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Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Titel: Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Anblick des aufgehenden Blauen Riesen war überwältigend, und selbst van Deyk hielt einen Moment inne.
    Auf der hellblauen, an den Neptun erinnernden Oberfläche von Blue Eye waren feine Strukturen zu sehen. Verwirbelungen in der Blue-Eye-Atmosphäre. Tiefdruckgebiete, die größer als ein ganzer Planet waren und sich wahrscheinlich über Jahrtausende hielten. Ismet Smith, ein junger Fähnrich, der an dieser Mission teilnahm, meldete Energiezellen-Signatur auf seinem Ortungsgerät.
    »Folgen wir diesen Signalen!«, befahl van Deyk.
    »Ihr Ursprung liegt hier ganz in der Nähe«, sagte Ismet Smith. »Es können noch ein paar Dutzend Meter sein.«
    Methanregen setzte ein. Große, dicke Tropfen fielen vom Himmel und boten einen faszinierenden Anblick. Alles schien auf dieser Welt in Zeitlupe zu verlaufen. Zumindest konnte man diesen Eindruck gewinnen, wenn man den Tropfen dabei zusah, wie sie sanft zu Boden sanken.
    Van Deyk und sein Team erreichten einen Ort, an dem mehrere tote Yeti-Riesen auf dem hart gefrorenen Boden verstreut lagen. Die Überreste zerstörter primitiver Behausungen, die offenbar aus den Überresten ihrer Jagdbeute gefertigt worden waren, wiesen Brandspuren auf.
    »Was ist hier geschehen?«, murmelte van Deyk, und seine Worte wurden an alle Mitglieder der L1-Crew übertragen.
    »Für mich sieht das nach einem Massaker aus!«, stellte Sergeant Erixon fest. »Allerdings glaube ich nicht, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind, noch in der Nähe sind.«
    »Und wie kommen Sie zu dieser Ansicht, Sergeant?«, hakte van Deyk nach.
    Erixon deutete mit dem Lauf seines Gauss-Gewehrs auf eine Fläche in der Nähe des Lagers, die ein kreisförmiges Muster im Eis zeigte. »Das sieht mir wie der Landeplatz eines Schwebers aus.«
    Fähnrich Smith beugte sich zu einem der toten Yeti-Riesen hinunter und richtete den Scanner auf den in der Kälte erstarrten Körper. »Die Körper sind von Mikroben durchsetzt«, erklärte er. »Allerdings handelt es sich dabei um Mikroorganismen, die auf das Überleben in kalter, sauerstoffarmer Umgebung ausgerichtet sind.«
    »Das bedeutet, dass das, was wir unter irdischen Bedingungen ›Verwesung‹ nennen würden, hier viel, viel langsamer abläuft«, schloss van Deyk.
    Ismet Smith nickte. »Ja, Captain.«
    »Können Sie feststellen, wie lange es her ist, dass diese Riesen umgebracht wurden?«
    »Uns liegen natürlich keine Vergleichsdaten über das Tempo des Mikrobenbefalls der hiesigen Fauna vor«, erwiderte Smith. »Außerdem gibt es eine gewisse Unsicherheit, die dadurch bedingt ist, dass die chemischen Prozesse, die hier ablaufen, wohl so gut wie nichts mit dem Verwesungsprozess zu tun haben, wie wir ihn kennen …«
    »Aber den Rahmen, Fähnrich!«
    Fähnrich Smith schien etwas in sich gekehrt. Aber das täuschte. In Wahrheit erschienen die Berechnungsdaten seines Armbandrechners auf der Innenseite des Helmvisiers, das als Display diente. Schließlich antwortete er: »Etwa zwei Wochen.«
    »Das ist genau der Zeitpunkt, als die CAMBRIDGE ihre letzte Botschaft abschickte«, stellte van Deyk fest. Es würde also passen! , setzte er noch in Gedanken hinzu.
    In diesem Moment meldete sich Crewman Alain Butthar über Helmfunk. Er hatte den Ursprung der Energiezellensignatur entdeckt.
    Van Deyk, Smith und Erixon näherten sich dem Objekt, das Butthar gerade abscannte. Nur an einer Ecke war noch erkennbar, dass es sich um eine Star-Corps-Rettungskapsel handelte. Dort befand sich die intakte Energiezelle, deren Signatur aus dem Orbit hatte angemessen werden können. Der Rest war zusammengeschmolzen. Weder von dem Insassen der Kapsel noch vom Bergstromsender oder dem konventionellen Peilsender war mehr geblieben als ein Gemisch aus Metal, Plastik und undefinierbaren organischen Anteilen, wie die Scan-Ergebnisse ergaben.
    Da war jemand sehr gründlich! , dachte van Deyk düster.
     
     
    Die Raumfähre STERNENFAUST L-3 setzte am Rand eines Eisvulkans auf. Dieser Vulkan spuckte im Gegensatz zu vielen anderen seit langer Zeit schon kein Ammoniakwasser mehr.
    Sergeant Saul Darren ging zusammen mit dem Marine Jason Tantor zuerst ins Freie. Tantor trug einen der beiden neuen Kampfanzüge. Der zweite wurde gegenwärtig von Corporal Fritz Gallego getragen, der zum Team der Sternenfaust L-2 unter Lieutenant Wu gehörte.
    Saul Darren trug seinen herkömmlichen, durch Panzer-Protektoren verstärkten Raumanzug, wie er bisher bei den Marines des Star Corps üblich war. Der Gedanke daran,

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