Sternenflut
Alten ein Zusammenhang...«
»Nein. Es scheint, sie sind eine echte Entdeckung und ein wesentlicher Grund dafür, daß sie versuchen sollten, aus dieser Falle zu entrinnen und mit dem, was Sie herausgefunden haben, zur Erde zurückzugelangen.«
Gillian lächelte ironisch. »Danke. Wir tun unser Bestes. Wie brachte man nun die Karr... Karrank% ...« sie gab sich mit dem doppelten Glottalverschlußlaut redlich Mühe. »...dazu, sich auf Kithrup zu verstecken und nie wieder mit der galaktischen Kultur in Berührung zu kommen?«
»In ihrem präintelligenten Stadium waren sie maulwurfähnliche Wesen auf einer metallreichen Welt wie dieser«, erklärte die Niss. »Ihr Stoffwechsel basierte auf Kohlenstoff-Sauerstoff, wie der Ihre, und sie waren ausgezeichnete Tunnelgräber.«
»Laß mich raten. Man züchtete sie für den Einsatz in Bergwerken, damit sie auf metallarmen Welten Erze zutage förderten. Es war vermutlich billiger, Karrank%-Bergleute zu züchten und zu importieren, als große Mengen von Metallen durch den interstellaren Raum zu transportieren.«
»Sehr gut geraten, Doktor Baskin. Die Karrank%-Klienten wurden in der Tat zu Bergleuten modifiziert, und in einem Aufwasch konvertierte man dabei ihren Stoffwechsel dergestalt, daß sie Radioaktivität direkt in Energie umsetzen konnten. Ihre Patrone glaubten, dies werde sie anspornen.«
Gillian stieß einen Pfiff aus. »Aber eine solche drastische Strukturveränderung konnte doch kaum sonderlich erfolgreich sein. Ifni, was müssen sie gelitten haben!«
»Es war eine Perversion«, stimmte die Niss zu. »Als man es entdeckte, wurden die Karrank% freigesetzt, und man bot ihnen Schadenersatz. Aber nachdem sie ein paar Jahrtausende versucht hatten, sich an den Standard einer Raumfahrerrasse anzupassen, beschlossen sie, sich lieber auf Kithrup zur Ruhe zu setzen. So überließ man ihnen diesen Planeten für die Dauer der Existenz ihrer Rasse. Niemand rechnete damit, daß sie noch lange leben würden.
Aber anstatt auszusterben, haben sie sich anscheinend auf eigene Faust weiterentwickelt. Es sieht so aus, als hätten sie sich eine Lebensweise angeeignet, wie sie im bekannten Universum einzigartig ist.«
Gillian fügte die Fäden des ersten Teils ihrer Unterredung zusammen und kam zu einer Schlußfolgerung. Ihre Augen weiteten sich. »Willst du damit sagen, die Metallhügel...«
»... sind die Larven einer intelligenten Lebensform, die in der Kruste dieses Planeten lebt. Ja. Ich hätte diesen Schluß vielleicht aus den letzten Daten ziehen können, die uns Dr. Dennie Sudman übermittelt hat, aber Creideiki war bereits zu dieser Erkenntnis gelangt, bevor wir von ihr hörten. Deshalb kam er zu mir. Er wollte sich seine Hypothese bestätigen lassen.«
»Sah’ots ›Stimmen‹«, flüsterte Gillian. »Das sind die Kar-rank%!« »Eine akzeptable hypothetische Deduktion«, pflichtete die Niss bei. »Es wäre die Entdeckung des Jahrhunderts, wären da nicht noch andere Dinge, die Sie auf Ihrer Expedition gefunden haben. Sie haben – ich glaube, im Englischen – ein altes Sprichwort: ›Wenn es mal regnet, dann gießt es gleich.‹ Es klingt wunderlich, aber doch zutreffend.«
Gillian hörte nicht zu. »Die Bomben!« Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ich bitte um Verzeihung?«
»Ich habe Charles Dart ein paar leichte Bomben aus unserer Waffenkammer entwenden lassen. Ich wußte, Takkata-Jim würde sie konfiszieren und zu Treibstoff umwandeln. Das war Teil eines Planes, den ich mir zurechtgelegt hatte. Aber...«
»Sie haben angenommen, daß Takkata-Jim alle Bomben konfiszieren werde?«
»Jaa! Ich wollte ihn anrufen und ihm einen Tip geben, falls er sie übersehen sollte, aber er war tüchtig und hat sie sofort gefunden. Ich mußte Toshio deswegen belügen, aber daran war nichts zu ändern.«
»Wenn alles plangemäß verlaufen ist, dann sehe ich nicht, wo’ das Problem liegt.«
»Möglicherweise hat Takkata-Jim nicht alle Bomben an sich genommen! Ich habe ja nie daran gedacht, daß Charlie lebende Sophonten überhaupt verletzen könnte, wenn er noch eine hat! Aber jetzt... Ich muß sofort Verbindung mit Toshio aufnehmen. «
»Hat das nicht noch ein paar Minuten Zeit? Takkata-Jim war vermutlich gründlich, und ich möchte noch eine zweite Angelegenheit mit Ihnen besprechen.«
»Nein! Du verstehst nicht! Toshio ist dabei, sein Intercom zu sabotieren! Das ist Teil meines Planes! Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, daß Charlie noch
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