Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission
Bord.«
»Catherine Black?«
»Ja, Sir.«
»Ich hätte sie selbst gern für die JUPITER gehabt, aber was Personalsachen angeht, hat sich Rudenko in so gut wie jedem Detail durchgesetzt. Und er wollte es nun einmal so, wie es nun ist.«
»Fähnrich Black wird zusammen mit Fähnrich Mutawesi in Kürze per Fähre zu uns übersetzen, um auch unser System zu optimieren. Dieser Mutawesi scheint ein kleines Mathe-Genie zu sein, und genau so einen brauchen wir bei der Systemkonfiguration der Bergstromaggregate.«
Van Deyk hob die Augenbrauen. »Ich hoffe, Sie haben das mit unserem L.I. abgesprochen.«
»Ich möchte nicht behaupten, dass Mister Aldosari begeistert davon war, sich von einem Fähnrich ein paar Tricks zeigen zu lassen – andererseits sehe ich nicht ein, dass wir darauf verzichten sollten.«
»Sie haben Recht, I.O. Andererseits …«
»Sir?«, fragte Darko Kovac, als van Deyk zunächst nicht weitersprach.
Ein Ruck ging durch den Kommandanten der JUPITER. Lass dich nicht hängen! Das, was du für moralische Skrupel hältst, ist doch zu einem guten Teil nur Selbstmitleid! Hör auf damit oder gib dein Kommando ab!
Die Unbarmherzigkeit, mit der dieser innere Kommentator ihn analysierte, erschreckte van Deyk im ersten Moment. Aber er erkannte sofort, dass es nichts als die blanke Wahrheit war, was diese Stimme ihm einflüsterte.
»Nichts, I.O. Van Deyk Ende.«
Wenig später stellte van Deyk eine Verbindung zur STERNENFAUST her und sprach mit Richard Leslie.
»Wir müssen versuchen, die Heimat dieser Achtbeiner zu finden«, sagte der Kommandant der STERNENFAUST. »Sie haben die CAMBRIDGE zerstört, und schon allein deswegen sollten wir uns für sie interessieren.«
»Du glaubst, dass da eine Gefahr für die Solaren Welten heranreift?«
»Tatsache ist, dass jemand, der über Strahlwaffen verfügt und ein Raumschiff wie die CAMBRIDGE zu zerstören vermag, weit über dem Standard aller anderen intelligenten Spezies steht, die wir bisher im Niemandsland angetroffen haben, Stephan.«
Der Alleinige sah Myriaden bunter Farben und Formen vor sich. Jedes seiner drei Augen sah etwas anderes. Und die drei getrennten Verarbeitungszentren in seinem Bauchhirn versuchten verzweifelt, diese fremdartigen Eindrücke miteinander zu einem Gesamtbild zu kombinieren. Der Alleinige war vollkommen verwirrt.
Er vermochte nicht mehr, sich zu orientieren.
Gerade noch war er von den Achtbeinern mitgenommen worden.
Auch das hatte er nur noch vage mitbekommen.
Jetzt hatte er das Gefühl, vollkommen aus der Wirklichkeit herausgerissen zu sein. Sein Gleichgewichtssinn funktionierte nicht mehr. Er glaubte zu fallen, in ein bodenloses Chaos hineinzustürzen.
Ihr Götter, ist das die flüssige Hölle unter den Vulkanen, die uns in den Legenden ausgemalt wird? , fragte er sich.
Wie aus weiter Ferne hörte er die unangenehmen schrillen Laute der Achtbeiner, deren Bedeutung ihm vollkommen fremd war.
Was geschieht mit mir? , ging es ihm durch das Bauchhirn. Und in diesem Moment bedauerte er, nicht einfach im Kampf gegen die aggressiven Sternfahrer gefallen zu sein.
Und das, obwohl es niemanden gab, der eine Legende über ihn hätte erzählen können.
Schließlich war er – der Alleinige.
Fünf seiner acht Beine gaben Kadlon-213 einen festen Stand, während er die verbleibenden Extremitäten dazu benutzte, seine Arbeit zu tun.
Am Ende aller acht Beine befanden sich feinste Greiforgane. Kadlon-213 war der medizinische Offizier jenes Schiffs, das den Namen seiner Einheit trug – KADLON.
Arme und Beine des zotteligen Riesen waren fixiert, sodass er nicht plötzlich um sich schlagen konnte. Die Betäubungsgifte, deren Anwendung bei den Angehörigen der Hirnfänger-Schwadron aus dem Volk der Msssarrr üblich war, wirkten bei diesen haarigen Kreaturen nicht, das hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. Es war allenfalls möglich, diese Wesen mit einem Elektroschock kurzzeitig außer Gefecht zu setzen. Aber in dieser Hinsicht waren die Angehörigen der Hirnfänger-Schwadron aus dem Volk der Msssarrr sehr vorsichtig. Schließlich wusste niemand genau vorherzusagen, wie das Bauchhirn des Riesen darauf reagieren würde und ob es nach einem solchen Schlag nicht zu irreparablen Schäden kam. Schäden, die es vielleicht unmöglich machten, das Gehirn der betreffenden Kreatur für die Zeremonien zu verwenden.
»Sauerstoff-Filter!«, befahl Kadlon-213. Der zweite Assistent des Medizinischen Offiziers der KADLON
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