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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Komplimente betrachtete. Teile seines eigenen Gehirns waren nach menschlichem Muster genentwickelt. Aber hin und wieder schlichen sich doch chaotische Klangvisionen in sein Denken, die ihn mit einer Andeutung der alten Gesänge neckten. Nukapai klickte verständnisvoll. Sie lächelte... Nein! Sie tat nichts dergleichen Landaffenartiges! Unter allen Cetaceen waren es nur die Neo-Delphine, die mit ihren Mündern »lächelten«.
    Was Nukapai tat, war etwas anderes. Sie streichelte seine Flanke, die sanfteste aller Göttinnen, und sagte:
    Sei ruhig nun
    Es ist Das,
    Was Ist
    Und Ingenieure
    Fern vom Meer
    Hören es noch
    Die Spannung, die sich seit Wochen in ihm gestaut hatte, zerbrach, und er schlief. Creideikis Atem sammelte sich als glitzerndes Kondenswasser am Schott der Decke. Die Brise aus einer nahe gelegenen Lüftungsöffnung strich über die Tröpfchen, und diese erschauerten und fielen wie ein sanfter Regen.
    Als Ignacio Metz’ Bild einen Meter zu seiner Rechten Gestalt annahm, drang es nur langsam in Creideikis Bewußtsein. »Captain...« sagte das Bild. »Ich rufe Sie von der Brücke aus. Ich fürchte, die Galactics haben uns früher gefunden, als wir erwartet haben...«
    Creideiki ignorierte die dünne Stimme, die ihn zu Taten und Schlachten zurückrufen wollte. Er schwebte in einem schwankenden Wald von Tangwedeln und lauschte langgezogenen Nachtklängen. Schließlich war es Nukapai selbst, die ihn behutsam aus seinem Traum drängte. Sie schwand neben ihm und ermahnte ihn sanft:

    Pflicht , Pflicht – Ehre ist, ist –
    Ehre, Creideiki – wachsam
    Geteilt, ist – Ehre
    Nur Nukapai durfte Creideiki ungestraft auf Primal anreden. Er konnte die Traumgöttin ebensowenig ignorieren wie sein eigenes Gewissen. So richtete er zumindest ein Auge schließlich auf das Hologramm des unnachgiebigen Menschen, und die Worte drangen in sein Bewußtsein.
    »Ich danke Ihnen, Doktor Metz«, seufzte er. »Sagen Sie Takkata-Jim, ich komme gleich. Und bitte lassen Sie Tom Orley ausssrufen. Ich möchte ihn auf der Brücke haben. Creideiki over.«
    Er atmete ein paar Augenblicke lang tief durch und wartete, bis der Raum um ihn herum wieder seine Gestalt angenommen hatte. Dann krümmte er sich einmal und tauchte hinab, um sein Geschirr heraufzuholen.

5. Tom Orley
    Ein großer, dunkelhaariger Mann hing mit einer Hand am Fuß eines Bettes. Das Bett war an den Fußboden eines Raumes genietet, dessen Unterstes sich zuoberst gekehrt hatte. Der Fußboden ragte schräg über seinem Kopf auf. Sein linker Fuß balancierte wacklig auf der Bodenplatte einer Schublade, die aus einem der umgekehrten Wandschränke gezogen war. Als das gelbe Alarmlicht plötzlich aufblitzte, wirbelte Tom Orley herum, und seine freie Hand fuhr zum Pistolenhalfter. Er hatte die Nadelpistole schon halb herausgezogen, als er begriff, woher die Störung kam. Er fluchte leise und schob die Waffe in den Halfter zurück. Was gab es jetzt wieder für einen Notfall? Aus dem Stegreif hätte er ein Dutzend Möglichkeiten aufzählen können, und hier hing er nun, an einer Hand, im hintersten Winkel des Schiffes!
    »Ich nehme Kontakt auf, Thomas Orley.« Es klang, als liege der Ursprung der Stimme über seinem rechten Ohr. Tom verlagerte seinen Griff am Bettfuß und drehte sich herum. Ein abstraktes, dreidimensionales Muster drehte sich einen Meter vor seinen Augen wie bunte Stäubchen in einem kleinen Wirbelwind.
    »Ich nehme an, Sie würden den Grund für diesen Alarm gern wissen.
    Korrekt?«
    »Verdammt, das kann man wohl sagen!« kläffte er. »Werden wir angegriffen?«
    »Nein.« Die bunte Erscheinung schwebte zur Seite. »Dieses Schiff wird noch nicht angegriffen, aber Vize-Captain Takkata-Jim hat einen Alarm angeordnet. Es befinden sich derzeit mindestens fünf fremde Flotten in der Nachbarschaft von Kithrup. Anscheinend sind sie in der Nähe des Planeten in einen Kampf verwickelt.«
    Orley seufzte. »Dann wird’s wohl nichts mit schneller Reparatur und ab durch die Mitte.« Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Jäger sie noch einmal würden entkommen lassen. Die beschädigte Streaker hatte eine lärmende Spur hinterlassen, als sie aus dem Wirrwarr des Hinterhalts bei Morgran entwischt war. Tom hatte der Mannschaft im Maschinenraum dabei geholfen, den Stasisgenerator der Streaker zu reparieren. Sie waren eben mit dem Teil der Arbeit fertig gewesen, der detaillierten Hand-Augen-Einsatz erforderte, und der Augenblick war gekommen, sich in den verlassenen Teil

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