses Akoluthorums geriet. Sie war nicht mehr Herr ihrer Sinne!«
    »Gerade das macht es im Grunde noch schlimmer«, sagte Mulcahy, ohne die Stimme zu erheben. »Sie mag die besten Absichten haben. Doch was hilft uns das, wenn wir nicht ausschließen können, dass sie erneut die Kontrolle über sich verliert. Wir bekommen es vielleicht abermals mit Skianern zu tun. Zugleich sind wir dem Ziel sehr nahe. Es könnte bei dieser Mission um das letzte noch fehlende Akoluthorum im Spiel gehen, von Taros Akoluthorum gar nicht zu reden. Romana Hel’gara konnte am Ende alle Erfolge zunichtemachen.«
    »Und wir könnten alles verlieren, weil wir auf die einzige Person verzichtet haben, die nachweislich von den Angreifern nicht zur Strecke gebracht wurde«, sagte Mutawesi.
    »Es geht in diesem Fall um Risikominimierung«, sagte Mulcahy.
    »Um Risikoabwägung«, widersprach Mutawesi. »Im Grunde bin ich auch ein Risikofaktor. Ich bin ein Dodekor, lasse mein Akoluthorum aber auf der STERNENFAUST zurück, weil ich sichergehen will, dass es nicht in feindliche Hände fällt. Wer weiß, ob das Neuroserum von Doktor Tregarde lange genug wirkt, um mich vor den Ausfallerscheinungen zu bewahren. Vielleicht verliere ich irgendwann doch das Bewusstsein, weil ich zu lange von dem Akoluthorum getrennt war.«
    »Und Sie denken wirklich, das Risiko ist größer, wenn wir Romana Hel’gara auf der STERNENFAUST zurücklassen?«, fragte Captain Mulcahy sowohl Ashley als auch Mutawesi.
    Ashley zuckte mit den Schultern. »Romana Hel’gara ist eine Gestaltwandlerin. Sie kann sich unter die Fremden mischen, ohne aufzufallen. Sie kann sich schnell alle möglichen Sprachen aneignen. Sie kann die Angriffe vermutlich besser abwehren als die Marines.«
    Mulcahy lächelte. »Ich werde die Kommandantin informieren, dass ich plane, Romana Hel’gara mitzunehmen«, sagte der Captain. »Natürlich hat Commodore Frost in dieser Angelegenheit das letzte Wort.«
    »Natürlich«, erwiderte Ashley, während Robert Mutawesi nur nickte.
    Mulcahy wandte sich ab, und Ashley flüsterte zum Waffenoffizier: »Ich danke Ihnen, Commander! Er freut mich, dass nicht alle …« Ashley suchte nach Worten, dann sagte er nur: »Viel Erfolg bei der Mission.«
    »Danke«, brummelte Mutawesi. Er schien verärgert. »Allein die Mission ist wichtig«, fügte er noch hinzu.
    »Sicherlich«, erwiderte Ashley, doch als er sich bereits abwenden wollte, sagte Mutawesi: »Sie hatten nicht damit gerechnet, dass ich mich für eine Teilnahme von Romana Hel’gara aussprechen würde.«
    Ashley sah Mutawesi von der Seite an. »Ehrlich gesagt, ich dachte, ich sei der Einzige auf diesem Schiff, der Romana Hel’gara nicht für den leibhaftigen Teufel hält.«
    »Das heißt, Sie wären auch überrascht gewesen, wenn sich zum Beispiel Bruder William für Romana Hel’gara ausgesprochen hätte?«
    »Nun, vielleicht nicht gerade bei Bruder William …«
    »Hmmm«, machte Mutawesi, und nickte.
    »Vielleicht tue ich Ihnen unrecht, Commander«, sagte Ashley offen, »aber Sie hatten schon öfter Vorbehalte gegenüber außerirdischen Spezies. Und nach Ihrer Biografie kann es Ihnen wohl auch niemand verdenken.«
    »Sie halten mich also für xenophob«, stellte Mutawesi fest.
    »Latent xenophob vielleicht«, erwiderte Ashley und wartete, wie sein vorgesetzter Offizier auf eine solche Anschuldigung reagieren würde. »Es tut mir leid, Commander. Sie hatten gefragt.«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen«, sagte Mutawesi. Der Afrikaner wirkte nun sehr nachdenklich. »Im Gegenteil«, sagte er schließlich. »Ich bin Ihnen für diese offenen Worte sogar sehr dankbar.«
    Als Robert Mutawesi sich entfernt hatte, stand Ashley noch eine Weile ratlos im Korridor und fragte sich, ob die mentalen Auswirkungen, die der Entzug des Akoluthorums auf die Dodekoren hatte, nicht doch unterschätzt wurden.
     
    *
     
    »Ich präsentiere

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