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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Fisch. Dort konnte er wie eine normale Person sprechen, während er auf Nachricht von seinem besten Freund wartete, dem menschlichen Kaddy draußen im weiten, fremden Ozean.
    Takkata-Jim wünschte, der Captain käme bald. Ein Gefühl des Eingeschlossenseins, der Leblosigkeit, erfüllte ihn auf der Brücke. Am Ende seiner Wache war er immer todmüde vom Atmen des gashaltigen, sprudelnden Oxywassers. Es schien nie genug Sauerstoff zu enthalten. Vereitelte Instinkte ließen seine Zusatzkiemenlunge gereizt jucken, und die Pillen – die ihm durch den Darm zusätzlichen Sauerstoff in den Kreislauf pressen sollten – verursachten ihm Sodbrennen. Sein Blick fiel wieder auf Ignacio Metz. Der weißhaarige Wissenschaftler klammerte sich an eine Strebe und hatte den Kopf unter eine CommKuppel geschoben, um Creideiki anzurufen. Wenn er damit fertig wäre, würde er wahrscheinlich in der Nähe bleiben. Der Mann hing immer irgendwo in der Nähe herum und beobachtete ihn... er gab ihm immer das Gefühl, getestet zu werden.
    »Ich brauche einen menschlichen Verbündeten«, rief Takkata-Jim sich ins Gedächtnis. Delphine führten das Kommando an Bord der Streaker, aber es schien, daß die Besatzung einem Offizier bereitwilliger gehorchte, wenn er augenscheinlich das Vertrauen eines Angehörigen der Patronatsrasse besaß. Creideiki hatte Tom Orley. Hikahi hatte Gillian Baskin. Brookidas menschlicher Gefährte war der Ingenieur Suessi. Metz würde Takkata-Jims Mensch sein müssen. Zum Glück ließ der Mann sich manipulieren.
    Die Berichte über die Raumschlacht kamen jetzt immer schneller über die Datendisplays herein. Es schien sich allmählich zu einer gewaltigen Feuersbrunst über dem Planeten auszuwachsen. Mindestens fünf große Flotten waren darin verwickelt. Takkata-Jim widerstand dem plötzlichen Drang, sich umzudrehen und irgendwo hineinzubeißen oder heftig mit der Schwanzflosse zu schlagen. Was er brauchte, war etwas, wogegen er kämpfen konnte! Etwas Greifbares anstatt dieser bedrohlich über allem schwebenden Wolke! Nach wochenlanger Flucht saß die Streaker in der Falle. Was für einen Trick würden Creideiki und Orley sich wohl diesmal einfallen lassen, um von hier zu verschwinden? Und was, wenn ihnen gar nichts einfiele? Oder schlimmer noch – wenn sie sich irgendeinen Schwachsinnsplan ausdachten, der sie alle den Kopf kosten könnte? Was würde er dann tun? Takkata-Jim grübelte über dieses Problem nach, um sich zu beschäftigen, während er darauf wartete, daß der Captain kam und ihn ablöste.

4. Creideiki
    Seit Wochen hatte er das erste Mal wirklich ruhig geschlafen. Natürlich mußte man ihn dabei stören. Creideiki war daran gewöhnt, bei null g zu ruhen, schwebend, in feuchter Luft. Aber solange sie sich versteckten, waren Antigravitationsbetten untersagt, und die einzige andere Möglichkeit für einen Delphin war, in Flüssigkeit zu schlafen. Eine Woche lang hatte er versucht, während seiner Ruheperioden Oxywasser zu atmen. Das Resultat waren Alpträume und erschöpfende Erstickungsvisionen gewesen. Makanee, der Schiffsarzt, hatte vorgeschlagen, es auf die althergebrachte Weise zu versuchen: An der Wasseroberfläche treibend zu schlafen.
    Creideiki beschloß, Makanees Alternative auszuprobieren. Er sorgte dafür, daß der obere Teil seines Quartiers von einer großen Luftblase gefüllt war. Dann vergewisserte er sich dreimal, daß die redundanten Sauerstoffalarmanlagen in Ordnung waren. Schließlich wand er sich aus seinem Geschirr, schaltete die gesamte Beleuchtung aus, schwamm an die Oberfläche und blies das Oxywasser aus seiner Kiemenlunge. Dieser Teil des Unterfangens war eine Erleichterung. Trotzdem lag er erst nur in der Luftblase unter der Kabinendecke, seine Gedanken rasten und seine Haut juckte verlangend nach dem Geschirr. Es war ein irrationales Jucken, das wußte er. Die präastronautischen Menschen in ihren primitiven, neurotischen Gesellschaften mußten in dieser Weise auf Nacktheit reagiert haben.
    Armer Homo sapiens! Die Geschichte der Menschheit zeigte so viel Leid in den unbeholfenen Jahrtausenden des Heranwachsens vor dem Kontakt, als sie noch unwissend waren und abgeschnitten von der galaktischen Gesellschaft. Derweilen, dachte Creideiki, hatten sich die Delphine fast im Stande der Gnade befunden, wie sie so in ihrer Ecke des Wal-Traumes schwebten. Als die Menschen endlich eine Art von Erwachsenenalter erreicht hatten und anfingen, die höheren Arten der Erde zu sich heraufzuheben,

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