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Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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glaubte, sich verhört zu haben.
    »Wir glauben, wir wissen, wo sich die Entführten befinden«, erklärte Lieutenant Usher. »Die Dodekorenstrahlung könnte uns zu den verschwundenen Personen führen.«
    »Sie glauben …« Dana hielt inne. »Und warum um alles in der Welt machen Sie deshalb so ein Geheimnis und wollten es mir nur persönlich sagen? Und behaupten Sie nicht, weil Sie schüchtern sind. Das sind Sie beide nämlich kein bisschen.«
    »Weil wir glauben, dass es nicht gut wäre, wenn zu viele davon wissen«, sagte Usher. »Es hat einen Grund, dass nur Dodekoren entführt wurden. Und es hat einen Grund, dass sie nicht in der Lage sind, Kontakt zu uns aufzunehmen. Vielleicht steckt ein fanatischer Ankrilen-Orden dahinter, oder die Skianer, oder was auch immer. Doch ich halte es nicht für ratsam, andere hineinzuziehen.«
    »Hineinzuziehen?«
    »Wenn eine Gruppe von Marines die Stelle stürmt, wo sich die Entführten meinen Kalkulationen zufolge befinden, wird man sie vielleicht befreien. Doch wozu? Damit sie erneut entführt werden? Und diesmal so, dass wir sie gar nicht mehr aufspüren können?«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich denke, dass sich dieser Konflikt nicht mit Waffengewalt wird lösen lassen. Hier braucht es Überzeugungsarbeit. Und ich denke, dass dies Ihre Aufgabe ist, Ma’am. Denn Sie spielen in den Legenden, die hier in dieser Galaxie erzählt werden, eine wichtige Rolle.«
    »Und wenn es mir nicht gelingt?«, fragte Dana nach.
    »Sie können auch weiterhin hier sitzen und nichts tun«, sagte Picardo. »Aber wie ich Sie kenne, hassen Sie genau das.«
    Erneut nickte Dana. »Und ich nehme an, Sie beide wollen mich begleiten«, sagte sie.
    »Ich fürchte, nur wir können den modifizierten Bioscanner so bedienen, dass das schwache Signal nicht verloren geht.«
    »Natürlich«, sagte Dana.
    Sie lächelte.
     
    *
     
    »Ich habe mich wohl verhört«, brummte Taglieri. »Ich muss mich verhört haben.«
    »Sie haben sich nicht verhört, Commodore«, sagte Dana. »Und soweit ich mich entsinne, bin ich noch immer die oberste Befehlshaberin.«
    »Ich … ich …« Taglieri suchte nach Worten. »Ich kann nicht glauben, was ich da höre. In einer Krisensituation wie jetzt wollen Sie irgendeiner Spur nachgehen, und Sie wollen noch nicht einmal verraten, welche Spur das sein soll?«
    »Ich bin sicher, Sie werden mich kompetent beim Abwarten und Nichtstun vertreten«, erwiderte Dana. Sie konnte Taglieris Reaktion nur zu gut nachvollziehen, doch leider war es ihr nicht möglich, mehr Informationen preiszugeben.
    »Wenn ich Sie nicht besser kennen würde«, sagte Taglieri, »ich würde Ihnen unterstellen, dass Sie türmen wollen.«
    »Dann ist es gut, dass Sie mich gut kennen, Commodore Taglieri, und daher niemals auf einen so absurden Gedanken kommen würden«, erwiderte Dana streng.
    »Der Senat hätte Ihnen Ihren Posten niemals zurückgeben sollen«, sagte Kreiß und funkelte Dana wütend an.
    »Und das Star Corps hätte Ihnen niemals irgendeinen Posten geben sollen, Kreiß«, erwiderte Dana kalt.
    Sie beobachtete, wie der Marine rot anlief und zu einer Erwiderung ansetzte, doch bevor er etwas sagen konnte, wandte sie sich wieder an Taglieri und sagte: »Ich erkläre alles, sobald ich zurück bin.«
    Taglieri schüttelte nur den Kopf.
    »Keine Sorge, ich komme sicher zurück!« Während Dana die Baracke verließ, hörte sie hinter sich, wie Taglieri ein »auf diese Erklärung bin ich gespannt« murmelte.
    Ich auch , dachte Dana. Ich in der Tat auch. Und vielleicht ist es ja wirklich vollkommen verrückt, was ich hier tue.
    »Nehmen Sie wenigstens einen Marine als Begleitschutz mit, Dana«, rief ihr Savanna hinterher.
    »Lieutenant Usher und Fähnrich Picardo reichen völlig aus«, antwortete Dana, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Dana war sich sogar mehr als sicher, dass die beiden ausreichen würden.
     
    *
     
    Dana war noch keine fünf Minuten gegangen, als sie entschlossen stehen blieb.
    Das Lager konnte man noch gut sehen. Die Lichtfluter erhellten das komplette Gebiet.
    Taglieri hatte sogar vorgeschlagen, die Beleuchtung zu löschen, was ihm jedoch nur einige spöttische Antworten eingebracht hatte. Vor einem Feind wie dem, der aktuell im Orbit lauerte, konnte man sich ganz sicher nicht dadurch verbergen, indem man die Fluter ausschaltete. Zugleich konnte Dana sogar verstehen, was Taglieri zu diesem Vorschlag veranlasst hatte. Es wirkte seltsam, sich dem Gegner auch noch auf einem hell erleuchten

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