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Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Titel: Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die ich ohne meine schützende Rettungskapsel auf ihr verbrachte, hätten mich beinahe getötet.«
    »Ich bin ein Whuuorr«, sagte der Alleinige. »Und das Volk der Whuuorr wurde der Überlieferung nach geschaffen, um die Launen der Götter zu ertragen.«
    »Ein interessanter Mythos«, meinte Jay Thornton.
    Der Whuuorr schien irritiert. »Was meinst du damit? Und was ist ein Mythos?«
    Thornton machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht so wichtig«, meinte er. Er erhob sich. Die Schwerkraftwerte waren geringer als auf der Erde.
    Eine Weile herrschte Schweigen.
    Dann sagte der Whuuorr: »Du hast Recht, Mensch Jay Thornton. Es ist nicht so wichtig. Nichts ist jetzt noch von irgendeiner Bedeutung, da uns die Achtbeiner mit in ihr Reich des Todes genommen haben.«
    »Die Achtbeiner sind dir schon einmal begegnet?«, fragte Thornton.
    »Ja«, bestätigte der Alleinige. »Sie sind innerhalb der letzten vier Centuwaaar mindestens ein Dutzend Mal auf unserer Welt gelandet.«
    »Was versteht man unter einem Centuwaaar?«, hakte Thornton nach.
    Er versuchte dabei die Lautfolge so gut wie möglich nachzuahmen, die der Translator als Übersetzung anbot. Bei dem Whuuorr schien das zunächst Irritation auszulösen. Es dauerte etwas, bis er begriff, dass Thornton eine Erklärung für einen Begriff wünschte, für den es offenbar keine adäquate Übersetzung gab. Allenfalls die Transponierung in eine andere Tonhöhe , ging es Thornton durch den Kopf.
    Der Alleinige begann dann in einer sehr blumigen Sprache davon zu berichten, in welcher Folge sich am Himmel seiner Heimatwelt der Blaue und der Rote Riese abwechselten, wann sie sich sogar überlappten und wann die Zeit der vollkommenen Finsternis hereinbrach.
    Thornton verstand davon nicht viel. Er begriff aber, dass sich all das auf astronomische Begebenheiten bezog, die am Himmel der Whuuorr-Heimatwelt sichtbar waren und daher bei diesem Volk den Maßstab für die Zeitmessung bildeten.
    Aber da der Whuuorr immer wieder mythische Elemente und Bezüge zur Sagenwelt seiner Heimat in seine Erklärungen mit einbezog, mit denen Thornton nicht das Geringste anzufangen wusste, verstand der Mensch einfach nicht, was unter einem Centuwaaar zu verstehen war.
    Der ehemalige Kommandant der CAMBRIDGE hatte sogar den Verdacht, dass die Whuuorr möglicherweise gar kein einheitliches, nach einem objektiven Maßstab sich ausrichtendes Zeitmaß verwendeten, sondern vielmehr ihre subjektive Empfindung als Richtschnur nahmen.
    Jedenfalls gab Thornton es auf, verstehen zu wollen, vor wie langer Zeit genau die Achtbeiner den Mond der Whuuorr zum letzten Mal besucht hatten.
    »Was haben die Achtbeiner auf eurer Welt gesucht?«, fragte er.
    »Sie suchen immer das Gleiche. Die Achtbeiner kommen und entführen Einzelne von uns. Nach welchen Kriterien sie den einen auswählen und den anderen nicht, wissen wir nicht. Für uns sind sie wie die Götter des Todes, die den einen verschonen und den anderen schon früh zu sich nehmen.«
    »Habt ihr eine Ahnung, was mit den Gefangenen geschieht?«
    »Es gibt schreckliche Gerüchte darüber. Aber ich weiß nicht, was davon der Wahrheit entspricht. Tatsache ist, dass es nur ein Whuuorr schaffte, aus dem Schiff der Achtbeiner zu entkommen, nachdem er gefangen genommen war. Er wurde fortan der Kühne Flüchtling genannt. Seine Geschichte verbreitete sich von Lager zu Lager. Unter den Zelten aus Riesenflosser-Haut lauschten die Whuuorr seinen Worten, die an andere Whuuorr weitergegeben wurden.«
    Oder um es anders auszudrücken: Niemand weiß noch, wie die ursprüngliche Erzählung eigentlich gelautet hat, denn vermutlich wurde alles Mögliche hinzuerfunden , dachte Thornton.
    »Was wird denn in dieser Legende des Kühnen Flüchtlings berichtet?«, fragte der ehemalige Kommandant der CAMBRIDGE dennoch.
    »Er berichtete davon, dass sich in dem Schiff noch Angehörige anderer Rassen befunden hätten. Wesen von anderen Welten, so glaubte er, denn er hatte solche Kreaturen bis dahin nicht gesehen. Es waren wohl Außenweltler.«
    »Dann landen diese Achtbeiner offenbar auf verschiedenen Welten und fangen dort Eingeborene ein. Aber wozu?«
    »Das weiß niemand.«
    Der Alleinige erhob sich. Er fasste sich an den Bauch.
    Thornton assoziierte diese Geste damit, dass dem Whuuorr vielleicht übel war, weil er auf seine gewohnte Nahrung verzichten musste. Er wusste ja nicht, dass sich in der zentralen Körperregion des Alleinigen nicht nur sein Verdauungstrakt, sondern auch das

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