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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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aufgefangen. Aber Suessi sagt, die Verstrebungen würden müde.«
    »Sie werden ihr Feuer auf die Backbordseite zu konzentrieren, weil sie angeschlagen ist«, meinte Tsh’t. »Und sie werden erwarten, daß wir abzudrehen versuchen. Gefechtsbatterien an Steuerbord! Minen abfeuern – vierzig Grad Azimut zu einhundert Süd! Langsame Schubkraft und Verzögerungszündung!«
    »Aber da issst doch niemand!«
    »Sie werden da sein! Feuer! Pilot! Schiff um zwei g rad pro Minute nach backbord rollen und um einen pro Minute aufwärts ziehen!«
    Bebend und ächzend drehte die Streaker sich langsam im Raum. Kraftvolle Kampfstrahlen, denen sie nichts entgegenzusetzen hatte, ließen ihre Monitore gefährlich flackern. Nicht ein einziges Mal hatte sie ihre Gegner treffen können, diese aber folgten ihren schwerfälligen Ausweichmanövern behende.
    Aus der im Schattendunkel liegenden Seite der Streaker fielen sechs kleine Lenkgeschosse träge nach außen, und einen Augenblick später verstummten ihre Schubdüsen. Die Streaker drehte weiter ab, um ihre lädierte Flanke zu schützen, ein wenig langsamer allerdings, als sie tatsächlich hätte abdrehen können.
    Die feindlichen Schlachtschiffe vermuteten eine tödliche Schwäche und folgten dem Kurvenmanöver. Gleißende Strahlen bohrten sich in die beschädigte Seite der Streaker – in das, was die Brüder der Nacht für die Außenhaut ihres schwerfälligen Gegners hielten.
    Die Streaker erzitterte, als die Strahlen ihre Schilde durchdrangen und auf die Thennanin-Panzerung trafen. Die Stasis flackerte, was der Crew ein gespenstisch lebendiges Gefühl von Deja vu einflößte. Sogar in der wassergefüllten Kommandozentrale schleuderten die Erschütterungen der Treffer die Crew beinahe von ihren Plätzen. Schadenkontrollsensoren meldeten gellend Rauch und Feuer, schmelzende Panzerplatten und sich wölbende Wände.
    Die Kreuzer aber folgten der Streaker zuversichtlich in die verminte Region, und die Geschosse explodierten.
    Gillian umklammerte einen Haltegriff, und ihre Fingerknöchel wurden weiß. Auf den Monitoren der Sensoren, die noch nicht verdampft waren, war der Feind nicht zu sehen. Eine Wolke von quellendem Gas hielt ihn verborgen.
    »Schubkraft erhöhen! Zwanzig Grad zu zwo siebenzig!« rief Tsh’t. »Roll- und Steigmanöver einstellen!« Die gepeinigten Triebwerke keuchten. Die Verstrebungen, die die Streaker in ihrer gepanzerten Schale befestigt hielten, knirschten, als das Schiff mit neuem Kurs beschleunigte.
    »Gesegnet sei diese verdammte Thennanin-Panzerung!« seufzte einer der Fin. »Diese Strahlen hätten die Streaker wie ein Toastbrot in Scheiben geschnitten!«
    Gillian spähte in einen der wenigen noch funktionierenden HoloDisplaytanks. Es war schwer, in dem von Rauch und Trümmern erfüllten Raumsektor noch etwas zu sehen. Aber schließlich entdeckte sie den Feind.
    »Ein Treffer! Ein richtiger Treffer!« frohlockte sie. In einem der Schlachtschiffe klaffte ein gähnendes Leck. Brennendes Metall rollte sich ineinander, und Sekundärexplosionen erschütterten den Kreuzer.
    Der andere schien unbeschädigt zu sein, aber er bewegte sich mit größerer Vorsicht als vorher. Oh, zögert noch ein bißchen! bat sie in Gedanken. Gebt uns einen kleinen Vorsprung!
    »Sonst noch welche?« fragte sie Tsh’t. Wenn diese beiden Schiffe als einzige noch übrig waren, dann würde sie die Triebwerke jetzt wieder auf volle Kraft schalten. Von ihr aus sollte selbst der Teufel erfahren, daß sie ein terranisches Schiff waren!
    Der Lieutenant blinzelte. »Ja, Gillian. Noch sechs. Sie nähern sich rasch.« Tsh’t schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Möglichkeit mehr, diesem neuen Schwarm zu entkommen. Sie sind zu schnell. Sssorry, Gillian.«
    »Die Brüder der Nacht haben es sich überlegt-t!« verkündete Wattaceti. »Sie folgen unsss!«
    Tsh’t verdrehte die Augen. Gillian pflichtete ihr insgeheim bei. Noch einmal führen wir sie nicht an der Nase herum.
    »Suessi ruft an. Er will wissen, ob...«
    Gillian seufzte. »Sagen Sie Hannes, es sind wohl keine neuen ›Weibertricks‹ mehr zu erwarten. Mir sind eben die Ideen ausgegangen.«
    Die beiden Schlachtschiffe kamen langsam näher. Sie folgten dem Heck der Streaker, aber sie feuerten nicht. Sie sparten sich ihre Energien für einen letzten Totalangriff auf. Gillian dachte an Tom, und unwillkürlich hatte sie das Gefühl, ihn schmählich im Stich gelassen und enttäuscht zu haben. Es war wirklich ein guter Plan, Schatz. Ich

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