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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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»Vielleicht bekommst du auch noch eines von deiner Mutter.«
    Sein Blick schoss zu ihr herum und brannte in wildem Zorn. Der Zorn war nicht auf sie gerichtet, aber sie erkannte ihn wieder – der hilflose Zorn des Verlusts.
    Er wandte den Blick ab und schüttelte den Kopf. Sie konnte sehen, dass er fest die Kiefer aufeinanderpresste, um die Tränen zurückzuhalten.
    »O Sarek. Das tut mir leid.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht darüber reden.«
    Sie saß mit ihm in der Stille und teilte mit ihm das Gefühl seines Schmerzes. Der ganze Raum war mit seinem Kummer getränkt, der sich wie eine Ausdünstung überall abgelagert hatte.
    »Wir haben beide noch einen Elternteil übrig«, sagte sie endlich. »Und wir müssen jetzt herausfinden, wie wir sie da herausbekommen können.«
    »Kieran hat mir erzählt, was ihr vorhabt.«
    »Gut. Also: Wann kommen wir an? Ich muss das wissen.«
    »In achtzehn Stunden«, stieß er hervor. »Und jetzt hau ab.«
    »Es tut mir wirklich leid, Sarek«, sagte sie sanft.
    »Ich sagte, dass du gehen sollst. Bitte.« Er schaute sie nicht an.
    Da er sie offenkundig nicht hier haben wollte, ging sie ohne ein weiteres Wort.
    Ihr Körper summte vor Anspannung. In weniger als einem Tag würde sie ihre Mutter wiedersehen. Sie verbot sich selbst, alle anderen Möglichkeiten auch nur in Erwägung zu ziehen. Sie traf den Zentralrat und die fünf anderen Freiwilligen für die Mission im Shuttle-Hangar, wo sie gerade dabei waren, den Angriff zu üben. Viele der Kinder hatten sich gemeldet, um dabei mitzuhelfen, aber der Rat hatte sich dafür entschieden, die Gruppe zugunsten einer höheren Geschwindigkeit klein zu halten, und hatte die Freiwilligen anhand ihres Alters ausgewählt.
    »Danke, dass ihr alle gekommen seid. Ich habe jetzt endgültig die Bestätigung, dass das Treffen, wie wir erwartet haben, in achtzehn Stunden stattfinden wird.«
    Ein Gemurmel ging durch die Gruppe. Alia, Sarah und Melissa hatten ein Stirnrunzeln aufgesetzt, das entschlossen wirken sollte. Melissas Augen waren rot und geschwollen, und Waverly glaubte, dass das arme Mädchen nicht aufgehört hatte zu weinen, seit vor drei Tagen die Videos angekommen waren. Sie hatte von keinem ihrer Elternteile eine Nachricht erhalten. Sarah, die ebenfalls nichts bekommen hatte, schien wütend, und Alia wirkte mit ihren großen braunen Augen wie betäubt.
    »Gibt es noch Fragen, bevor wir unseren Probedurchlauf beginnen?«
    Das Team ging noch einige in letzter Minute getroffene Veränderungen des Plans durch und besprach die Aufgaben und Positionen der Einzelnen. Nach etwa einer halben Stunde waren sie zufrieden.
    »Noch irgendwelche weiteren Fragen?«, setzte Waverly nach.
    Alia lächelte mit zitternden Lippen. Neben ihr stand Deborah Mombasa mit ihrem wilden Haar und ihrer kaffeebraunen Haut. Obwohl sie keinen Grund gehabt hatte, ein Video zu erwarten, schien die Freude einiger der anderen Kinder ihre Trauer noch zu verstärken. Sarah Hodges kaute auf ihrer Lippe und starrte mit wildem Blick in den Raum. Neben ihr stand Randy Ortega, ein großer Junge mit rundem Gesicht, rundem Rücken und großen Händen. Als er Sarah etwas zuflüsterte, entspannte sich diese sichtbar und lächelte ihn schüchtern an. Waverly hatte den Verdacht, dass sich zwischen den beiden eine kleine Romanze anbahnte. Niemand machte Anstalten, noch eine weitere Frage stellen zu wollen, und Waverly bekam das Gefühl, dass sie trödelte.
    »Okay«, sagte sie. »Ich denke, dass wir uns jetzt alle den Plan gemerkt haben. Los geht’s!«
    Sie fühlte sich wie eine Idiotin, als sie durch die leeren Korridore in Richtung der Abwasseranlage rannte und dabei so tat, als würde sie ein Gewehr halten. Alia hingegen wirkte selbstsicher. Sie rannte vor der Gruppe her und sicherte vor jeder Abzweigung das Gelände mit ihrem imaginären Gewehr gegen imaginäre Schützen. Sarah und Randy sicherten rückwärts laufend nach hinten ab. Sobald sie bei der Abwasseranlage angekommen waren, wurden drei der Kinder an jedem Eingang positioniert, während eine kleine Vierertruppe an den Ort rannte, von dem sie erwarteten, dass ihre Eltern dort festgehalten wurden. Waverly zündete den Schneidbrenner, den sie aus dem Maschinenraum mitgenommen hatte. Sie versuchte einen dicken Stahlbolzen wie den an Viehcontainern auf der New Horizon durchzuschneiden. Sie hatte das Gefühl, dass sie eine Stunde dafür brauchte, aber als sie fertig war, sagte Sealy: »Vier Minuten! Astrein,

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