Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)
Gefahr. Und welche Rolle spielt ihr beide in der ganzen Geschichte?«
»Wir versuchen, nur eine kleine Rolle zu spielen«, sagte Yngvar.
»Ein Versuch, der gründlich in die Hose ging«, fügte Daniel hinzu. »Aber das wirst du noch verstehen, Dana. Und wenn du erst einmal erkennst, was Yngvar und ich für die Galaxis aufgegeben haben, wirst du uns auch nicht mehr so hassen.«
Dana schüttelte erneut den Kopf. »Nichts von dem, was ihr sagt, ergibt irgendeinen Sinn.«
»Dann werde ich es ganz einfach erklären«, sagte Daniel. »Yngvar und ich bringen dich jetzt zum Kosmischen Panthesaurum, Siehst du das Licht dort hinter diesem kleinen Hügel?«
Dana kniff die Augen zusammen. Dort strahlte in der Tat etwas. Sie hatte er für normales Wetterleuchten gehalten, doch nun erkannte sie, dass das Licht für ein Wetterleuchtenphänomen zu beständig war.
»Die anderen warten schon«, sagte Daniel.
»Die anderen?«, fragte Dana. »Etwa die anderen, die verschwunden sind?«
»Was tut man, wenn man merkt, dass einen niemand mehr sieht. Man folgt einer seltsamen Lichtquelle. Vielleicht wussten die Dodekoren das auch instinktiv. Denn genau dort befindet sich das Kosmische Panthesaurum. Und dort werden sich nun die zwölf Akoluthoren vereinen und das Dodekum bilden.«
Dana schüttelte den Kopf. »Das glaube ich alles nicht.«
»Kurz vor dem Ziel den Glauben zu verlieren, ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt«, sagte Yngvar.
Dana seufzte. »Es gibt keine zwölf Akoluthoren. Es gibt dreizehn. Und um genau zu sein, es gibt gar keine mehr. Wir haben die Dinger in eine Quantensingularität geschickt.«
»Nicht so ganz«, sagte Daniel und öffnete seine Seitentasche. Vorsichtig griff er hinein und holte drei Objekte hervor, die Dana sofort erkannte. Es waren drei Akoluthoren.
»Du hast doch nicht …«
»Schon vergessen? Usher und Picardo waren die Techniker, die den Torpedo mit den Akoluthoren vorbereiteten. Und das waren Yngvar und ich!«
»Was ist mit dem echten Lieutenant Usher passiert? Und dem echten Fähnrich Picardo?«
»Die beiden sind leider auf der STERNENFAUST II tödlich verunglückt. Wir als Meister des Zeitstroms haben das vorhergesehen und ihre Gestalt angenommen.«
»Ihr habt keinerlei Moralempfinden«, seufzte Dana resigniert. »Zwei Menschen sterben, und ihr schlüpft einfach in ihre Rollen. Warum habt ihr den Tod der beiden nicht verhindert?«
»Weil das Schicksal seinen Lauf nehmen muss, Dana«, sagte Yngvar.
»Das Schicksal«, wiederholte Dana angewidert. »Die Rechtfertigung für alles und jedes«, fügte sie hinzu.
»Glaube nicht, dass es für uns leicht war«, sagte Yngvar. »Wir hätten dir gerne vieles erspart. Aber du weißt, wie es ist. Indem man glaubt, das Richtige zu tun, macht man vieles oft nur schlimmer.«
»Du musst uns einfach vertrauen«, fügte Daniel hinzu. »Es gab keinen anderen Weg, dafür zu sorgen, dass die STERNENFAUST hier und heute auf diesem Planeten ankommt.«
»Und was ist mit dem dreizehnten Akoluthorum?«, wollte Dana wissen. »Was hat es damit auf sich?«
»Wir wissen vieles, aber auch wir wissen nicht alles«, sagte Daniel. »Aber ich denke, wir werden es jetzt gemeinsam herausfinden.«
Dana zögerte. Sie fühlte sich manipuliert, verraten und betrogen. Irgendeine kosmische Macht hatte sie benutzt, und Yngvar und Daniel hatten ihr wieder und wieder Informationen vorenthalten. Und wahrscheinlich taten sie das gerade im Moment erneut.
»Opfere nicht aus verletztem Stolz zwei Galaxien«, sagte Yngvar.
»Zwei?«, wollte Dana wissen.
»Erinnere dich daran, was Asuro gesagt hat«, erklärte Daniel.
»Na gut«, seufzte Dana. »Gehen wir los. Doch wer auch immer dort bei dem Licht auf mich wartet, er wird zunächst ein paar Fragen beantworten müssen.«
*
»Gehen Sie in Stellung«, rief Yefimov, als er mit den fremden Schiffen Sichtkontakt hatte.
Zehn Marines hatten sich in Kampfanzügen positioniert und ihre Devils auf die ankommenden Schiffe gerichtet.
»Wir sind soweit«, meldete Yefimov über den Helmkommunikator.
»Wir warten noch«, ertönte die Stimme von Commodore Taglieri.
»Sir, wenn ich mir die Frage erlauben darf: Worauf warten wir? Wenn wir die Schiffe abschießen wollen, sollten wir nicht warten, bis sie gelandet sind.«
Für einen Moment herrschte Funkstille. Yefimov wusste, dass die Entscheidung nicht leicht sein würde. Es würde ihnen kaum gelingen, Hunderte von Schiffen abzuschießen. Zugleich aber war es unsinnig, einfach nur
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