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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Dann setzten sie ihre Diskussion fort, ohne sie einer Antwort zu würdigen. Sie tuschelten mit Creideiki und versuchten, die verworrenen Anweisungen des Captains zu interpretieren. Hikahi verdrehte die Augen und wandte sich an Toshio.
    »Man sollte doch denken, daß sie mich bei ihren Seancen mit Creideiki mitmachen lassen, nicht wahr? Schließlich sind Creideiki und ich ein Paar!«
    Toshio zuckte die Achseln. »Creideiki braucht Sah’ots Sprachtalent und Keepirus Fähigkeiten als Pilot. Aber Sie haben doch ihre Gesichter gesehen. Die sind inzwischen halb versunken im Wal-Traum. Wir können uns nicht leisten, daß Ihnen das auch passiert, solange Sie das Kommando haben.«
    »Hmmmph!« Hikahi war ein wenig besänftigt, aber sie zürnte immer noch. »Ich vermute, du bist mit der Inventur fertig, Toshio?«
    »Jawohl, Sir.« Er nickte. »Ich habe eine schriftliche Liste angelegt. Wir haben genug Proviant, um bis zum ersten Transferpunkt und mindestens darüber hinaus zum nächsten zu kommen. Wir sind hier natürlich in der Mitte von Nirgendwo, und um auch nur in die Nähe zivilisierter Gegenden zu gelangen, brauchen wir wenigstens fünf Transfersprünge. Unsere Karten sind betrüblich unzureichend, unsere Triebwerke werden längerfristig vermutlich irgendwann ausfallen, und wenige Schiffe unserer Größe haben die Transferpunkte bisher überhaupt erfolgreich befahren können. Aber abgesehen davon und von den leicht beengten Unterkünften an Bord können wir uns vermutlich nicht beklagen.«
    Hikahi seufzte. »Ein Versuch kann nicht schaden, zu verlieren haben wir dabei nichts. Zumindessst sind ja die Galactics nicht mehr da.«
    »Ja.« Toshio pflichtete ihr bei. »Es war ein schlauer Zug von Gillian , die Eaties vom Transferpunkt aus zu beschimpfen. Dadurch wußten wir, daß sie entkommen sind und uns die Eaties nicht mehr im Nacken sitzen.«
    »Sag nicht immer ›Eaties‹, Toshio. Es ist unhöflich. Es könnte passieren, daß du eines Tages ein paar nette Kanten oder Linten beleidigst, wenn du es dir erst angewöhnt hast.« Toshio schluckte und zog den Kopf zwischen die Schultern. Noch nie, wann und wo auch immer, hatte man gehört, daß ein Lieutenant einem Kaddy einmal etwas hätte durchgehen lassen. »Jawohl, Sir«, antwortete er.
    Hikahi grinste, und mit einer knappen Bewegung ihres Unterkiefers bespritzte sie den Jungen mit Wasser.
    Die Pflicht, die Pflicht
    mein Haifisch-Beißer
    Welcher Lohn
    kann besser schmecken?
    Toshio errötete und nickte.
    Das Skiff setzte sich wieder in Bewegung. Keepiru hatte seinen Platz im Pilotensattel eingenommen. Creideiki und Sah’ot unterhielten sich aufgeregt schnatternd in einem rhythmischen Halb-Primal, dessen Klang noch immer einen Schauder nach dem anderen über Hikahis Wirbelsäule laufen ließ. Und dabei hatte Sah’ot ihr gesagt, Creideiki mäßige sich mit Absicht! Noch immer mußte sie sich an die Vorstellung erst gewöhnen, daß durch Creideikis Verwundung eine Tür geöffnet und nicht geschlossen worden war. Das Skiff stieg aus dem Wasser und begann, einer Ahnung Creideikis folgend, mit hoher Geschwindigkeit nach Osten zu fliegen.
    »Wie ist die Moral unter den Passagieren?« erkundigte sich Hikahi bei Toshio.
    »Oh, ich denke, ganz gut. Die beiden Kiqui sind glücklich, solange sie mit Dennie zusammen sind. Und Dennie ist glücklich. .. na ja, im Moment ist sie bester Stimmung.«
    Hikahi war amüsiert. Wieso machte der Grund für Dennies Fröhlichkeit den Jungen verlegen? Sie war froh darüber, daß die beiden jungen Menschen einander hatten, so wie sie Creideiki hatte.
    Trotz der neuen, gespenstischen Seite seines Wesens war Creideiki ganz der alte Delphin. Das Neue war etwas, das er benutzte, etwas, das er anscheinend erst zu erforschen begonnen hatte. Er konnte kaum sprechen, aber er vermochte seinen großartigen Intellekt und seine liebevolle Fürsorge auf andere Art zum Ausdruck zu bringen.
    »Und was ist mit Charlie?« fragte sie Toshio.
    Toshio seufzte. »Der schämt sich immer noch.«
    Sie hatten den Schimp einen Tag nach dem großen Erdbeben gefunden. Triefend naß hatte er sich an einen treibenden Baumstamm geklammert. Zehn Stunden hatte er kein Wort sprechen können, und immer wieder war er im winzigen Laderaum des Skiffs die Wände hinaufgeklettert, bevor er sich schließlich beruhigt hatte.
    Und dann hatte er zugegeben, in den Wipfel eines hohen Baumes geklettert zu sein, als die Insel zu beben begonnen hatte. Es hatte ihm das Leben gerettet, aber dieses

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