Sternenfinsternis (German Edition)
konnte, war dieser dafür ein umso besserer Stratege.
»Mir reichen diese Beweise vollkommen aus, um gegen diese Bastarde in den Krieg zu ziehen. Wie viele Spezies sind bislang gänzlich oder nahezu ausgerottet worden? Acht? Zehn? Oder vielleicht noch mehr? Unzählige Leben wurden vernichtet, während sich nur wenige hierher auf die Bastille retten konnten. Alle Welten, die unter meiner Herrschaft, unter meinem Schutz standen, wurden ausgelöscht – und nun müssen wir von Jaro erfahren, dass nicht nur unsere Galaxie betroffen ist? Ich sage, lasst uns unsere Kampfschiffe klarmachen und diese Kretnok zu Staub zermalmen.«
Nach Malloys Ansprache brach es plötzlich aus allen heraus, sodass der eine die Worte der anderen nicht mehr zu verstehen vermochte.
Kisha versuchte, dem wilden Durcheinander ein Ende zu bereiten und klopfte einige Male auf das Pult vor sich. Doch es dauerte ein wenig, bis sich die Wogen wieder geglättet hatten.
»Bitte! Dies bringt uns keinen Schritt voran«, entgegnete Kisha ruhig, nachdem sich die drei anderen Parteien wieder beruhigt hatten.
Dann wandte sie ihre Blicke wieder Jaro zu.
»Besteht die Möglichkeit, jenen, der sich Poam nennt, persönlich anzuhören, sodass wir uns auch ein Bild von ihm machen können?«
Auf diesen Augenblick hatte der Porex, der außerhalb des Hologramms das Spektakel mitverfolgte, nur gewartet und trat neben den Syka, für alle ersichtlich ins Bild.
Poam verneigte sich ehrfürchtig vor der Sha und ließ dann seine Blicke durch die nahezu leeren Reihen gleiten.
»Ehrenwerter Rat der vereinten Rassen der Milchstraßen-Galaxie. Mein Name ist Poam und ich bin, oder vielleicht sollte ich sagen, ich war Kommandant unter der Flotte der Porex. Wie euch euer Freund und Botschafter der Syka, Jaro Tem, bereits berichtete, lag meine Heimatwelt in der Galaxie, welche euch als Andromeda bekannt sein dürfte. Vor etwa neunzig Solartagen mussten wir mit ansehen, wie unsere Welt vor unseren Augen von den flammenden Nebeln gänzlich verschlungen wurde. Zuerst nahmen wir an, auch wenn dies wissenschaftlich nicht haltbar war, dass es sich nur um einen tragischen Unfall handelte. Doch dann mehrten sich die Sichtungen weiterer Supernovae, was aus einem nicht zu erklärenden Zufall unbegreifliche Ereignisse machte. Wo wir uns auch hinbewegten, stießen wir auf Zerstörung. Wo einstmals prächtige junge Sterne glühten, erwartete uns die Finsternis. Schließlich erkannten wir eine Art Muster und ohne es zuvor zu ahnen, waren wir bereits auf der Spur der Sonnenzerstörer. Dies gab uns, während wir uns im Verborgenen hielten, die Möglichkeit, einige wertvolle Scans vorzunehmen. Doch noch bevor wir alle Daten erhalten hatten, verschwand die Sphäre in einem gleißenden, noch nie zuvor gesehenen Lichtbogen. Die Energie, die unser Schiffssystem bei diesem Ereignis gemessen hatte, sprengte die Skala des Vorstellbaren. Wo auch immer dieses kugelförmige Schiff hin verschwunden ist, es hatte bei einem derart enormen Energieaufwand wohl einen weiten Weg vor sich.«
»Und warum habt ihr das Schiff nicht vernichtet und euch stattdessen versteckt?«, warf Malloy wütend ein.
»Weil es töricht gewesen wäre. Unsere Scanner verzeichneten die Existenz von mehreren Schiffen in unserem Quadranten. Welchen Sinn hätte es gemacht, unser Leben zu riskieren, um eine Sphäre zu zerstören, wo doch offensichtlich etwas viel Größeres dahintersteckt – was Jaro Tem schließlich bestätigte.«
»Und was genau soll dies nun bedeuten?«, fragte der grauhäutige Elpsi namens Quil.
»Das können wir im Augenblick noch nicht mit Bestimmtheit sagen«, erwiderte Jaro. »Hierfür müssten wir die Scans, die Poam nicht abschließen konnte, zu Ende führen. Doch eine Sache wäre da noch ...«
Der Syka pausierte und sah Poam besorgten Blickes an, als ob er Mut bei seinem neugewonnenen Freund schöpfen musste. Gespannt verharrten die Augen der Ratsmitglieder auf dem Ex-Botschafter Jaro Tem, als dieser sich schließlich ihnen wieder zuwandte.
»Auch wenn ich dafür keinen Nachweis vorlegen kann, da die Beweismittel meiner Entdeckung mit der Ta´iyr zusammen zerstört wurden, hoffe ich dennoch, euer Vertrauen zu haben.«
Jaro zögerte erneut, was selbst in Kisha Ungeduld aufkommen ließ.
»Nun sprecht, Jaro!«
»Die Abtastung ergab, dass das Sphärenschiff im Besitz einer erheblichen Menge an Antiteilchen war.«
»Was soll uns das sagen?«, fragte Sala.
»Das was die Sensoren der Ta´iyr erfassten,
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