Sternenfinsternis (German Edition)
angespannt.
»Schmerz, Tod und Verderben«, antwortete er kurz und knapp.
Sicherlich hätte er mehr dazu sagen können. Er hätte von Iash und Huns berichten können, von Elan, den Avaijanern und den Voj, doch diese Informationen erachtete er in diesem Moment für unwichtig, da er selbst noch nicht wusste, was es damit auf sich hatte.
»Jetzt, da ich weiß, dass nicht nur unsere Galaxie, die Milchstraße, betroffen ist, ist diese Gefahr noch realer geworden. Wir müssen umgehend den Rat darüber in Kenntnis setzen und eine Flotte zusammenstellen. Die Bastille ist nun unsere einzige Hoffnung.«
»Ihr könnt gerne mit eurem Rat Kontakt aufnehmen, doch wir befinden uns im Moment auf dem Kurs der letzten verbliebenen Sphären in eurer Galaxie. Wir haben vor, erneut ihre Datenbank anzuzapfen, um herauszufinden, was die Gründe für diese gnadenlose Zerstörung sind. Durch ihre Informationen, Jaro Tem, hat diese Mission noch mehr an Bedeutung gewonnen.«
Die Mè erhob sich erbost von ihrem Platz.
»Haltet ihr dies wirklich für sonderlich intelligent? Diese Fremden verfügen über Schildtechnologien, der selbst die Kampfschiffe der Golar machtlos gegenüberstanden und ihre Waffen sind vernichtender als alles, was uns zuvor begegnete. Ich selbst war bei dem Untergang der golarianischen Flotte nicht anwesend, doch ich warf, während wir ziellos im All trieben, einen Blick auf die von Jaro aufgezeichneten Daten. Dies zu tun, ist der reinste Selbstmord. Auf der Bastille würden sie weitere Verbündete wie uns finden und mit den Informationen, die sie zusammengetragen haben, kann der Rat die wahre Existenz dieser Gefahr nicht mehr länger ignorieren.«
»Ich kann durchaus verstehen, dass sie sofort eine Flotte aufstellen wollen und gegen diese eine in ihrer Galaxie verbliebene Sphäre in den Kampf ziehen möchten. Doch die Wahrheit ist, dass die Vernichtung eines einzelnen Sphärenschiffes keine große Wirkung zeigen wird, vorausgesetzt, dies wäre überhaupt möglich. In unserer Galaxie, welche von euch Andromeda-Galaxie genannt wird, waren Hunderte dieser gewaltigen Kolosse unterwegs. In der Milchstraße dürften es aufgrund ihrer kleineren Größe nicht ganz so viele gewesen sein. Der Punkt jedoch ist, dass wer weiß wie viele Milliarden von Galaxien wie unsere beiden existieren. Selbst wenn wir eines niederstrecken, sind da noch viele mehr, die ihren Plan weiterführen können. Angesichts dieser Tatsache ist es von höchster Priorität, diese Sphäre zu finden und ihr System zu infiltrieren. Dies könnte die einzige Möglichkeit sein, etwas gegen sie ausrichten zu können, indem wir verstehen lernen, was diese Wesen im Schilde führen. Wir könnten weitaus wertvollere Informationen erhalten, als anhand ihrer Schiffssignaturen zu wissen, wo sie sich im Augenblick aufhalten. Angaben zu ihrer Bewaffnung oder ihren Schwächen in ihren Schutzschilden, vielleicht sogar, wie man diese gänzlich deaktivieren kann. Sie aus dem Verborgenen zu beobachten und auszuspionieren halte ich momentan für die bessere Vorgehensweise, und wenn sie möchten, Jaro Tem, dürfen sie und ihre Besatzung sich uns gerne anschließen.«
»Einverstanden!«, erwiderte Jaro nach einem kurzen Blickkontakt mit Nokturijè. »Wo befindet sich diese Sphäre im Augenblick?«
»Auf dem Weg in einen Quadranten, den sie als Orion-Gürtel bezeichnen.«
Erschrocken fixierten Jaros Augen Lucas.
»Es befindet sich nur ein bewohnter Planet in diesem Teil unserer Galaxie – DIE ERDE.«
Kapitel 25
Einst, vor Langem, in längst vergangenen Zeiten ...
Die Erde – der dichteste, fünftgrößte und der Sonne drittnächste Planet des Solsystems. Ihr Alter wird auf etwa 4,6 Milliarden Jahre geschätzt. Dieser äußerst fruchtbare blaue Planet, wie er auch genannt wurde, war zu über siebzig Prozent mit Wasser bedeckt und hatte eine Vielzahl an Lebensformen unterschiedlichster Art hervorgebracht.
Die unumstritten dominanteste Gattung beherrschte die Erde über hundertfünfzig Millionen Jahre lang, bis eine unglückliche Aneinanderkettung an Ereignissen diese Art beinahe vollständig ausrottete. Nur wer sich den neuen lebensfeindlichen Bedingungen anpassen konnte, war dazu bestimmt zu überleben.
Keineswegs durch göttliche Fügung, war schon bald die Zeit der Primaten gekommen.
Der Homo-Erectus, der erste Vormensch, der nachweislich den aufrechten Gang ausübte, entwickelte sich auf eine bislang unerklärliche Weise in rasanter Geschwindigkeit zum modernen
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